der Ähnlichkeit der Gegenstände den Beinamen des «belgischen
Gerard Dou» zuzog. Sie sind meistens höchst einfach im Motiv
und von überaus sauberer Ausführung, kamen aber nur selten auf die Ausstellungen, da sie schon auf der Staffelei ihren
Käufer fanden. Zu den bedeutendsten gehören nach seinem Debüt: die Liebeserklärung (1834) folgende:
die väterliche Unterweisung, die Klavierstunde (Familienbild in der Weise des
FranzHals), die Haushaltungsrechnungen, die
schon in ihrem Namen an die alten holländischen Feinmaler erinnernde Spitzenklöpplerin, der Gemüsemarkt (1841), die Erzählungen
der Großmutter, die Spinnerin, der besonders meisterhafte blinde Bettler (1852, eins seiner Hauptbilder, im Museum moderner
Meister zu Antwerpen).
Sodann aus den Jahren 1853-1858: die stickende Dame, die Brauttoilette, die Seemannswitwe (Hauptbild), Mutterliebe u. a.,
und aus den letzten Jahren: die reuige Magdalena, das geteilte Frühstück, das im
Wald verirrte Kind, die Straßensängerin,
die Siesta, die junge Hirtin (1878), der idyllisch-reizende, einer heiligen Familie nicht unähnliche
Erstgeborne (1879) und die gute Nachricht. 1841-54 war er Professor an der
Akademie in Antwerpen, 1870 wurde er Mitglied derselben.
(spr. dei'r),CharlesGifford, amerikan. Architektur- und Landschaftsmaler, geb. 1846 zu
Chicago, widmete sich zuerst dem Seedienst, gab diesen Beruf aber aus Gesundheitsrücksichten auf und ging nach Europa, um
Künstler zu werden. Anfangs machte er seine Studien in Paris, sodann bezog er die Akademie in München
(1871), lebte mehrere
Winter in Rom, mehrere
Sommer in Venedig und machte Studienreisen nach Ägypten und Syrien. Zu seinen
bedeutendsten Bildern gehören: die St. Marcuskirche in Venedig, Venedig am frühen Morgen, der Morgen an der Riva in
Venedig, historisches Stillleben im 17. Jahrh. und: unter den
Kuppeln von St. Marcus. Seit 1876 ist er Schüler von David
Neal in München.
Gustav, Architekt, geb. zu Halberstadt, war Schüler der Berliner Kunst-
und Bauakademie, bereiste für seine Studien Italien und Frankreich, war bei der Erweiterung des Rathauses
in Magdeburg thätig und ließ sich in Berlin nieder.
Anfangs dem gotischen Stil geneigt, baute er später im Stil einer
freiern Renaissance und erstrebte auch eine angemessene Verbindung der Malerei und Skulptur mit den Bauwerken.
Über seine
bauliche Thätigkeit in Gemeinschaft mit Julius
Benda s. d. (S. 41).
Fritz, Landschaftsmaler, geb. 1835 zu Lauterbach (Großherzogtum
Hessen), war anfangs Pharmaceut und widmete sich
erst 1856 in Darmstadt der Malerei, worauf er 1857 in Karlsruhe unter
Schirmer seine Studien fortsetzte. Von hier und von
Düsseldorf aus, wo er sich 1861 niederließ, machte er in die bayrischen Hochgebirge und die Tiroler
Alpen, nach Oberitalien und dem südlichen Frankreich Studienreisen, die ihn zu einem sehr tüchtigen Landschaftsmaler bildeten.
Seine Bilder, meistens aus den Wäldern und den Gebirgen Mitteldeutschlands entnommen, sind von anziehender Komposition,
korrekter Zeichnung und von sehr wohlthuender, naturwahrer Färbung; z. B.: Gebirgsgegend
(1862), Rhönlandschaft, hessische Sommerlandschaft (1864), Landschaft aus Südtirol, Waldesausgang,
aus dem Ilsethal im Harz, Herbstlandschaft aus dem Teutoburger
Wald, am Ukleisee in Holstein (1880) und mehrere andre nur
Waldlandschaft betitelte.
Ernst, Architekt, geb. 1804 zu Hannover, widmete sich dort der Baukunst unter
dem Hofbaurat
Wittig und bildete sich dann in Karlsruhe unter Weinbrenner weiter aus. Nach dessen Tod
(1826) machte er Studienreisen in Italien. In seine Vaterstadt 1829
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