§. 1. Eine klare und deutliche Kundmachung, die einem Jeden in die Augen fällt, und nicht geläugnet werden
kann.
Erzeiget nun die Beweisung eurer Liebe und unseres Ruhms von euch (wie wir von euch gerühmt haben) an diesen, auch öffentlich
vor den Gemeinen,
2 Cor. 8, 24.
§. 2. In Beweisung des Geistes und der Kraft, d. i. ich ließ es ankommen auf die Ueberzeugung,
welche der durch das Evangelium mit göttlicher Kraft wirkende heilige Geist hervorbringt; welches nicht eine theoretische,
sondern practische, das Gewissen von der Schuld und von der Nothwendigkeit eines Heilandes überführende Gewißheit ist.
Denn der heilige Geist, welcher mit dem Worte vereinigt ist, wirkt mit dem Wort, als einem Werkzeuge
göttlicher Kraft selig zu machen, die daran glauben, in den Herzen den Glauben,Röm. 15, 19. Die Wunder und Weissagungen
mit Origenes darunter zu verstehen, gestattet der Zusammenhang nicht. Auch hat Paulus oft gelehrt, ohne
daß Wunder dabei geschahen.
Und meine Worte und meine Predigt war (bestand) nicht in vernünftigen Reden (Ueberredungskünsten) menschlicher Weisheit,
sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft,
1 Cor. 2, 4.
Der zu Jerusalem spricht: sei bewohnet,
Esa. 44, 26.
Darnach sollst du bewohnet werden wie vor Alters (d. i. schlecht),
Jer. 46. 26.
Juda soll ewiglich bewohnet werden, und Jerusalem für und für,
Joel 3, 25.
Jerusalem wird bewohnet werden ohne Mauern,
Zach. 2, 4. (nach Art der Flecken, welche man immer erweitern
kann, und zum Zeichen des göttlichen Schutzes, der aller Befestigung entbehren läßt. Andere: Jerusalems Volk wird Dörfer
bewohnen, d. h. außerhalb der Stadt, die die anwachsende Menge nicht faßte.)
I) Dasjenige, was man einem Andern anvertraut, daß es getreulich aufbehalten, und zu seiner Zeit
wieder gegeben werde,
2 Macc. 3, 15. II) die heilsame Lehre des Evangeliums, welche Paulus als einen theuren, treu und unversehrt
zu bewahrenden, und der Nachwelt zu übergebenden Schatz vom HErrn anvertraut empfangen hatte, a) III) Das Erbe im Himmel,
das ewige Leben, das den Frommen zugesichert ist, und für sie gleichsam schon bereit liegt b).
a) Diese gute Beilage bewahre durch den heiligen Geist, der in uns wohnet,
2 Tim. 1, 14.
b) Ich weiß, an welchen ich glaube, und bin gewiß, daß er mir meine Beilage kann bewahren bis an jenen Tag,
ib.
v. 12.
I) Exempel, ist eine bestimmte historische That, aus welcher die Möglichkeit, etwas thun zu können,
einleuchtet: ist die That gut, so ist es ein gutes Beispiel, ein Muster der Nachfolge. Solche gute Beispiele sind wirksamer
als bloße Worte: und Christen sollen sie daher zur Nachahmung wählen und selbst geben:
Matth. 5, 16.
1 Cor.
11, 1.
Phil. 3, 17. Das höchste ist GOttes Vorbild,
Eph. 5, 1. und Christi a); II) (höhnisch) Sprichwort b) III).
tiefsinniger Spruch,
Sprw. 1, 6.
b) Du machst uns zum Beispiel unter den Heiden,
Ps. 44, 15. Das ist der, welchen wir etwa (weiland) für einen Spott
hatten, und für ein höhnisches Beispiel,
Weish. 5, 3.
Seneca Epist. VI. Plus tibi et viva vox et convictus, quam oratio proderit: in rem praesentem