auch in den dunkelsten Winkeln vor GOttes allsehendem Auge eine gebührende Scheu tragen, uns vor dem
Bösen hüten, und alle
Gelegenheit zu sündigen meiden, damit wir nicht in seine gerechte Strafe fallen; hingegen aber uns in aller Noth, sie sei
geistig oder leiblich, auf seine Hülfe und Beistand verlassen. Denn er weiß, er sieht unsere Noth und
Elend, und er hält seine
Augen der väterlichen Fürsorge über uns offen,
Ps. 33, 18. 19.
Ps. 55, 23.
DerGlaube und die Frucht des Glaubens, die Liebe,
Luc. 10, 23. 27.
Gal. 5, 6.
1 Cor. 7, 19. sind die
beiden
Augen der Braut Christi, womit sie ihren Bräutigam, den Heiland, in seligem Vertrauen unverrückt ansieht. Und wenn
nur von Einem hier die Rede ist, so wird dadurch vornehmlich der Glaube an
Christus, durch welchen wir gerechtfertigt werden,Röm. 3, 24. 25.
1 Cor. 1, 30.
2 Cor. 5, 21.
Gal. 1, 4. verstanden, weil das andere
Auge, nämlich die
Liebe, welches auf GOtt und den Nächsten sonst sieht, in dem Werk der Rechtfertigung gleichsam verschlossen ist.
Du hast mir (mein) das Herz (ein)genommen, meine Schwester, liebe Braut, mit deiner
Augen Einem,
Hohel. 4, 9.
War nur sprüchwörtliche Redensart, zur Bezeichnung der strengen Gerechtigkeit, nach welcher vor dem weltlichen Gericht
ein Schuldiger die seiner Schuld angemessene Strafe leiden, oder dem beleidigten Theile völligen Schadenersatz leisten sollte.
2 Mos.
21, 24.
3 Mos. 24, 20.
5 Mos. 19, 21. wie GOtt selbst gerechte Vergeltung übt.
1 Mos. 9, 6.
1 Sam. 15, 26.
Esa. 33, 1.
Weish.
11, 17. Die ganz falsche Uebertragung dieser juridischen Regel auf die sittlichen Verhältnisse des Privatlebens
zur Beschönigung der Selbstrache ist verwerflich;
Sprw. 24, 29. und besonders dem Geiste der christlichen duldenden Liebe
zuwider.
Matth. 5, 38. 39.Röm. 12, 17. 19.
1 Thess. 5, 15.
1 Petr. 3, 9.
Hebet eure Augen auf in die Höhe, und sehet, wer hat solche
Dinge geschaffen, und führet ihr Heer bei der Zahl heraus?
Esa.
40, 26.
Da sie aber ihre Augen aufhuben, sahen sie Niemanden, denn JEsus allein,
Matth. 17. 8.
Hebet
eure Augen auf und sehet in das Feld, denn es ist schon weiß zur Ernte,
Joh. 4, 35.
§. 2. Zu GOtt, heisst die
Augen des Gemüths zu ihm erheben, im kindlichen Vertrauen mit demüthigem Herzen zu ihm beten,
und von ihm einzig und allein in Noth und
Elend Hülfe erwarten. a) Nicht aufheben, wegen der schweren
und mannigfaltigen Sünden, womit GOtt beleidigt worden, sich nicht getrauen, sich schämen, vor GOttes
Antlitz freudig zu
treten, sondern die Augen aus Demuth niederschlagen und Versöhnung suchen; b) zur Sonne, Mond und Götzen
aufheben, heisst
Abgötterei treiben,
5 Mos. 4, 19.
Ezech. 18, 6. 12. 15.
c. 33, 25.
a) Ich hebe meine Augen auf zu den
Bergen, von welchen mir Hülfe kommt,
Ps. 121, 1.
Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel sitzest,
Ps. 123, 1.
Zu dir, mein HErr, kehre ich mein
Angesicht, zu dir hebe ich meine Augen auf,
Tob. 3, 15.
Sie aber weinte und hob die Augen auf gen Himmel, Sus. 35.
b) MeinGOtt, ich schäme mich, und scheue mich, meine Augen aufzuheben zu dir, mein GOtt, Efr. 9, 6.
Der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel,
Luc. 18, 13.
§. 1. I)DemBlinden oder Todten die Kraft und das Vermögen zu sehen geben,
Joh. 9,19. 17. 21. 26. 30. 32.
c. 11, 37. a)
II) Die Hindernisse, davor man eine Sache mit sehenden
Augen, wenn solche gehalten werden,
Luc. 24, 16. nicht
hat sehen können, wegthun, b) III) Die
Augen des Verständnisses eröffnen, c) Wenn es von GOtt gebraucht wird. S.
Augen §. 6.
c) Oeffne mir die
Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetz,
Ps. 119, 18.
Aufzuthnn ihre
Augen, daß sie sich bekehren von der Finsterniß zum Licht etc.,
A.G. 26, 18.
§. 2.
1 Mos. 3, 7. Da wurden ihre
Augen aufgethan, d. i. es wurde ihnen nun erst, nach dem
Fall, aus Erfahrung
das Wesen der Sünde und ihrer Folgen klar: sie sahen, daß sie der Teufel betrogen, ihr Gewissen wachte auf, sie erkannten
nun mehr als zu wohl, dass sie das Ebenbild GOttes durch leichtsinnige Uebertretung des göttlichen Gebots
verloren, sie fühlten die bösen Regungen der sündlichen Lust, sie sahen ihre
Blöße und schämten sich, daß ihnen der
Teufel das Kleid der Heiligkeit ausgezogen, und das war eine Frucht und Strafe der Sünde.