sogar 760000 Stück in europäischen öffentlichen Auktionen angeboten. Die Preise in Leipzig sind gegenwärtig von 3-12
Mk. das Stück. Abnehmer und Konsumenten sind besonders die
Russen und Polen. Das Fangen der
Tiere geschieht mit abgerichteten
Hunden und ist immer ein widerwärtiges Geschäft, zu welchem sich nur Leute finden, wenn die Ware nicht
allzu gering bezahlt wird. - Zoll: Die
Felle sind zollfrei, das fertige Pelzwerk daraus wird gem. Tarif Nr. 28 a
oder b verzollt.
(frz. éméraude, engl. emerald). - Dieser wegen
seiner schönen grünen Farbe sehr geschätzte
Edelstein ist eine Varietät des
Berylls und besteht daher, wie dieser,
im wesentlichen aus kieselsaurer
Thonerde und kieselsaurer
Beryllerde; die Färbung rührt von einer kleinen Menge Chromoxyd
her. Vom
Beryll unterscheidet man gemeinen und edlen
Beryll; ersterer besteht aus den undurchsichtigen oder nur durchscheinenden,
farblosen oder schwach gefärbten Varietäten, letzterer aus den durchsichtigen, meergrünen und gelbgrünen Arten, die auch
als Schmucksteine dienen.
Weingelbe Steine heißen speziell Aquamarine. Was in Deutschland gefunden wird, eignet sich nicht oder nur ausnahmsweise
zu Schmucksteinen; bei Bodenmais in Bayern findet sich das Mineral in großen Stücken, aber es ist nur unscheinbar gelblich,
daher gemeiner
Beryll. Die wahren, schon im Altertum hochgeschätzten
Edelsteine sind ausländischen Ursprungs. Für
das Altertum war Ägypten das Bezugsland der grünen Steine; sie liegen dort im Glimmerschiefer, und in ebensolchem finden
sie sich, aber nicht so schön, im Salzburgischen und in Steiermark, ferner in Sibirien am Ural, hier wieder in herrlicher
saftgrüner Färbung und zuweilen in eigroßen Stücken.
Ebenso schöne werden in Peru gefunden. In den Bergwerken von Musso bei Santa Fé de Bogota in Neugranada
werden schon seit drei Jahrhunderten die schönsten Steine aus einem grauen Kalkstein gewonnen. Der S. findet sich auch zuweilen
lose im Sande der Flüsse, so in der Gegend von Ava in Birmanien. Der Stein wird häufig als Schmuckstein
verwendet, in den gewöhnlichen Edelsteinformen geschliffen und bei schöner satter Färbung ä jour gefaßt. Fehlerfreie
Exemplare sind teuer und die Preise wachsen mit der Größe, wie die der
Diamanten. -
Berylle sind stets viel wohlfeiler, wenn
sie nicht sehr groß, rein und schönfarbig sind. Sie finden sich teils da, wo die S. vorkommen, sonst
auch anderwärts, in Nordamerika, in festem Gestein eingewachsen in Kristallen, die manchmal mehrere kg schwer sind. In den
Diamantendistrikten Südamerikas findet man deren im Flußsande in Gesellschaft von
Diamanten. Die meisten kommen aus Amerika.
Berylle haben stets geringern Glanz wie S. Beiderlei Steine lassen sich, was die Farbe betrifft,
in Glasfluß sehr täuschend nachahmen. - Zoll s.
Edelsteine.
1) das
Chromgrün oder Chromoxyd und 2) ein Gemisch von
Safransurrogat (s. d.) mit Indigokarmin, welches zum Grünfärben von
Likören und Bonbons verwendet wird.
(KohlensauresNatron, kohlensaures
Natrium, Natronkarbonat, Natriumkarbonat, lat. Natrum carbonicum,
sal sodae; frz. carbonate de soude oder
sei de soude; engl. soda salt, carbonate of soda), ist einer der wichtigsten Artikel
des Chemikalienhandels, im reinsten Zustande nur aus Kohlensäure und Natriumoxyd bestehend. Das kohlensaure Natron findet
sich lokal in ziemlichen Mengen schon fertig in der Natur, und zwar als Rückstand verdunsteten Wassers
von Landseen und Teichen, sog. Natronseen, deren Quellen von diesem
Salze größere Mengen herzugeführt hatten.
Durch Sammeln der von
Salz gebildeten Ausblühungen und Krusten, Auslaugen des damit imprägnierten Erdreichs mit Wasser und
Abdampfen kann dasselbe, doch immer mit viel Koch- und
Glaubersalz gemischt, gewonnen werden. Solche Seen,
resp. Bodenflächen, finden sich in Ungarn, Ägypten und anderwärts in Nordafrika, in Südamerika
und andern Gegenden. In Ungarn sollen auf die angegebene Weise etwa 50000 Ztr. Erdsoda jährlich
gewonnen werden, die man Debrecziner oder Kehrsoda nennt.
Sie bildet bloß einen Inlandsartikel und wird besonders zur Darstellung der berühmten Debrecziner
Seife
verbraucht. Die in Ägypten vorfindliche S. heißt dort Trona, woraus durch Umkehr das Wort Natron entstanden ist, die aus
Kolumbien
Urao. Beide sind jedoch nicht einfaches kohlensaures Natron, sondern durch Mehrgehalt an Kohlensäure anderthalb
kohlensaures. Bis zur großen französischen Revolution benutzte man hauptsächlich den Natrongehalt des Meeres
zur Sodagewinnung.
Gewisse Strandpflanzen aus den Gattungen Salsola, Salicornia, Chenopodium, Atriplex haben die Eigenschaft, aus dem salzigen
Boden ihrer Standorte größere Mengen Natron aufzunehmen. Derartige Pflanzen wurden an den spanischen und französischen
Küsten gesammelt, getrocknet und in Gruben verbrannt. Der Rückstand an
Salzen und Asche bildet halb verschlackte harte Klumpen,
die gewöhnlich in dieser rohen Form und unter verschiednen Namen in den Handel kommen.
Folge der Verbrennung ist es, daß der Natrongehalt der Asche immer kohlensaures
Salz ist, während er in den Pflanzen selbst
an irgendwelche Pflanzensäuren gebunden sein mag. Das beste derartige Produkt mit einem Sodagehalt bis zu 30%
lieferte Spanien, an dessen Südküsten die Salsola soda auf großen Küstenstrecken selbst angesät wurde oder vielleicht
noch wird. Diese spanische Ware führt den Namen Barilla. In Südfrankreich, bei Narbonne, gewann man aus Glasschmalz (Salicornia
annua) die Salicor genannte Salzasche mit 15% Sodagehalt, bei Frontignan und in andern Gegenden die Blanquette
mit kaum 8% S. und mehr
Kochsalz. Noch weniger, zuweilen gar keine S. enthalten die Varec und
Kelp genannten Aschen, erstere
in der Normandie, letztere in Schottland und Irland, aus Seetang erhalten. Die Seetange, obwohl im Meerwasser selbst wachsend,
sammeln eigentümlicherweise mehr das in winzigem Verhältnis darin vorkommende
Kali und dienen daher
zur
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