ist, kennt man nicht näher. Der Mannit, welcher auch Kaufware und zum Teil offizinell ist, wird aus der M. erhalten durch
Auskochen derselben mit starkem Weingeist; beim Erkalten der Lösung kristallisiert der Mannit aus. Er bildet das leichteste
Abführmittel für Kinder, wird in Italien auch von Erwachsenen viel verbraucht und dort auch meistens
dargestellt und in den Handel gebracht. Auch in Deutschland wird seine Herstellung von einzelnen Fabriken betrieben und es
läßt sich auch seebeschädigte M. noch dazu verwenden. - Mit dem Namen M. belegt man auch noch verschiedne andre getrocknete
Säfte, die keine Handelswaren sind, zum Teil auch Mannit, zum Teil auch andre Zuckerarten enthalten;
überhaupt ist Mannit im Pflanzenreich nicht selten;
solche Mannasorten sind z. B. brianconer M., von einer Art Lerchenbaum
(Larix decidua);
(Schwaden,Schwadengrütze); diesen Namen führen die Samen einer Grasart, Glyceria
fluitans (Mannaschwingel, Flutgras, Grashirse, Horischengras), welche an der Gegend von Königsberg, Danzig und Elbing ähnlich
wie
Hirse zubereitet und genossen werden. Dieses Gras wird nicht angebaut, sondern wächst dort in den feuchten Niederungen
massenhaft wild;
man sammelt die Samen durch Ausschütteln auf untergelegten Tüchern;
sie sind noch kleiner als
Hirse und haben, nachdem sie von ihren braunen Hülsen befreit wurden, eine hellgelbe, der
Hirse ähnliche Farbe;
die daraus
bereiteten Speisen sollen sehr wohlschmeckend sein. - Rohe M. gem. Tarif im Anh.
(nicht zu verwechseln mit der
Muräne); ein zu der Familie der
Lachse gehöriger
Fisch, von
dem man wieder verschiedne Arten hat. Die gewöhnliche oder große M. (Madue-Maräne, Coregonus Maraena) lebt nur in sehr tiefen
Landseeen, namentlich im Bodensee und einigen norddeutschen Seen und kommt nur zur Laichzeit aus der Tiefe in seichtere Stellen.
Auch in den großen Süßwasserseen Nordamerikas findet sich die große M. und wird auch dort mit gutem
Erfolge künstlich gezogen. Das
Fleisch ist sehr schmackhaft, aber nur sehr wenig haltbar; dieser
Fisch stirbt sofort, wenn
er aus dem Wasser kommt, er kann nur in
Eis verpackt versendet werden. Unter 40 cm Länge soll die große M. nicht
verkauft werden; die gesetzliche Schonzeit reicht vom 15. Oktober bis 14. Dezember. Sie kommen auch gesalzen und geräuchert in den Handel.
- Die kleine M. (Coregonus albula), ein ausgezeichnet schmackhafter
Fisch, lebt wie die große M. nur in den Tiefen der Seen,
namentlich in denen Mecklenburgs, Pommerns, Ostpreußens und Polens. Kleinmaränen unter 15 cm Länge
sollen nicht verkauft werden; Schonzeit wie bei der großen. Andre weniger bekannte Arten sind: die Bodenrenke (Stündling,
Kröpfling, Coregonus Frea), der Kilch (Kirchfisch, Coregonus hiemalis) und die Rheinanke (Schnäpel, Coregonus oxyrhynchus).
-
Zoll: s.
Makrele.
ein feiner, meist aus Dalmatien kommender und in viele Länder versandter
Likör, dessen
voller Titel eigentlich Rosoglio Maraschino (Maraskenbranntwein) ist. Die Marasken aber sind eine besondre Art saurer Kirschen,
die vorzugsweise an verschiednen Punkten Dalmatiens kultiviert werden. Die Früchte werden in einem genau einzuhaltenden
Stadium der Halbreife gepflückt und durch schnellsegelnde Boote nach Zara, dem Hauptsitz der Fabrikation,
gebracht.
Hier werden sie sofort entkernt, denn für den eigentlichen M. wird nur das Fruchtfleisch benutzt. Unter Mitbenutzung der
Kerne wird eine andre, weniger häufig fabrizierte Sorte erhalten, der Rosoglio di ossa di Marasche. Das Fruchtfleisch wird
einer mehrtägigen Gärung in Bottichen überlassen, die erhaltene Flüssigkeit mit einer gewissen Partie
zerstampfter, sauberer Blätter vom Maraskenbaume gemischt, welche zur Aromatisierung des Getränks nötig sein sollen, dann
noch 10% Traubenwein zugemischt und der Rosoglio abdestilliert.
Das Destillat wird mit feinem
Zucker gesüßt, durch
Baumwolle filtriert und in die mit einem Schilfgeflecht umgebenen Fläschchen
gefüllt, in denen es im Handel erscheint. Alle Einzelheiten der Darstellung werden als Geschäftsgeheimnisse
sorgfältig von den Fabrikanten gehütet. Die berühmteste Fabrik ist die von Drioli, dessen Fabrikate Kenner vor allen andern
herausschmecken. Die Produkte von Galigarich und Luxardo sind ebenfalls als vorzüglich anerkannt, wie denn auch anderwärts
in Österreich einige Fabrikanten in gutem Rufe stehen. - Zoll: s. Tarif im
Anh. Nr. 25 b.
Die
Felle dieser kleinen Raubtiere, nahe Verwandte des vorzüglichsten Pelzträgers,
des Zobels, gehören ebenfalls dem edlern Pelzwerk an. Die beiden bekanntesten Arten, die auf dem ganzen europäischen Kontinent
wie in Asien lebend, sind der Stein- oder Hausmarder (Mustela foina) und der Baum- oder Edelmarder (M. martes). Während
der erste seinen Aufenthalt mehr in der Nähe menschlicher Wohnungen oder vielmehr Geflügelhöfe, in
Gemäuern,
Holz- und Steinhaufen nimmt, wohnt der letzere ^[richtig: letztere] nur in Wäldern und schlägt sein Quartier
gern in hohlen Bäumen auf.
Der Baummarder galt früher als der höchst gewertete von beiden und es wurden die
Felle mit 30 Mk. pro Stück
bezahlt, die des Steinmarders nur mit 10-15 Mk., wie aber der Preis sich nach Mode und Bedarf fortwährend
ändert, so stehen heute beide Gattungen ungefähr in gleichem Wert d. i. 10-20 Mk.
Wie alle Pelztiere hat auch der Marder seinen den Jahreszeiten entsprechenden Haarwechsel und sein
Fell hat nur mitten
im Winter den vollen Wert. Die Farbe des Edelmarders ist heller oder dunkler braun, und die
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