bis 46%
Öl. Beide
Öle zeigen insofern eine kleine Verschiedenheit, als das
Öl aus süßen
Mandeln bei der Elaidinprobe (s.
Öle) früher erstarrt und fast vollständig fest wird, während das der bitteren erst ca. 12 Stunden
später erstarrt. Das M. wird sehr häufig verfälscht, namentlich mit Aprikosenkernöl, Pfirsichkernöl,
Sesamöl etc.;
solche Verfälschungen lassen sich nur durch feinere chemische Prüfungen ermitteln. Man verwendet das M. in Apotheken. -
Zoll: Fettes gem. Tarif im Anh. Nr. 26 a 1 und 4; ätherisches
Nr. 5 a.
(Manganesium,Braunsteinmetall); das in dem
Braunstein (s. d.) und andern Manganerzen enthaltene metallische
Element, findet sich mit Ausnahme geringer Mengen in einigen Meteoreisenmassen nirgends unverbunden in
der Natur. Das reine Manganmetall wird fabrikmäßig nicht dargestellt und bildet auch für gewöhnlich keinen Handelsartikel;
man findet es nur auf den Preisverzeichnissen des feinerem Chemikalienhandels und kauft es zuweilen zum Vorzeigen für Unterrichtszwecke;
dieses Metall besitzt einen weißgrauen ins Rötliche spielenden Glanz, ist politurfähig, sehr hart,
sodaß es
Glas und Stahl ritzt, dabei ist es spröde und läuft beim Erhitzen an der Luft mit ähnlichen Farben an, wie der
Stahl;
es schmilzt nur in der stärksten Weißglühhitze.
Bei gewöhnlicher Temperatur hält es sich ziemlich lange blank,
beim Erhitzen oxydiert es sich jedoch ziemlich schnell.
Jetzt wird im großen ein sehr manganreiches Roheisen
(Ferromangan) durch absichtlichen Zusatz von Manganerzen beim Ausschmelzen
dargestellt; dasselbe enthält oft bis zu 70% Manganmetall und zeichnet sich durch seine bedeutende Härte aus, weshalb es
unter dem Namen Manganstahl vielfach zu Werkzeugen verwendet wird. Auch fertigt man eine Manganbronze,
aus 15
Kupfer, 4 Mangan und 1
Zink bestehend; dieselbe ist messinggelb, sehr zäh, hämmerbar und soll sich zu
Blech auswalzen
und zu
Draht ausziehen lassen.
Von den Verbindungen des M. ist die wichtigste der
Braunstein (s. d.), das natürliche Mangansuperoxyd, das zur Entwickelung
des Chlorgases aus derSalzsäure und manchen andern Zwecken dient. Je nachdem hierbei
Braunstein direkt
mit
Salzsäure, oder mit einem Gemisch von
Schwefelsäure und
Kochsalz erhitzt wird, bleibt im ersten Falle im Rückstände
Manganchlorür (salzsaures Manganoxydul), im zweiten schwefelsaures Manganoxydul (Manganvitriol) übrig, die sich durch Wasser
ausziehen lassen. Diese Nebenprodukte der Chlorkalkfabriken geben überreichlich Material zu Darstellung
andrer Manganpräparate, dienen auch wie der
Eisenvitriol zur Desinfektion und zur Reinigung des Leuchtgases.
Man benutzt die genannten beiden
Salze sowie das essigsaure Manganoxydul in Druckereien und Färbereien zur Herstellung brauner
Farben, indem man die damit getränkten oder bedruckten Zeuge nachgehends durch eine Lösung von
Chlorkalk zieht, wodurch
die
Salze zersetzt werden und braunes Manganoxydhydrat sich auf der Faser niederschlägt. Das essigsaure
Salz, das als Lösung
käuflich ist, wird erhalten durch
Vermischen der Lösung von schwefelsaurem Manganoxydul mit einer solchen von
Bleizucker
(essigsaurem Bleioxyd) oder von essigsaurem
Kalk. Durch doppelte Zersetzung entsteht im ersten Falle unlösliches
schwefelsaures Bleioxyd,
im andern
Gips als Abfall.
Reiner kann das essigsaure Mangansalz erhalten werden durch Auflösen von kohlensaurem Manganoxydul in Essigsäure. Das kohlensaure
Salz bildet ein weißes, zartes, in Wasser unlösliches Pulver, das aus dem Chlormangan oder dem schwefelsauren M. durch
irgend ein kohlensaures
Salz, gewöhnlich
Soda, ausgefällt und mit Wasser rein gewaschen wird. Wo in Gasfabriken
das ammoniakhaltige Gaswasser auf
Salmiak (Chlorammonium) ausgenutzt wird, erhält man das kohlensaure
Salz als Nebenprodukt.
Indem nämlich jene Wässer mit Chlormanganlösung gemischt werden, entsteht einesteils
Salmiak, der in Lösung bleibt, andernteils
kohlensaures Manganoxydul, welches als unlöslicher Niederschlag zu
Boden fällt. Aus dem letztern läßt sich
durch Erhitzen die Kohlensäure leicht verjagen, wobei das Oxydul noch Sauerstoff aufnimmt und in Oxyd übergeht. Anderseits
kann aus Chlormangan und allen andern löslichen
Salzen das Oxydul durch ätzende
Alkalien als eine weiße Masse ausgefällt
werden, die sich aber an der Luft durch Sauerstoffaufnahme rasch bräunt. Auf die eine oder andre Art
wird das Manganbraun, eine im Handel befindliche wohlfeile Malerfarbe, erhalten. Im Handel findet man ferner noch das borsaure
Manganoxydul (s. d.), welches man als das beste
Sikkativ oder Trockenmittel für
Firnis kennen gelernt hat, ferner auch
übermangansaures Kali
(s. d.). - Zoll: Manganstahl gem. Tarif Nr. 6 b.
Manganpräparate sind zollfrei.
(Abaca, frz. chanvre de Manille, abaca; engl.
abacca) heißen die Fasern aus den scheidenartigen Blattstielen mehrerer Arten Pisang oder Banane (Musa), welche in den Tropenländern
Asiens einheimisch sind. Der Paradiespisang (Musa paradisiaca) ist als Lieferant der wohlschmeckenden Bananen eine wichtige
Nährpflanze und als solche auch in die heißen Gegenden Afrikas und Amerikas, besonders nach Mexiko
verpflanzt; bei uns ist derselbe in Warmhäusern gewöhnlich anzutreffen. Der Stamm dieser 2-6 m hohen Gewächse wird fast
ganz aus den unteren rinnenartigen Teilen der Blattstiele zusammengesetzt und ist beim Herausarbeiten der Faser in seine
Teile zu zerspalten.
Obschon mehrere Musaarten brauchbare Fasern geben, so benutzt man dazu doch vorzüglich den sog.
Affenpisang, der deshalb auch in der botanischen Nomenclatur als Musa textilis (Gewebepisang) aufgeführt ist. Die Früchte
dieser Art taugen nicht zum Essen. Umgekehrt läßt sich von dem Paradiespisang neben den Früchten nicht auch noch
Hanf gewinnen.
Der Grund davon ist der geringe Wert der Fasern in der reifen Pflanze. Deshalb schneidet man auch den
Affenpisang im Alter von etwa 1½ Jahr, wenn er eben in Blüte treten will. Das Gewächs ist auf mehreren indischen Inseln
heimisch, namentlich auch auf den Philippinen und Molukken;
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