(Cochin), Zanzibar. Die Gewinnung des
Öls aus den Nußkernen erfolgt in verschiedner Weise, je nachdem sie Eingeborne oder
Europäer betreiben; letztere arbeiten mit kräftigen Pressen (namentlich auf Ceylon) und erhalten durch heißes Auspressen
der getrockneten und zerkleinerten Kernmasse die stärkste Ausbeute, während die Eingeborenen die Kerne gewöhnlich in Wasser
kochen und das obenauf schwimmende
Öl abschöpfen. Das
Öl ist weiß oder schwach gelblich, bei gewöhnlicher
Temperatur von der Konsistenz des Schweineschmalzes, riecht und schmeckt ursprünglich nicht unangenehm, nach Europa gekommen
aber meist schon ranzig.
Seine hauptsächliche Verwendung ist die zu
Seifen; es geht mit starker Natronlauge leicht zu einer harten
Seife zusammen, die nur das üble hat, daß sie einen lange beharrenden Geruch hinterläßt. Die Beliebtheit des Kokosöles
für die Zwecke der Seifenfabrikation hat ihren speziellen Grund in dem Umstande, dass die daraus bereitete
Seife eine große
Menge Wasser oder Lauge binden und dabei doch trocken und hart erscheinen kann. Diese Eigenschaft überträgt
das Fett auch noch auf
Seifen, in denen es nur einen kleinern Bestandteil ausmacht. Sie heißen im Gegensatz zu den guten
sog. Kernseifen gefüllte. Das Kokosöl kann wie andre Fette in einen festen und einen flüssigen
Bestandteil, durch Pressen in einem dicht gewebten Sacke getrennt werden; es besteht aus den Glyceriden
der Caprylsäure, Laurinsäure, Myristinsäure und Palmitinsäure. - Eingangszoll: Kokosnüsse und Kokosfasern sind zollfrei.
Grobe Waren aus Kokosfasern z. B. Stricke, Decken etc. s.
T. im Anh. No. 22 d, dergleichen gefärbte Waren No. 22 e 3. Flüssiges Kokosöl wird gemäß No. 26 a 4, festes nach No. 26 a 5 verzollt.
(Collodion) heißt die in einer Mischung von
Äther und Weingeist gelöste
Schießbaumwolle (s. d.), eine
dickliche wasserhelle oder etwas gelbliche, opalisierende Flüssigkeit, die in Apotheken und Chemikalienhandlungen überall
käuflich ist. Damit die
Wolle sich gut in der ätherischen Flüssigkeit löse, muß ihre Zubereitung etwas anders geführt
werden, als wenn sie zu explosiven Zwecken dienen soll, denn gut explodierende
Wolle löst sich nicht und gut lösliche hat
geringe Explosivkraft.
Die Unterschiede beruhen auf verschiednen Wärme- und Stärkegraden der gebrauchten Säuren, auch auf der Dauer der Einwirkung.
Die Nutzbarkeit des K. beruht darauf, daß eine der freien Luft ausgesetzte Schicht desselben durch Verdunsten
des Lösungsmittels sich rasch in ein dünnes, in Wasser unlösliches durchsichtiges und festhaftendes Häutchen verwandelt.
Dieses Häutchen, auf Glasplatten erzeugt, ist vor allen Dingen das Hauptfundament der Photographie als der am besten geeignete
Stoff, die Chemikalien einzusaugen, durch welche eine lichtempfindliche Schicht entsteht. Der Photograph
braucht je für Positivs und Negativs besonders bereitetes K. Sein Präparat ist durch mehr
Äther und
Alkohol dünner als
das gewöhnliche und enthält diejenigen Chemikalien
(Jod- und Bromverbindungen) aufgelöst, welche nachgehends, beim Einbringen
der Platte in die Silberlösung, die betreffenden lichtempfindlichen Silberverbindungen bilden. -
Medizinisch oder chirurgisch findet das K. Anwendung als eine Art Heftpflaster oder Schutzdecke, indem
man dasselbe auf Schnittwunden, Hautabschärfung, flache Geschwüre etc. aufstreicht und eintrocknen
läßt. Da es aber dabei stark einschrumpft und die Haut zusammenzieht, so ist es eben kein angenehmes Mittel. Die Apotheken
führen noch ätzendes und blasenziehendes K.; das erstere enthält Quecksilbersublimat, das andre Kantharidentinktur.
Außerdem findet der Stoff noch Verwendung zur Anfertigung kleiner Luftballons (durch Schwenken desselben in einer Glaskugel
bis zur Trocknis und behutsames Ablösen), bei der Fabrikation künstlicher Blumen zu den Blütenblättern, in der Kunstgärtnerei
statt des Baumwachses. Das K. wird fabrikmäßig bereitet, für Photographen auch schon mit den Chemikalien
versetzt. Dieses photographische K. bildet in verschiednen Sorten einen nicht unbedeutenden Handelsartikel; nur wenige Photographen
dürften sich dasselbe noch selbst bereiten. - Zoll: s. Tarif im Anh. Nr. 5 a.
(Geigenharz), ist gereinigtes, von ätherischen
Öl
(Terpentinöl) und Wasser befreites
Harz von Fichten
und andern Nadelhölzern. Es wird als Rückstand und Nebenprodukt erhalten bei dem Abtreiben des
Terpentinöls
aus dem
Terpentin durch Destillation mit und ohne Wasserdämpfe. Der Rückstand wird in offenen Kesseln unter beständigem
Umrühren so lange geschmolzen, bis aller Wassergehalt verdunstet ist, dann der Ruhe überlassen und das klare
Harz vom Bodensatz
abgeschöpft.
Die gewöhnliche Farbe ist bräunlichgelb bis gelbbraun, das französische, mit Dampf abdestillierte
heller, die Masse im Bruch glänzend, spröde, doch schon bei gelinder Warme klebrig. Die Ware wird in Österreich und in
deutschen Waldgegenden, häufiger in Frankreich, im größten Maßstabe aber in Nordamerika erzeugt und in solchen Mengen
so wohlfeil nach Europa gebracht, daß selbst der Fortbestand der französischen Produktion dadurch in
Frage gestellt ist.
Der jetzige großartige Verbrauch des Stoffes resultiert natürlich nicht aus dem Bestreichen der Geigenbogen, wozu es an
sich, als zu weich, nicht einmal tauglich ist, sondern noch einmal umgearbeitet und mit härtern
Harzen versetzt werden muß.
Die stärkste Verwendung findet es zu den sog. Harzseifen (s.
Seifen); andre starke Konsumenten sind die Papierfabriken, die das K. zur Bereitung ihres Harzleims gebrauchen (s.
Papier). Weitere Mengen des amerikanischen K. verbrauchen die Brauereien zum Pichen der Fässer; außerdem gebraucht
man es zur Bereitung von ordinärem
Siegellack, zum Löten, zu Firnissen und zu Pflastern, auf Theatern
zu Blitzpulvern etc. (Vgl. übrigens
Terpentin und
Harz.) - Zollfrei.
(FructusColocynthidis) sind die getrockneten und meist geschälten Früchte der Koloquintengurke (Cucumis
Colocynthis), einer einjährigen zur
Gurken- und Kürbisfamilie gehörigen Pflanze, die in Kleinasien, Syrien,
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