Neufundlandküsten, von der dortigen Bevölkerung betrieben als Bootfischerei; die meiste und beste Ware aber wird auf den
Bänken gewonnen, wozu Schiffe gehören. Der Fang in jenen Gegenden beginnt Anfangs Juni und dauert bis Ende August. Man
benutzt größtenteils Grundangeln. Der Mann an der Angel sperrt das Maul des gefangenenFisches mit einem
eingestemmten Stückchen
Holz auf und wirft ihn Andern zu; diese schneiden zuerst die Zunge aus, welche als Lohnmarken für
die
Fischer dienen; dann werden die Köpfe ab-, die Eingeweide herausgenommen, die Lebern besonders gelegt.
Zum Behuf des Einsalzens werden die
Fische breit gelegt und gewöhnlich der größte Teil des Rückgrats
herausgeschnitten. Je nach Umständen erfolgt das Ausnehmen und vorläufige Einsalzen gleich auf den Schiffen oder, und zwar
häufiger, am Lande. Der Fang der Engländer und Amerikaner in der Nähe von Neufundland wird an den Küsten dieser Insel
verarbeitet, großenteils in den Umgebungen des Hauptortes St. John, welche auf weite Strecken mit Gerüsten
zum Aufhängen bedeckt sind.
Die hier getrocknete Ware wird vorher erst gesalzen, vieles aber auch als wirklicher Salzfisch eingelegt. Die 60000 Einwohner
der Insel Neufundland selbst haben ihre Existenz fast ausschließlich vom Fange und der Zubereitung des
Fisches, der von hier
teils nach südlichern Gegenden Amerikas, teils nach Europa geschafft wird. Die Ware hat mehr Bedeutung
als bei uns in Ländern, wo Fasten geboten sind. Italien, Spanien, Portugal nehmen viel und werden durch England und Frankreich
versorgt. Der gleiche Fall ist es mit Rußland, das an seinen eigenen Küsten nicht hinreichend fängt und hauptsächlich
von Norwegen aus versorgt wird. -
Der K. ist ein sehr nutzbarer
Fisch, und es wird von ihm, wenigstens in Norwegen, nichts mehr weggeworfen. Außer dem
Fleisch
zur Speise benutzt man die Leber zu
Thran;
die Zungen gelten als Leckerbissen;
die Blasen geben Fischleim;
Köpfe und Eingeweide
werden getrocknet resp. gekocht als Viehfutter benutzt und die ausgeschnittenen
Rückgratstücke dienen in holzarmen Gegenden zur Feuerung.
Trotzdem gab es namentlich auf den Lofodden immer noch Unmassen
von
Abfällen, die der Verwesung überlassen blieben, die jedoch schon seit einer Reihe von Jahren zu
Fischguano (s. d.) verarbeitet
werden. Noch zu erwähnen ist der Rogen, welcher, so weit es das norwegische Erträgnis angeht, weniger
zum Verspeisen als dazu dient, an den französischen und spanischen Küsten als Köder beim Fange der
Sardellen und
Anchovis
verbraucht zu werden. Man bestreut mit den Fischeiern die Netze, mit denen man diese Fischchen aus dem Wasser schöpft. Es
ist dies eine sehr alte Praxis und gehen alljährlich bedeutende Mengen von Fässern mit gesalzenem Rogen
nach Frankreich. Ferner liefert der K. noch
Thran, vergl. diesen und
Leberthran. - Zoll: Frischer K. zollfrei, getrocknet oder
eingesalzen (Stockfisch, Laberdan) gem. Tarif im Anh. Nr. 25 g 2.
Thran Nr. 26
c 3.
(Cadmium); ein besonderes, zinnweißes, ziemlich weiches Metall vom spezif. Gewicht 8,6,
das nur in Gesellschaft des
Zinks,
nämlich in dessen Erzen und ebenso vererzt vorkommt. Der Kadmiumgehalt der Zinkerze kann
1-5% betragen. Das Metall hat in seinem chemischen Verhalten manches mit dem
Zink gemein, besitzt aber daneben auch besondre
Eigenschaften. Namentlich schlägt es sich aus den Lösungen der Zinksalze durch Schwefelwasserstoff
und dessen Vertreter als gelbes Schwefelkadmium nieder und könnte aus diesem als Metall hergestellt werden, wenn dieser
nasse Weg nicht zu kostspielig wäre.
Die Darstellung auf den Zinkhütten, wenn sie sich überhaupt damit befassen, geschieht auf trocknem Wege. Bei der Bereitung
des Zinkweiß (s. d.) gehen zuerst Kadmiumdämpfe fort, weil dieses Metall noch
flüchtiger als das
Zink ist; diese verbrennen zu Kadmiumoxyd, welches die ersten Niederschläge von Zinkweiß braun färbt.
Bei der Destillation des Zinkmetalls selbst aus den Erzen bilden sich neben tropfbarem Metall, besonders zu Anfang eines
Ofenbetriebes, immer auch diese beiden Oxyde, die in den
Rohren sitzen bleiben und zeitweilig entfernt
werden müssen.
Diese
Abfälle nun sind es, aus welchen durch anderweite vorsichtige Destillation unter Zuschlag von Kohlenklein gediegen
K. herausdestilliert werden kann, denn der ganze Gehalt läßt sich so niemals gewinnen. Es kommt in den Handel in Form dünner,
gegossener Stängelchen. Nur wenige Zinkhütten finden die Darstellung lohnend genug, obschon das Kilo Metall gegen 12 Mk.
kostet und die Preise sich noch steigern. Diese Kostspieligkeit behindert natürlich seine Verwendbarkeit, die sich sonst
wohl erweitern ließe.
Der Grund für die jetzige geringere Produktion und deshalb Preissteigerung des K. liegt besonders darin,
daß das zur Destillation dienende Gestiebe, der sog. Zinkstaub, jetzt selbst Verkaufsware geworden
ist und also ohne alle Umstände geräumt werden kann. Das K. hat die Eigenheit, trotz seines ziemlich hohen Schmelzpunktes
(360°), die leichtflüssigen
Legierungen aus
Zinn,
Blei,
Wismut, wenn es zu einem kleinen Anteil zugesetzt wird, noch
um so viel leichtflüssiger zu machen, daß sie schon bei 66° C. schmelzen, etwa wie
Siegellack, und doch erkaltet eine ziemlich
widerständige Metallmasse (Wood's Metall) bilden, die sich besonders gut zu Matrizen für Galvanoplastik und zu Zahnplomben
eignet.
Ferner benutzt man das K. zur Darstellung von Schwefelkadmium, die ausgezeichnetste, dauerhafteste, hochgelbe
Malerfarbe (Kadmium- oder Brillantgelb, jaune brillant), kann aber natürlich seines hohen Preises wegen nur der höhern
Malerei zugänglich sein; auch wird es zum Färben feiner
Seifen benutzt. Verwendung findet das K. ferner zur Bereitung von
schwefelsaurem K. (Cadmium sulfuricum), sowie von
Bromkadmium und
Jodkadmium für die Zwecke der Photographie.
- Das K. ist einschließlich der Kadmium-Präparate und
Salzezollfrei.