zur Trockne, oder nur bis zur Syrupsdicke fortsetzt, erhält man trockne oder flüssige E. Die ersteren sind harte, glänzende,
fast schwarz erscheinende Massen mit muscheligem Bruche; sie lösen sich nur dann vollständig in Wasser, wenn sie im Vacuum
eingedampft wurden, die an der Luft eingedampften hinterlassen immer einen nicht unbedeutenden Rückstand.
Die flüssigen haben gewöhnlich eine Dichte von 20-25° Bmé. Die gebräuchlichsten F. sind: Blauholzextrakt, Rotholzextrakt
und Gelbholzextrakt. - S. Zollt. im Anh. Nr. 5 e.
(Johanniswurzel,Radix oder Rhizoma Filicis) ist der Wurzelstock eines der gewöhnlichsten, feuchte
Stellen liebenden Farnkräuter unsrer Wälder, Aspidium filix mas, frz. la fongère
mâle, engl. Shield-fern, Wurmfarn, seit alten Zeiten als Bandwurmmittel gebraucht und auch wirksam,
wenn derselbe rechtzeitig gegraben und nicht über ein Jahr aufbewahrt wird. Der gegen Ende des Sommers zu grabende, horizontal
oder schräg in der
Erde liegende Wurzelstock wird bis 3 dm lang und 2,3-4,5 cm dick, ist im frischen
Zustande braun, das Innere grasgrün, schwammig, korkig, mit einem Kreis von großen weißen Gefäßbündeln durchzogen.
Der ganze Stock ist unter der Rinde mit ziegeldachartig sich deckenden, zahnartigen Resten von Blattstielen und mit braunen
Spreuschuppen besetzt, zwischen welchen zahlreiche schwärzliche Wurzelfasern hervortreten. Man verwahrt die Wurzelstöcke
gut verschlossen in Blechbüchsen, entweder geschält oder ungeschält, da sie sich so besser halten.
Die Drogue riecht unangenehm balsamisch und schmeckt herb-süßlich, dann zusammenziehend und kratzend, enthält ätherisches
und fettes
Öl, Filixsäure, Filixgerbsäure, Weichharz,
Zucker etc. Man verwendet sie gepulvert oder ein daraus bereitetes
ätherisches
Extrakt (Extractum filicis aethereum). - Zollfrei.Extrakt gem. Tarif Nr. 5 a.
(CortexFrangulae); die Rinde der jüngeren Äste vom stinkenden Kreuzdorn oder Pulverholz (Rhamnus
Frangula, frz. la bourgène, l'anne noir, engl. Black alder-tree),
einem in Wäldern und Ufergebüsch häufig vorkommenden Strauch mit rundlichen, gespitzten, ganzrandigen Blättern, kleinen
weißen Blüten und anfangs roten, dann schwarzen erbsengroßen Beeren. Die dünne, im trocknen Zustande
gerollte Rinde ist außen dunkel- oder braungrau, mit vielen weißlichen länglichen Korkwärzchen besetzt, innen gelblich
bis rötlichbraun, etwas glänzend. Die Rinde schmeckt scharf bitter und schleimig, enthält neben ätherischem
Öl einen
eigentümlichen Stoff, das Frangulin. Gebraucht wird dieselbe als Pulver oder
Extrakt, als abführendes Mittel, jedoch
erst nach einem Jahre, da sie frisch getrocknet Erbrechen und Leibschmerzen hervorruft. Die F. ist in Nordamerika sehr gefragt,
der Import davon beträgt dort circa 10000 kg jährlich. - Zollfrei.
(Halbporzellan) heißen feinere
Thonwaren, die die Lücke zwischen gemeinem Töpferzeug bis zum
Porzellan hin
ausfüllen und unter sich selbst ziemlich verschieden sind, daher man auch zwischen feiner und ordinärer
F. unterscheidet und
zur ersten diejenige Ware rechnet, deren Masse ein weißgebrannter
Thon ist und folglich eine durchsichtige
Glasur zuläßt, während die ordinäre auf dem Bruch gelblich, bräunlich etc. erscheint, somit
eine undurchsichtige, dies verdeckende Glasur, ein sog. Email verlangt,
das in seiner Zusammensetzung
Blei- und Zinnasche enthält, von denen die erstere den leichten Fluß, die andre die undurchsichtige
Weiße bewirkt.
Derartige
Töpferware, mit farbigem Kern und weißer Glasur, ist schon vor tausend Jahren von den Mauren in Spanien fabriziert
und nachmals in Italien, zur Zeit der Kunstblüte im 15. und 16. Jahrhundert, bei immer noch geringer
Masse teils in den Formen veredelt, teils und vorzüglich aber mit so kunstreinen Zeichnungen und Malereien, oft von der
Hand namhafter Künstler, versehen worden, daß die aus jener Zeit übrig gebliebnen Produkte mit der Zeit einen hohen Liebhaberwert
erhalten haben und kostbare Sammlungsstücke bilden.
Dies ist die sog.
Majolika, welche jetzt wieder sehr beliebt ist und von Thonwarenfabriken so gut als möglich nachgeahmt
wird. Das Wort F. selbst ist nur in Frankreich der allgemeine Name für
Steingut, bei uns dagegen wenig mehr in Gebrauch;
die weißglasierten Öfen pflegt man noch damit zu bezeichnen. Die Masse derselben rangiert je nach ihrer
Beschaffenheit bald mehr zur ordinären, bald mehr zur feinen F., während diese letztere, die ursprünglich aus England
stammt, sonst englisches
Steingut, jetzt schlechthin
Steingut genannt wird und unter dieser Rubrik abgehandelt ist. - Zoll
s. Tarif Nr. 38
c 1. u. 2.
(frz. plumes, engl. Feathers, pens), das Produkt
der Vogelwelt, bilden zwei wesentlich verschiedne Warengattungen: Bett- und Schmuckfedern, denn die Schreibfedern sind jetzt
fast ganz außer Gebrauch gekommen und durch die
Stahlfedern ersetzt. Die ersteren stammen hauptsächlich von der Hausgans,
ein kleiner Teil von Schwänen, während die Federn von Enten und Hühnern als zu geringwertig meistens
weggeworfen werden oder nur als ganz geringes Stopfmaterial dienen.
Die vorzüglichste Art der Bettfedern bilden die Eiderdaunen (Daunen oder Dunen), der weiche Flaum eines nordischen Seevogels,
der Eiderente oder Eidergans (Somateria mollissima), hochgeschätzt als das feinste und leichteste Material zum Ausstopfen
von Bettdecken und Kissen. Diese große Entenart, bei der das Männchen oberhalb weiß, unterhalb schwarz
gefärbt, das Weibchen von obenher grau, braun und schwarz gewellt ist, lebt gesellschaftlich im hohen Norden in weiter Verbreitung;
denn es kommen die Federn desselben von Norwegen, Lappland, Island, Grönland, den Faröern etc.
Für Island und Grönland haben die Dänen besondre Gesetze zum Schütze der Vögel erlassen, die nie
geschossen werden dürfen, ebenso in Norwegen; leider werden diese Gesetze im hohen Norden nicht immer beachtet. Die Vögel
nisten, wo sie auf Klippen, Erdreich, Sand geschützte Stellen finden und das Nest besteht lediglich aus einer Unterlage
von Flaumfedern, welche der weibliche Vogel sich selbst reichlich in der Brustgegend
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