Grade dankbar sind. Damit im Zusammenhang dürfte die noch nicht sicher erklärte fördernde
Wirkung einer Beigabe von
Kalk
zur Stallmistdüngung stehen, wie unter anderm aus einem von
Schultz-Lupitz neuerdings eingehaltenen
Verfahren hervorgeht,
wobei der Stallmist 25
cm tief untergepflügt und
oben auf die Pflugfurche kohlensaurer
Kalk (12 Doppelztr. feinpulvrigerMergel
pro
Hektar) aufgestreut wurde; bei der Saatbestellung wurden dann
Boden und
Kalk gemischt. Auf dem so behandelten
Acker wurden
alsdann im ersten Jahr 20 Doppelztr.
Kartoffeln und 116 Doppelztr.
Kohlrüben mehr geerntet als in nicht gekalktem
Boden.
Da die hauptsächlichste
Wirkung der Kalkdüngung in der
Beschleunigung des Nährstoffumsatzes imBoden
besteht, so kann dieselbe nur auf nährstoffreichem, aber kalkarmem
Boden oder bei unmittelbar nachfolgender Stallmistdüngung
große
Wirkung erzielen. Fehlt es an
Nährstoffen im
Boden, so bleibt sie nach dem
Gesetz des
Minimums der
Nährstoffe wirkungslos.
Auf entwässertem Torfboden sind daher neben
Kalk noch 4-6 Doppelztr.
Thomasschlacke und
Kalisalze zu verwenden.
Zweckmäßig überfährt man die Ackerfelder alle 4 Jahre mit 10-20 Doppelztr.
Kalk, wenn es dagegen auf Thonboden auf die
physikalische
Wirkung des
Kalkes abgesehen ist, alle 6-8 Jahre mit 50-80 Doppelztr. pro
Hektar, und zwar am besten im
Herbst.
Die wirtschaftlichste Art der Kalkdüngung besteht darin, daß man unmittelbar auf dem
Felde den
Kalk in
Feldöfen, welche aus Rasenstücken zusammengestellt werden, brennt und nach dem
Brennen in Häufchen auf das
Feld setzt, welche
leicht mit
Erde bedeckt werden, damit sich der
Kalk langsam durch die Luftfeuchtigkeit ablöscht.
Ist der
Kalk zu einem staubfeinen
Pulver zerfallen, so muß er schnell so gleichmäßig wie nur möglich
auf dem
Felde verteilt und darauf sogleich mit dem
Pflug
[* 1] in den
Boden gebracht werden. Das einfache Eineggen des
Kalkes ist zu
verwerfen. Das
Streuen und Unterbringen des
Kalkes darf nur bei trocknem
Wetter
[* 2] vorgenommen werden, weil bei nasser
Witterung
der
Kalk mit den Bodenbestandteilen nicht innig genug vermengt wird und sich leicht zementartige
Verbindungen
bilden, wodurch der so gebundene
Kalk für seine
Wirkung im
Boden vollständig verloren ist. Ist in der einen Gegend
Kalk schwer
zu beschaffen, so ist als
Ersatz die Verwendung des Scheideschlamms der Zuckerfabriken (400 Doppelztr. pro
Hektar) sehr zu
empfehlen.
[* 3] Im J. 1890 sind im
Hafen von Dünkirchen 3170
Schiffe
[* 4] von 1,467,217
Ton. angekommen, gegen das Vorjahr um 337
Schiffe
von 104,921 T. mehr. Unter den eingelaufenen
Schiffen befanden sich 614 französische Segelschiffe von 95,819 T. und 586 französische
Dampfer von 411,997 T., wogegen die britische
Flagge mit 301 Segelschiffen von 141,741 T. und 1115
Dampfern
von 619,042
T. an dem
Verkehr teilnahm. Auch die deutsche
Flagge war ansehnlich, nämlich durch 22 Segelschiffe von 16,617 T.
und 101
Dampfschiffe von 54,778 T. vertreten. Durch das im J. 1891 vollendete
BassinFreycinet hat der
Hafen an Kailänge bedeutend
zugenommen. Von den im
Bau stehenden vier neuen
Trockendocks sind zwei im J. 1891 der
Schiffahrt zur
Verfügung
gestellt worden.
(spr. deik),SirWilliamHart-,
Baronet, engl. Staatsmann, geb. 1837, erzogen zu Karrow, studierte
zu
Oxford
[* 6] und wurde nach Beendigung seiner
Studien Friedensrichter und stellvertretender
Lord-Leutnant der
GrafschaftKent. Seit 1865 vertritt
er einen Wahlbezirk dieser
Grafschaft im
Unterhaus, wo er der konservativen
Partei beitrat. Er war von 1874 bis 1880
Sekretär
[* 7] im Schatzamt unter
LordBeaconsfield und fungierte zugleich als »Einpeitscher«
(Whip) der konservativen
Partei; kurz vor dem Rücktritt
Beaconsfields erhielt er die Ernennung, zum Mitglied des
GeheimenRats. Vom Juli 1885 bis zum
Januar 1886 war Dyke Obersekretär für
Irland unter
Lord Salislury, trat aber von diesem
Amt noch vor dem
Sturz des
konversativen Ministeriumszurück. Im
Januar 1887 wurde er zum Vizepräsidenten des
GeheimenRats (Unterrichtsminister) ernannt
und vertrat in dieser
Eigenschaft im
Sommer 1891 das
Gesetz über die Einführung des freien Volksschulunterrichts mit Erfolg
im
Unterhaus.
Von seinen philologischen
Arbeiten heben wir hervor: »Beiträge zur
Kritik des nach
Donatus benannten Terenzkommentars« (Leipz.
1879);
die
Ausgabe ausgewählter
Komödien des Terenz mit deutschem
Kommentar (1. Bdchn.: Phormio, das.
1874; 2. Bdchn.: Adelphi, 1881) und die Textausgabe des Terenz (das. 1884).
Von seinen bibliothekarischen
Arbeiten wurde die
»Instruktion für die
Ordnung der
Titel im alphabetischen Zettelkatalog der königlichen und Universitätsbibliothek zu
Breslau«
(Berl. 1666) ins
Italienische übersetzt
(Flor. 1887) und englisch frei bearbeitet (von Linderfeldt als
»Eclectic Card Catalog
Rules«,
Boston
[* 16] 1890). Seit 1886 gibt er eine Sammlung bibliothekwissenschaftlicher
Arbeiten heraus (bis
jetzt 4 Hefte, Berl. 1886-90).
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