»BertholdAuerbach«
[* 1] (Berl. 1882); »I.
^[Iwan]
Turgenjew« (das. 1883); »Litterarische
Streifzüge durch Rußland« (2. Aufl., das. 1886). Zabel übersetzte
und bearbeitete die Turgenjewschen
Dramen
»Natalie«, »Die Provinzialin«, »Ein
Abend in Sorrent«, »Der Junggeselle«, »Das
Gnadenbrot«, den Dostojewskijschen
Roman »Raskolnikow« (gemeinsam mit E.
Koppel dramatisiert); aus dem
Französischen Locroys
Trauerspiel»Ein
Duell unter
Richelieu«. Als selbständiger poetischer Schriftsteller versuchte er sich
mit der
Novelle »Getrennte
Herzen« (Berl. 1888) und den
Lustspielen
»Mitternachtssonne« und »Bauernfänger«.
Der
Koupon ist vielmehr bei dem zuständigen
Gericht abzuliefern, bei welchem nun derjenige, welcher den
Verlust angemeldet hatte, gegen den Einreicher
Klage zu erheben hat. Das
Gericht hat alsdann zu
Recht zu erkennen. Kommt der
gesperrte
Schein binnen der genannten
Frist nicht zum Vorschein, so erhält nach
Ablauf
[* 7] derselben der Verlierer den Betrag
ausbezahlt. Die Zahlungssperre kann nur über
Papiere, welche im selben
Lande ausgegeben wurden, nicht aber auch über
Papiere eines dritten
Staates verhängt werden.
[* 8] Vergleichende
Studien der
Entwickelungsgeschichte
[* 9] haben ergeben, daß die Zähne der
Wirbeltiere den
Fischschuppen
analoge Hautgebilde sind, die aus einer
Verkalkung von Hautpapillen entstehen und daher bei manchen
Fischen
einen großen Teil der Mundhaut,
Gaumen und
Kiefer in dichter, mehrreihiger Pflasterung überziehen, während sie bei höhern
Wirbeltieren auf eine einfache, die Kieferränder umsäumende
Reihe von Kauwerkzeugen beschränkt sind. Man glaubte bisher,
daß die ältesten verkalkten Wirbeltierzähne bei den kiefermündigen
Fischen (Gnathostomi) auftreten, und daß die tiefer
stehenden
Rundmäuler, zu denen die
Neunaugen gehören, nur unverkalkte Hornzähne besäßen.
Aber
Beard zeigte 1888, daß zwei schmarotzende Rundmäulergattungen (Bdellostoma und Myxine) in der hornigen
Hülle ihrer
Zähne einen längsgestreiften kalkigen
Kern besitzen, der in eine
Krone von Dentin oder
Email ausgeht.
In denKlassen der niedern
Wirbeltiere behalten die Zähne dann meist einfache kegelförmige, einwurzelige
Formen, deren
Fläche höchstens
am
Rande einige Einkerbungen und
Furchen aufweist, und solche einfache, immer nachwachsende, meist sehr zahlreiche Kegelzähne
bewaffnen den
Rachen der
Fische,
[* 10]
Amphibien,
Reptilien sowie der ältesten
Vögel
[* 11]
(Zahnvögel) und
Säugetiere in langen
Reihen, ohne
daß eine andere Differenzierung einzutreten pflegt, als daß sich bei einigen
Reptilien einzelne Zähne stärker
als die andern zu
Hauern, Reißzähnen u. dgl. ausbilden. Im
allgemeinen aber findet die
Ausbildung einer weitern
Arbeitsteilung und Verunähnlichung der Zähne
erst bei den
Säugetieren statt,
wo die Zähne sich in einfache, einwurzelige Vorderzähne und mehrwurzelige Backenzähne mit zusammengesetzter Kronenbildung
sondern, die je nach der Ernährungsweise eine besondere Form erhalten, ein begrenztes Wachstum zeigen
und in zwei
Schüben
(Milchzähne und bleibende Zähne) auftreten. Im allgemeinen hat mit dieser Verbesserung des
Gebisses eine
Verminderung der Zahl der Zähne stattgefunden, sei es, weil sich die
Entwickelung der Zahnkeime jetzt in mehreren
Schüben vollzieht,
oder weil die stärker gewordenen Backenzähne
Raum und
Nährstoff mehrerer ältere Zahnkeime beanspruchen; die eocänen Säuger
besaßen der großen
Mehrzahl nach ein viel zahnreicheres
Gebiß als die spätern.
Bei diesem Sachbefund war es nun lange als eine rechte Schwierigkeit empfunden worden, daß diejenigen heute lebenden
Säugetiere,
die man nach ihrem gesamten
Bau, Fortpflanzungsweise, niederer Blutwärme etc. als Vertreter der niedersten
und ältesten
Formen auffassen mußte, die
Schnabeltiere, statt des nach der eben erörterten Verminderungsregel vorauszusetzenden
zahnreichen
Gebisses gar keine echten Zähne in ihrem
Schnabel besaßen, sondern statt dessen einige Hornzähne.
Obwohl man nun allgemein auf das Verschwundensein eines ehemals vorhandenen
Gebisses wie bei den
Walen
schloß, so erregte es doch großes
Interesse, als Poulton 1888 im
Rachen eines jungen
Schnabeltiers einige wohl ausgebildete,
dentinhaltige, mit mehreren
Spitzen versehene Zähne fand, die das
Zahnfleisch noch nicht durchbrochen hatten. Poulton glaubte,
daß sie es überhaupt nicht durchbrachen, und daß hier ein ähnlicher
Fall vorlage wie bei gewissen
Walen, wo die Zähne nur beim
Embryo erscheinen und nachher, ohne ans
Licht
[* 12] getreten zu sein, wieder resorbiert werden.
AberThomas, der 1889 etwas ältere
Schnabeltiere untersuchte, fand, daß diese Zähne während längerer Zeit benutzt werden,
nachdem sie wie gewöhnlich das
Zahnfleisch durchbrochen haben, daß sie dann aber durch
Reibung
[* 13] mit
Nahrung
und
Sand, ähnlich wie die
Milchzähne andrer
Tiere, herausgebrochen und nicht mehr ersetzt werden. An ihrer
Stelle entwickeln
sich sodann aus dem Mundepithel Hornzähne (Cornula) und zwar so, daß in den
Platten die
Alveolen sichtbar bleiben. Derselbe
Beobachter fand bei ganz jungenErdferkeln
(Orycteropus afer) ein
Milchgebiß, welches nicht in
Funktion
tritt, sondern von dem definitiven
Gebiß alsbald abgelöst wird.
Über die Art und
Weise, wie aus dem einfachen Kegelzahn der niedern Säuger (Edentaten,
Walen etc.) sowie der niedern
Wirbeltiere
überhaupt der vollkommenere, einer Zerkleinerung härterer
Nahrung gewachsene Höckerzahn entstanden ist, habenCope
und neuerdings
Osborn vergleichende Untersuchungen angestellt. Da die Schneidezähne dem alten
Typus der Einwurzeligkeit getreu
bleiben und die Veränderung der
Krone nur in der Verbreitung des
Kegels zu einer
Schneide besteht, so handelt es sich hierbei
hauptsächlich um die Fortbildung der Backenzähne, unter denen der dreihöckerige
Typus vorherrscht.
Osborn unterscheidet
hierbei vier ebenso vielen
Stufen entsprechende
Typen (s. Figur):
1) den Haplodontentypus mit einfacher
Wurzel
[* 14] und beiderseits kegelförmiger Ausgestaltung. In idealer Reinheit sind solche
Zähne bei keinem
Säugetier bekannt, da sie nur bei den allerältesten