mehr
zu fördern, also 351,69 m hoch zu heben. Die verwendete Wassersäul
enmaschine
[* 1] hat zwei
wagerecht liegende Pumpenzüge, die zu beiden Seiten eines großen
Windkessels liegen und einzeln oder gleichzeitig betrieben
werden können (in
[* 2]
Fig. 1 ist einer derselben dargestellt). Jeder derselben ist hinreichend groß,
um das ganze
Aufschlagwasser ausnutzen zu können. Der Kraftkolben hat 352
mm
Durchmesser und 255
mm
Hub,
die Pumpenkolben haben bei gleichem
Hub 136
mm
Durchmesser. Der schnelle
Gang
[* 3] der
Maschine
[* 4] wird, abgesehen von einem
Windkessel
E, der etwanige Wasserstöße mildert, durch die besondere Art der
Steuerung gewährleistet.
Diese besteht aus zwei übereinander liegenden hydraulischen Kolbensteuerungen. Die erste derselben (die der Wasserzuleitung zunächst gelegene Vorsteuerung) veranlaßt die Bewegung der andern (der Hauptsteuerung), diese die Bewegung des Kraftkolbens und dieser wiederum die Bewegung der ersten Steuerung. Das Trieb- oder Aufschlagwasser fällt durch das Rohr G ein, durchstreicht das Zulaßventil V sowie den Windkessel E und wird dem Kraft- oder Treibkolben M, welcher sich auf der Kolbenstange T befindet, zugeführt.
Die Kolbenstange trägt an ihren Enden die Kolben C, welche sich in den Cylindern Q hin und her bewegen. Das zu fördernde Wasser wird dem Windkessel E entnommen und durch die Rohrleitung RFO unter den Saugventilen S u. S1 zugeführt, tritt beim Zurückgehen der Kolben durch diese in die Pumpe [* 5] und beim Vorgehen der Kolben durch die Druckventile J u. J1 in den großen (in der [* 2] Figur nicht gezeichneten) Windkessel, von welchem es in das Steigrohr gelangt. Die Steuerung wird durch Vermittelung des Treibkolbens vom Aufschlagwasser selbst wie folgt bewirkt: Bei der in [* 2] Fig. 1 gezeichneten Stellung strömt das Wasser des Windkessels E in die Kanäle p. An der rechten Seite wird es durch die Kolben a3 und a4 der Vorsteuerung und durch b3 und b4 der Hauptsteuerung an der Weiterbewegung nach h, bez. eg gehindert.
An der linken Seite dagegen lassen die Kolben a1 und a2 das Wasser in den Kanal [* 6] h1, dasselbe wirkt hier einseitig auf den Kolben b1, der nach rechts getrieben wird, so daß das Aufschlagwasser zwischen b1 und b2 hindurchstreichen und durch e1 und g1 hinter den Treibkolben M treten kann. Derselbe verdrängt alsdann das im Raume L befindliche, bereits ausgenutzte Aufschlagwasser und drückt gleichzeitig mittels des Kolbens C eine entsprechende Druckwassermenge zu Tage.
Kurz vor dem Ende des Hubes gibt der Treibkolben M die Öffnung m frei, durch dieselbe und den Kanal ma5 gelangt das Aufschlagwasser hinter den Kolben a4 und treibt die vier Kolben der Vorsteuerung nach links. Dies wird jedoch erst dadurch ermöglicht, daß gleichzeitig der innere Teil des Kolbens M, welcher mit dem außer Druck befindlichen Abflußwasser in Verbindung steht, die Öffnung n und damit die Leitung na frei macht, so daß das vorher hinter a1 befindliche gespannte Wasser seinen Druck verliert und mit dem verbrauchten Wasser aus L durch den Kanal A B entweichen kann.
Nach der Verschiebung der Vorsteuerung von rechts nach links wiederholen sich die eben für die linke Seite geschilderten Vorgänge auf der rechten und umgekehrt. Zahlreiche Versuche mit der vorstehenden von Crozet u. Komp. in Chambon ausgeführten Maschine lieferten nachstehende Ergebnisse: Bei 50minutlichen Doppelhüben sind in 24 Stunden 1783 cbm Wasser erforderlich und werden 248 cbm gehoben, so daß, um ein Raumteil Wasser 280 m hoch zu fördern, sieben Raumteile Wasser mit 70 m Gefälle erforderlich sind, entsprechend einer Nutzleistung von 55 Proz. Die Kosten der ganzen Anlage betragen: für die eigentliche Maschine von 10,200 kg Gewicht 21,805 Frank, für die Rohrleitung 22,728 Fr., für Montage und Nebeneinrichtungen 17,391, also im ganzen 61,924 Fr. Die Betriebskosten betrugen für 17 Monate rund 587 Fr. Aufsicht ist fast gar nicht erforderlich, auch hat die Maschine bei vorkommenden Reparaturen unter einem Wasserspiegel von 7-8 m Höhe mehrere Tage anstandslos gearbeitet.
In origineller
Weise wird eine Wassersäul
enmaschine von Kley zum Betrieb von
Fahrkünsten (s. d., Bd.
5) benutzt. Hierzu war es erforderlich, die Wassersäul
enmaschine so einzurichten, daß sie auch bei großer und schneller
Veränderlichkeit in der Belastung der
Gestänge sich derart selbst reguliert, daß sie stets eine bestimmte
Hubzahl macht. Bei den
Fahrkünsten werden nämlich schnelle Belastungsänderungen der
Gestänge dadurch herbeigeführt, daß
sie einmal ganz leer gehen, ein andermal mit
Bergleuten, die aus- oder einfahren wollen, teilweise oder voll besetzt sind.
Im erstern
Falle hat die
Maschine nur die
Reibung
[* 7] des
Apparats zu überwinden, im zweiten
Falle (beim Ausfahren)
hat sie bei jedem
Hube eines
Gestänges dazu noch das ganze
Gewicht der aufgetretenen
Mannschaft zu heben, und im dritten
Falle
(beim
Einfahren) wird sie von dem
Gewicht der niederfahrenden
Bergleute getrieben und muß daher nicht nur keine
Arbeit verrichten,
sondern viel-