sondern der für uns nach und nach sichtbare Teil der Oberfläche beträgt ungefähr 0,63. Doch
sind die nur zeitweilig sichtbaren Randregionen zu schwach beleuchtet, als daß man aus ihnen mit Deutlichkeit
Flecke wahrnehmen
könnte. Deshalb sind sie auch von
Schiaparelli beim
Entwurf seiner
Karte der Merkuroberfläche, nach der die untenstehende
[* 1]
Figur hergestellt ist, nicht berücksichtigt worden. Die dunkeln
Flecke, welche man dort angegeben findet, sind nur mit großer
Mühe und bei größter
Aufmerksamkeit zu erkennen. Sie erscheinen in Gestalt ganz leichter Schattenstreifen, zeigen sich
unter günstigen Umständen bräunlichrot und heben sich nur wenig von der allgemeinen
Farbe des
Planeten
[* 2] ab,
die gewöhnlich rosenfarben, ins Kupferrote gehend, ist.
Die merkwürdige
Erscheinung, daß
Rotations- und Umlaufszeit übereinstimmen und infolgedessen ein großer Teil der Planetenoberfläche
niemals
Strahlen von der
Sonne
[* 3] empfängt, erklärt sich wahrscheinlich durch die geistreiche
Hypothese, welche der englische
Kosmolog G. H.
Darwin zur
Erklärung der analogen
Erscheinung beim
Monde benutzt hat. Wenn nämlich der um
einen Zentralkörper laufende Weltkörper seine in der
Richtung von W. nach O. vor sich gehende
Rotation in kürzerer Zeit
als seinen
Umlauf vollendet und wenn derselbe teilweise mit einer flüssigen
Hülle bedeckt ist, so wird in dieser durch die
Anziehung des Zentralkörpers auf der diesem zugewendeten, wie auf der abgewendeten Seite eine Flutwelle
erregt, welche zweimal in Zeit einer
Rotation um den Weltkörper läuft.
Indem sie hierbei gegen die Ostseiten der festen Teile seiner
Hülle (der
Festländer) stößt, setzt
sie derRotation einen
Widerstand entgegen und verlangsamt dieselbe, bis endlich die Rotationszeit mit der Umlaufszeit zusammenfällt.
Ist dieser Zustand erreicht, so findet, wenn dann überhaupt noch eine flüssige
Bedeckung vorhanden ist, kein
Wechsel von
Ebbe und
Flut mehr statt, sondern es besteht bloß auf der dem Zentralkörper zugekehrten und auf der entgegengesetzten Seite
eine
Erhöhung und in 90°
Abstand von diesen
Punkten eine beständigeDepression.
[* 4]
Vgl. Plaßmann, Die neuesten
Arbeiten über den
Planeten Merkur
[* 5] (Freib. i. Br. 1890).
(Merzifun), Stadt des türkischen
WilajetsSiwas in
Kleinasien, schön auf einem
Hügel am Nordrand einer reichen,
mit Dörfern übersäetenEbene gelegen und rings von
Weinbergen umgeben. Es hat nach
Humann 15-20,000 Einw.,
zumeist nichtunierte Armenier, wenige
Türken und einige hundert Griechen. Das Zurücktreten der
Türken bedingt ein Vorwiegen
europäischer
Kultur; die
Straßen sind sauber und gut gepflastert, der
Markt mit Lebensmitteln und
Wein, der
Bazar mit europäischen
Waren reichlich versehen. Auch ein Uhrturm und das
Läuten der
Glocken sind charakteristisch dafür.
Unmittelbar
über der Stadt erhebt sich
der hohe bewaldete Tauschan-Dagh, welcher sie vor dem kalten Nordwind schützt. Obwohl Merziwan selbst
keine
Altertümer aufzuweisen hat, ist es doch wohl mit dem antiken Phazemon identisch, aus dessen
Namen der heutige entstanden
ist.
s. v. w.
Photogrammetrie
[* 8] (s. d., ^[= (griech.), die Methode, aus Photographien auf mathematisch-konstruktivem Weg die Maße der dargestel ...]Bd. 13).
[* 9] Mit der zunehmenden Verwendung der als Triebfedern (in Uhrwerken), als
Druck-, Spann- und Tragfedern
(an
Maschinen,
Eisenbahnwagen,
Flinten,
Schlössern), als Tonfedern (in
Uhren,
[* 10] Spieldosen etc.) hat sich die Fabrikation derselben
bedeutend entwickelt und auch verzweigt, indem dieselbe je nach derGröße und Form der
Federn verschieden
betrieben wird. Das
Material zu den ist mit einigen bedeutungslosen Ausnahmen
Stahl, und zwar, je nach der Bestimmung der
Federn,
feiner Tiegelgußstahl (zu Uhrfedern), gewöhnlicher
Stahl (zu gröbern
Federn) und Bessemerstahl (zu den großen Tragfedern,
Waggonfedern, Pufferfedern etc).
Die Vorbereitung des
Materials richtet sich nach der Form und
Größe der
Federn, indem diese entweder aus
langen, schmalen
Bändern (Uhrwerksfedern), langen
Stäben
(Schraubenfedern) oder verhältnismäßig kurzen
Schienen (Blattfedern)
bestehen und dem entsprechend als Vorformen
Blech,
Stäbe,
Draht
[* 11] oder
Schienen voraussetzen. Die Verarbeitung zu
Federn kann auch
auf drei
Formen zurückgeführt werden, auf die der Uhrfedern, der
Schraubenfedern und der
Schienen- oder
Blattfedern.
Die Uhrfedern sind sowohl in
Länge,
Breite
[* 12] als
Dicke sehr verschieden, aber sämtlich dünne, lange, spiralförmig aufgerollte
Stahlbänder von bestimmter
Härte
(Federhärte). Zur Erzeugung derselben wird das Rohmaterial in heller Rotglut auf 1
mmDicke
ausgewalzt und dann kalt (unter wiederholtem
Ausglühen) bis zu den üblichen
Dicken (bis 0,1mm abwärts)
gestreckt. Die etwa 250
mm breiten
Streifen werden darauf sortiert, auf der Oberfläche zwischen rasch rotierenden
Schmirgelscheiben
abgeschliffen und mittels eines Schneidewerkes aus Kreisscherblättern der ganzen
Länge nach in
Streifen zerschnitten, welche
durch einen
Härte- und Anlaßprozeß die erforderliche
Elastizität erhalten. Zu diesem
Zwecke verwendet
man neuerdings
Maschinen, deren Einrichtung zwar verschieden, aber im
Wesen mit der in
[* 1]
Fig. 1 (S. 615) dargestellten
Maschine
[* 13] von
Kugler in
Paris
[* 14] übereinstimmt.
Das auf eine
Rolle a gewickelte Stahlband passiert zunächst ein eisernes, mit feuerfestem
Material bekleidetes etwa 1 m langes, 100
mm
breites und 12
mm hohes viereckiges
Rohr b, welches in einem entsprechenden
Ofen mit Koksfeuer c so stark
erhitzt wird, daß in demselben das
Band
[* 15] glühend wird. Darauf gelangt das letztere noch glühend unter der Druckwalze e in
das
Ölbad d, um die nötige
Härte zu erlangen.
BeimDurchgang durch die durch
Gewichte gehörig belasteten
Ballen f vom
Öl befreit, wird das
Band zum
Nachlassen unter
Druck über die von einem
Ofen h erwärmte gußeiserne
Platte g
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