auch die Senkung der Flüssigkeit im andern Schenkel zur Anschauung brächte. Das ist dadurch zu erreichen, daß man zunächst
von der schwerern Flüssigkeit in die untern kommunizierenden Röhrenteile so viel einfüllt, daß sie beiderseits bis zur
halben Höhe des engen Teils der beiden Schenkel heranreicht. Der übrige Teil der Röhren bis etwa zur
halben Höhe der weitern Rohrstücke wird mit der leichtern Flüssigkeit angefüllt
[* ]
(Fig. 2). Bei einem derartig gefüllten
Instrument liest man auf der Skala die Summe der Ausschläge der beiden Trennungsflächen c und c1 ab, welche bei Anwendung
von Flüssigkeiten von gleichem spezifischen Gewicht gleich dem doppelten Ausschlag jeder einzelnen Trennungsfläche
sein würde, so daß hierdurch der Ablesungsmaßstab verdoppelt werden würde. Besitzen die beiden Flüssigkeiten jedoch ein
verschiedenes spezifisches Gewicht, wie es auch hier zu Erreichung bestimmt erkennbarer Trennungsflächen erforderlich ist,
so fällt die Vergrößerung des Ablesungsmaßstabes bedeutend geringer aus.
Bei den Differentialmanometern mit U-förmigem Rohr wird es unangenehm empfunden, daß die geringste Neigung
des Instruments eine Verschiebung der Gleichgewichtslage, bez. der Lage des Nullpunktes mit sich bringt. Besonders störend ist
dieser Umstand, wenn man behufs Ausführung von Messungen mit dem Instrument von einem Punkte zum andern geht und nicht überall
einen geeigneten festen Standort für das Manometer zur Hand hat. A. König konstruierte ein Differentialmanometer,
welches diesen Übelstand nicht hat
[* ]
(Fig. 3). Die zwei erforderlichen Glasrohre liegen nicht nebeneinander,
sondern ineinander.
Das äußere (a) ist unten geschlossen, das innere (b) unten offen, so daß unten Flüssigkeit aus der einen Röhre in die
andre übertreten kann. Die Röhren sind oben weit, in einem längern mittlern Teil eng und erweitern sich
im untersten Teil wieder etwas. Das innere Rohr ist identisch mit dem einen Rohrschenkel der vorbeschriebenen Manometer, der Zwischenraum
zwischen dem innern und äußern Rohr mit dem andern Schenkel. Füllt man diesen Apparat in der Weise, daß über
der schwerern Flüssigkeit in beiden Räumen eine Säule der leichtern Flüssigkeit steht, so hat man ein Differentialmanometer,
dessen kommunizierende Gefäße konzentrisch angeordnet sind, deren Mittellinien mithin in eine Linie zusammenfallen. Infolgedessen
kann der Apparat unbeschadet der Genauigkeit der Ablesung einige Schwankungen vertragen und daher bei den Messungen frei in der
Hand gehalten werden.
[* ]
^[Abb.: Fig. 2. Differentialmanometer mit zwei Trennungsflächen.]
Die Ruinen von Mantineia in Arkadien sind im Sommer 1887 von der Athener französischen archäologischen
Schule unter Leitung von Gustave Fougères aufgegraben und ihr Plan aufgenommen worden.
In der Mitte des ummauerten Gebiets wurde
das Theater ausgeräumt, 100 m östlich von demselben die viereckige Agora mit
Säulenhallen, südlich vom Theater zwei Gebäude,
wahrscheinlich Tempel.
Die griechische Regierung hat im Frühling 1890 den bekannten Grabhügel auf der Ebene
von Marathon, den sogen. Sorós, untersuchen lassen. Derselbe war ursprünglich ca. 12 m hoch, jetzt aber nur noch 9, da sich der
Boden der Ebene seitdem um 3 m erhöht hat. Man fand in dieser Tiefe unter dem Hügel eine Art Estrich, 1 cm
dick, und darüber eine Aschenschicht von 2-6 cm Dicke, welche außer Holzresten massenhaft verbrannte Knochen enthielt sowie
Scherben von kleinen, mit flüchtigen, schwarzfigurigen Malereien bedeckten Lekythen, die dem Anfang des 5. vorchristlichen
Jahrhunderts angehören. Der Sorós ist demnach ein Massengrab, in welchem viele Tote gemeinsam verbrannt und bestattet
worden sind, und ohne Zweifel ist in ihm die Grabstätte der 192 bei Marathon gefallenen Athener aufgedeckt worden. Mit dieser Erkenntnis
fällt aber auch neues Licht auf die Lage des Schlachtfeldes, welches man zuletzt (vgl. Bd. 17, S. 552) bei der Kirche Panagia
Misosporitissa suchte; offenbar lag es ca. 2 km südwestlicher, in der Nähe des Sorós. Im Herbst sollten
die Nachgrabungen, welche man mit möglichster Schonung des Denkmals vornimmt, fortgesetzt und später dem Hügel seine ursprüngliche
Form wiedergegeben werden.
1) Maria Theresia, deutsche Kaiserin. 1888 wurde das österreichische Infanterieregiment Nr. 32 nach ihrem Namen
benannt. Zur Litteratur: v. Arneth, Maria Theresia (Leipz. 1888); G. Wolf, Aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia
(Wien 1888); Herrmann, Maria Theresia als Gesetzgeberin (das. 1888).
4) Maria I., Königin von England.
Vgl. Zimmermann, Maria die Katholische (Freiburg
1890).
10) Maria Antoinette, Königin von Frankreich.
Vgl. F. de Vyré, Marie-Antoinette, sa vie, sa mort (Par. 1889);
Chaix d'Est-Ange,
Marie-Antoinette et le procès du collier (das. 1889);
de la Rocheterie, Histoire de Marie-Antoinette (das.
1890,2 Bde.);
P. de Nolhac, La reine Marie-Antoinette (das. 1890).
16) Maria Stuart, Königin von Schottland.
Vgl. Henderson, The casket letters and Mary queen of Scots (Edinb. 1889);
Kervyn de Lettenhove,
Marie Stuart, l'œuvre puritaine, le procès, le supplice (Par. 1889);
Gesetz. Das Mariottesche Gesetz sagt aus, daß bei gleichbleibender Temperatur das Volumen v
einer bestimmten Gewichtsmenge eines Gases seinem Drucke p umgekehrt proportional ist, oder daß das Produkt aus Druck und Volumen
unverändert bleibt. Es findet, wenn p0 und v0 bestimmte Anfangswerte des Druckes und Volumens bedeuten,
so daß p0v0 konstant bleibt, seinen Ausdruck durch die Gleichung pv = p0v0. Nach dem Gesetz