Main
klein.
mehr
die
Rechte , daneben
Theologie studierte, wurde er entschiedener Pietist. Seit 1721
Hofrat bei der
Landesregierung in
Dresden ,
[* 1 ] führte er 1722 auf seinem
Gut
Berthelsdorf den
Plan aus, eine Religionsgesellschaft zu gründen, für welche die
Predigt Jesu
des Gekreuzigten die Hauptabsicht sein, und in der sich alle
Glieder
[* 2 ] der evangelischen
Konfessionen
[* 3 ] vereinigen
sollten. Als die ausgewanderten
Mährischen Brüder (s. d.), welche er deshalb aufgenommen hatte, dort keinen
Raum mehr fanden, gründete er
Herrnhut . Da ihm 1727 das Halten von Hausgottesdiensten untersagt wurde, trat er aus dem
Staatsdienst
aus und ließ sich 1734 unter angenommenem
Namen in
Stralsund
[* 4 ] als
Kandidat des Predigtamtes prüfen, dann
zu
Tübingen
[* 5 ] in den geistlichen
Stand aufnehmen und 1737 in
Berlin
[* 6 ] zum
Bischof der
Mährischen
Brüdergemeinden ordinieren.
Europa. Fluß- und Gebi
* 7
Europa .
Von 1736 bis 1747 aus seinem Vaterland wegen seiner »Neuerungen« verbannt,
ging er zunächst in die
Wetterau , nahm seinen Sitz in
Ronneburg , gründete zwei
Gemeinden in
Marienborn und Herrnhaag und geriet
hier in
Konflikt mit den
Inspirationsgemeinden (s. d.).
Später war er auf
Reisen in
Europa ,
[* 7 ]
Westindien
[* 8 ] und
Nordamerika
[* 9 ] für seine
Gemeinde thätig, nächst öffentlichen
Vorträgen , die er hielt, fast immer mit
Korrespondenzen und Bücherschreiben
beschäftigt. Er verfaßte 108 asketische
Schriften (ein Verzeichnis derselben erschien
Stett . 1824), darunter seine »Sammlung
geistlicher und lieblicher
Lieder « (hrsg. von
Knapp , Stuttg. 1845; Auswahl von
Daniel , Bielef. 1851; Gütersl.
1861) und das
Gesangbuch der
Gemeinde in
Herrnhut von 1735. Er starb 9. Mai 1760 in
Herrnhut .
Vermählt war er seit 1722 mit Erdmute
Dorothea , Gräfin
Reuß
[* 10 ] von
Ebersdorf , die ebenfalls geistliche
Lieder dichtete (mit ihrer
Biographie hrsg. von Ledderhose, Gütersl.
1887), und nach ihrem
Tod seit 1757 mit
Anna Nitschmann, Chorpflegerin der ledigen
Schwestern in
Herrnhut ; auch sie ist als Liederdichterin
bekannt. Zinzendorfs
Biographie schrieben: Spangenberg
(Barby 1772-1775, 8 Bde.),
Varnhagen v.
Ense (»Biographische Denkmale« ,
Bd. 5), Verbeek
(Gnadau 1845), Völbing (das. 1850),
Schröder (2. Aufl., Leipz. 1863),
Pilgram (das. 1857),
Bovet (3. Aufl., Par. 1865),
Burkhardt (Gotha
[* 11 ] 1866),
Zwick (Heidelb. 1882).
Vgl. außerdem
Plitt , Zinzendorfs
Theologie (Gotha 1869 bis
1874, 3 Bde.);
Körner , Die kursächsische Staatsregierung dem
Grafen Zinzendorf und
Herrnhut bis 1760 gegenüber (Leipz. 1878);
E.
Becker , Zinzendorf im
Verhältnis zu
Philosophie und Kirchentum seiner Zeit (das. 1886);
Tietzen, Zinzendorf (Gütersl.
1888);
Ritschl , Geschichte des
Pietismus , Bd. 3
(Bonn
[* 12 ] 1886).
(Ziu ), Gott, s.
Tyr . ^[= in der nordischen Mythologie Sohn Odins und der Frigg, der Gott des Kriegs und des Schwerts, ...]
Jerusalem (das alte)
* 13
Jerusalem .
(Sion ), der
Tradition zufolge der höchste südwestliche
Hügel von
Jerusalem
[* 13 ] (777 m) mit der
Burg
Davids , nach andern
der 743 m hohe östliche
Hügel , welcher den
Tempel
[* 14 ] trug;
später s. v. w.
Jerusalem ;
endlich bildlich s. v. w.
kirchliche
Gemeinde , die
Kirche mit dem Nebenbegriff der
Rechtgläubigkeit .
Name einer von dem
Elberfelder Bandfabrikanten
Elias
Eller , geb. 1690 zu
Ronsdorf , in
Gemeinschaft mit dem reformierten
Prediger
Daniel
Schleiermacher , dem Großvater des berühmten Theologen, und
Anna v.
Buchel gegründeten
Sekte .
Letztere , die Tochter
eines
Bäckers und spätere
Gattin
Ellers , hatte
Offenbarungen , welche sie als Zionsmutter,
Eller als Zionsvater
proklamierten. 1741 gründeten die beiden zu
Ronsdorf eine eigne
Gemeinde (daher auch
Ronsdorfer
Sekte genannt), die an dem
Prediger
Schleiermacher ihren Seelsorger erhielt;
dieser zog sich aber, als
Eller sich immer mehr seiner
Sinnlichkeit überließ, von der
Sekte zurück, worauf er aus der
Gemeinde gestoßen wurde. Nach dem
Tod
Ellers (1750), der allen
Anklagen mit
Bestechung rechtzeitig
zu begegnen gewußt hatte, setzte sein Stiefsohn Bolckhaus die Thätigkeit als Zionsvater noch bis 1765
fort , in welchem Jahr
die
Gemeinde aufgelöst wurde.
Vgl.
Krug , Geschichte der
Schwärmerei im Großherzogtum
Berg (Elberf. 1851).
Perlone,
Pseudonym , s.
Lippi ^[= 1) Fra Filippo, ital. Maler, geboren um 1406 zu Florenz, trat mit 15 Jahren in das Karmeliterkloster ...] 3).
s. v. w. gemeine
Zwiebeln , s.
Lauch . ^[= # (Allium Hall.), Gattung aus der Familie der Liliaceen, zweijährige oder perennierende Zwiebelgewäc ...]
s. v. w. Singdrossel, s.
Drossel , ^[= # (Turdus L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Drosseln (Turdidae ...] S. 158.
s. v. w.
Podagra , ^[= (griech., "Fußgicht"), s. Gicht. - P. des Getreides, s. Grünauge.] s.
Gicht .
s.
Pieper . ^[= (Anthus Bechst.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Stelzen (Motacilli ...]
Jundt - Jupiter
* 15
Klima .
(ungar. Szepes ), ungar.
Komitat , am rechten Theißufer, grenzt im N. an
Galizien , im O. an das
Komitat
Sáros ,
im
S . an
Abauj-Torna und
Gömör , im
W . an
Liptau und
Galizien und umfaßt 3605 qkm (65,4 QM.) mit (1881)
172,881 Einw. Der nordwestliche Teil ist durch die
Hohe
Tátra sehr gebirgig; im Innern breitet sich das Zipser, im S. das
Liptauer
Gebirge aus. Hauptflüsse sind der
Poprád und
Hernád mit der
Göllnitz . Das
Klima
[* 15 ] ist rauh. Hauptprodukte
sind: Gerste ,
[* 16 ]
Hafer ,
[* 17 ]
Hülsenfrüchte ,
Flachs ,
Hopfen ,
[* 18 ]
Holz ,
[* 19 ] im S. auch
Obst ;
Hornvieh,
Schafe ,
[* 20 ]
Wild ;
etwas
Gold ,
[* 21 ]
Kupfer ,
[* 22 ]
Eisen ,
[* 23 ]
Zinnober
[* 24 ] etc. und viele
Mineralquellen .
Die Einwohner, welche
Acker - und
Bergbau ,
[* 25 ]
Viehzucht ,
[* 26 ] Leinweberei,
Töpferei und
Gerberei betreiben,
sind teils
Slowaken (Katholiken ), teils Deutsche
[* 27 ]
(Protestanten ) oder
Ruthenen (Griechisch-Katholische ),
in den
Städten auch
Ungarn .
[* 28 ]
Kaiser
Siegmund verpfändete die deutschen Ortschaften im Poprádthal, die sogen. 16 Zipser
Städte , 1412 an
Polen ; sie bildeten eine
Grafschaft und wurden von einem polnischen
Statthalter verwaltet. Bei der ersten
Teilung
Polens fielen
sie an den ungarischen König zurück und bildeten lange Zeit einen eignen
Distrikt . Hauptort des
Komitats ,
das von der
Kaschau-Oderberger
Bahn durchschnitten wird und seinen
Namen vom Zipser
Schloß bei
Kirchdrauf (Szepes-Váralja ) hat,
ist
Leutschau .
Vgl.
Krones , Geschichte des deutschen Volkstums im Karpathenland
(Graz
[* 29 ] 1879);
Weber , Zipser Geschichts- und Zeitbilder
(Leutschau 1880).
(Meter ), türk. Längenmaßeinheit, = 1 m.
s.
Gehirn , ^[= (Hirn), bei den Wirbeltieren (mit Ausnahme der Leptokardier) der vorderste, im Kopf gelegene ...]
[* 30 ] S. 2.
s.
Kiefer , ^[= # (Föhre, Pinus L., hierzu Taf. "Kiefern"), Gattung aus der Familie der Abietineen, ...] S. 714.
s. v. w.
Staphylea ^[= L. (Pimpernuß), Gattung aus der Familie der Sapindaceen, Sträucher mit gegenständigen, unpaarig ...] pinnata.
(spr. sirz),
Markt im ungar.
Komitat
Veszprim , im
Bakonyer Wald , mit (1881) 2043 deutschen und ungar. Einwohnern,
berühmter Cistercienserabtei, theologischer Vorschule und Bezirksgericht.
dem
Sumpf
Hamun (s. d.) früher fälschlich beigelegter
Name .
s.
Circassienne . ^[= (franz., spr. ssir-), dünner, leichter Stoff, aus feinen Streichwollgarnen, auch mit ...]
Posen
* 31
Posen .
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Posen ,
[* 31 ]
Kreis
[* 32 ]
Birnbaum , an der
Warthe , hat eine evangelische und eine kath.
Kirche ,
eine
Synagoge , eine Oberförsterei, ein Landgestüt,
Ziegel - und Kalkbrennerei, Dampfsägemühlen,
Gerberei ,
Töpferei , Braunkohlengruben,
lebhaften
Getreidehandel und (1885) 2879 meist kath. Einwohner.
(lat. circulus), ein zur
Beschreibung eines
Kreises sowie zur Ausmessung gerader
Linien etc.
dienendes
Instrument . Der gewöhnliche Scharnierzirkel, von
Metall oder
Holz , besteht aus zwei
Schenkeln
(Armen ), die unten spitz
auslaufen, und aus dem
Kopf , welcher die
Schenkel durch ein
Scharnier zusammenhält und zugleich die
Bewegung mittels
¶
Fortsetzung Zirkel:
→ Seite 16.931 || der in ihm sitzenden Schraube bedingt. Dahin gehören auch die Bogenzirkel, bei denen mit dem