dikotyle Pflanzengruppe, eine Unterfamilie der
Rutaceen (s. d.) bildend,
Bäume und
Sträucher mit wechsel-
oder gegenständigen, paarig oder unpaarig gefiederten, nebenblattlosen Blättern, welche meist geflügelten Blattstiel und
drüsig punktierte Blättchen haben, und mit regelmäßigen, meist durch
Fehlschlagen eingeschlechtigen, end- oder achselständigen
Blüten. Von den nächstverwandten
Gruppen der
Rutaceen unterscheiden sich die Zanthoxyleen durch flache, blattartige
Kotyledonen. Man kennt ungefähr 100
Arten, welche hauptsächlich der heißen
ZoneAsiens und
Amerikas angehören,
Europa
[* 1] ganz
fehlen. Eine Anzahl von
Arten der
GattungZanthoxylonL. u. a. kommt fossil in Tertiärschichten vor. Einige
Arten dienen als
Gewürz, manche enthalten einen gelben
Farbstoff.
L.,Gattung der
Zanthoxyleen, gegen 80 meist tropische
Bäume oder
Sträucher mit meist
unpaarig gefiederten, seltener dreizähligen, durchscheinend punktierten Blättern, grünlichen
Blüten in zusammengesetzten,
gipfel- oder winkelständigen Blütenständen und trocknen oder etwas fleischigen
Früchten.
Zanthoxylon caribaeumLam. liefert das
westindische
Gelbholz, welches, wie das aromatisch riechende
Holz
[* 2] von Zanthoxylon emarginatumSw., auf
Jamaica als
Drechsler- und Tischlerholz benutzt wird. Zanthoxylon americanum Mill., aus dem östlichen
Nordamerika,
[* 3] wird bei uns als Zierstrauch
kultiviert.
(Uvula), die längliche, stumpfspitzige
Verlängerung
[* 5] des Gaumensegels, welche man hinten in der Mundhöhle
[* 6] über der Zungenwurzel herabhängen sieht, wird durch den am Gaumenvorhang entspringenden unpaarigen Zäpfchenmuskel (azygos
uvulae) gekrümmt und vorwärts in die
Höhe gehoben und dient nebst dem Gaumenvorhang zur Verschließung der hintern Nasenöffnungen.
Erkrankungen des Zäpfchens (s. Tafel
»Halskrankheiten«,
[* 7] Fig. 5 u. 6) kommen kaum je allein vor,
sondern sind Teilerscheinung allgemeiner
Rachen- und Gaumenaffektionen.
Bei
Katarrhen und
Entzündungen dieser Gegend, von den leichtesten
Graden bis zur schwersten brandigen
Bräune, werden Schwellungen
und
Entzündungen des Zäpfchens beobachtet. Diese Schwellungen beruhen in den leichtern
Fällen auf Durchtränkung der
Gewebe
[* 8] mit einem wässerigen, bei gröbern
Störungen mit eiterigem
Exsudat, wobei das Zäpfchen verlängert erscheint und dadurch,
daß es leicht die mitgeschwollene und reizbare Rachenwand berührt, unangenehmes
Kitzeln und Brechbewegungen verursacht.
An diese
Verlängerung, die man im Volksmund auch wohl als Herabsinken des Zäpfchens bezeichnet, knüpfen sich mancherlei
wunderlicheVorstellungen und Heilverfahren, so z. B. der
Glaube, daß man an gewissen
Haaren des
Kopfes
das herabgefallene Zäpfchen künstlich wieder zurechtrücken kann, was natürlich aller
Anatomie des Zäpfchens und der Haupthaare
Hohn spricht. Bei
Diphtherie des
Rachens ist auch das Zäpfchen oft von festanhaftenden gelblichen
Schorfen überzogen. Zerstörung
des Zäpfchens kommt bei
Syphilis vor. Das gespaltene Zäpfchen ist eine zuweilen bemerkte kleine
Mißbildung
ohne Bedeutung.
[* 9] Umdrehungskörper an Maschinenteilen
(Achsen,
Wellen,
[* 10]
Hebel,
[* 11]
Stangen etc.), welche in geeigneten Unterlagen
(Lagern,
s. d.) eine Drehung dieser Teile um die Zapfenachse zulassen. Man unterscheidet
nach der Art ihrer Belastung zwei Hauptgruppen von Zapfen:Tragzapfen, welche vorwiegend in einer zur Drehungsachse
senkrechten
Richtung gegen das
Lager
[* 12] drücken, und
Stützzapfen, bei welchen der Hauptdruck in der
Richtung der Drehachse stattfindet.
Befindet sich ein
Tragzapfen am Ende eines Maschinenteils, so heißt er
Stirnzapfen
[* 9]
(Fig. 1). Hier wird der eigentliche Zapfen, welcher
sich im
Lager befindet, gegen eine Seitenbewegung durch die beiden
Anläufe aa geschützt.
Ein zwischen den
Enden einer
Welle liegender, beiderseits in dieselbe übergehender
Tragzapfen heißt Halszapfen
[* 9]
(Fig. 2), bei
welchem die
Anläufe aa häufig durch Stellringe, d. h. auf der
Welle an der passendsten Lagerstelle mittels Druckschrauben
feststellbare
Ringe, ersetzt sind. Statt der durch
[* 9]
Fig. 1 u. 2 dargestellten
cylindrischen Zapfen werden öfter auch Kugelzapfen da angewendet, wo es sich um eine Beweglichkeit der Drehungsachse
handelt. Die
Stützzapfen sind entweder
Spurzapfen
[* 9]
(Fig. 3), welche sich mit ihrer ebenen oder auch konvexen Stirnfläche gegen
die im
Lager befindliche Spurplatte s legen, od. Kammzapfen
[* 9]
(Fig. 4), welche
mit einer Anzahl
Ringe r versehen sind, mit denen sie sich gegen entsprechend geformte Vorsprünge des
Lagers stützen.
Die Kammzapfen müssen immer dann angewendet werden, wenn die betreffende
Welle nicht am Ende gestützt werden darf, finden
jedoch bei stark belasteten
Wellen auch häufig als Endzapfen zur Entlastung der
Endfläche Verwendung. Sowohl als Trag-
wie auch besonders als
Stützzapfen findet die sogen.
Spitze, d. h. ein konischer Zapfen, der mit seinem spitzen Ende in einer
entsprechenden Vertiefung
(Spur) läuft, bei leichten
Wellen ausgebreitete Verwendung (bei
Drehbänken,
Drehstühlen,
Uhren
[* 13] etc.).
Man spricht in diesem
Fall von
Wellen etc., die »in oder zwischen
Spitzen laufen«.
DasMaterial der Zapfen ist meist Schmiedeeisen oder
Stahl, seltener
Gußeisen,
Bronze
[* 14] oder
Messing und noch seltener
Holz. Bestehen die mit den Zapfen zu versehenden Teile nicht aus geeignetem
Material, so werden die Zapfen eingesetzt (mittels Zapfens,
Verschraubungen, Vernietungen etc.).
Speziell für hölzerne
Wellen (für
Wasser- und
Windräder) ist der in
[* 9]
Fig. 5 dargestellte
Kreuzzapfen geeignet.
VierSchrauben
[* 15] s mit eingelassenen
Muttern m pressen das mit dem angegossenen Zapfen a versehene
Kreuz
[* 16] b gegen
die Stirnfläche der
Welle. Der angegossene
Kranz c wird durch einen warm aufgezogenen Schmiedeeisenring d verstärkt.
Andre
Zapfenverbindungen zu gleichem
Zweck sind der
Blatt- oder Flügelzapfen und der Keilzapfen.