»Kunst- und Naturskizzen aus
Nord- und Südeuropa« (Düsseld. 1880) mitteilte. Zu der von A.
Woltmann begonnenen »Geschichte
der
Malerei« schrieb Woermann den ersten, das
Altertum betreffenden Teil und führte nach
WoltmannsTode das Werk zu Ende (Leipz. 1878-1888, 3 Bde.). 1882 wurde
er
Direktor der
DresdenerGemäldegalerie und gab 1888 einen wissenschaftlichen
Katalog derselben heraus.
Woermann hat auch verschiedene Gedichtsammlungen veröffentlicht, darunter: »Aus der
Natur und dem
Geist« (Hamb. 1870),
[* 14] 1) ehemals freie Reichsstadt und Sitz eines gleichnamigen
Bistums, jetzt Kreisstadt der hess.
ProvinzRheinhessen,
links am
Rhein, im sogen. Wonnegau,
Knotenpunkt der
LinienMainz-Worms-Landesgrenze, Worms-Bingen, Worms-Offstein,
Worms-Bensheim und
Worms-Lampertheim
der Hessischen Ludwigsbahn, 85 m ü. M., ist unregelmäßig gebaut und zum Teil
noch mit alten
Mauern und
Türmen umgeben. Die Hauptplätze sind der
Markt und Domplatz. Unter den Gebäuden steht der für
den katholischen
Gottesdienst bestimmte, jetzt restaurierte
Dom voran. Er ist eine kolossale Pfeilerbasilika romanischen
Stils
und wurde an der
Stelle eines ältern, aus dem Anfang des 11. Jahrh. herrührenden Gebäudes
zu Anfang des 12. Jahrh. neu erbaut und 1110 eingeweiht.
In den letzten Jahrzehnten desselben
Jahrhunderts den Einsturz drohend, wurde er hergestellt und 1181 abermals geweiht, aber
erst nach mehreren Jahrzehnten vollendet. Der
Bau wirkt besonders durch seine beiden Kuppelbauten und die vier Rundtürme
auf den
Beschauer und wird durch zwei Chorbauten am östlichen und westlichen Ende abgeschlossen. Das
Innere ist 109 m lang und 27 m (im
Querschiff 36
m) breit und imponiert durch seine großartige Einfachheit; bemerkenswert
ist die gotische Taufkapelle durch ihre Kunstgegenstände.
Die evangelische Dreifaltigkeitskirche ward 1726 erbaut. Außerhalb der Stadt steht die Liebfrauenkirche, einBau
aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrh., mit schönem
Portal, bemerkenswert besonders wegen der Rebenpflanzungen, welche sie
umgeben und die bekannte
»Liebfrauenmilch« liefern. Die
Synagoge ist eins der ältesten jüdischen Gotteshäuser in
Deutschland;
[* 18] der Judenkirchhof ist reich an alten
Inschriften. Das großartige Lutherdenkmal (von
Rietschel entworfen, von
Kietz u.Donndorf
vollendet, s. die Hauptfigur der Tafel
»Bildhauerkunst
[* 19] IX«,
[* 20] Fig. 4) steht auf dem Lutherplatz, unweit des
Bahnhofs, und wurde 1868 enthüllt.
auf dem Unterbau des ehemaligen Bischofshofs (Sitz des
Reichstags von 1521),
auf der Nordseite des
Doms, steht gegenwärtig das Heylsche
Haus, in dessen sehenswertem
Garten
[* 22] sich großartige
Treibhäuser
befinden.
Burchard I. (1000-1025) zerstörte die alte Stammburg des salischen
Geschlechts, um aus ihren
Steinen ein
Münster
[* 28] zu bauen;
er hat die Rechtsverhältnisse des
Stifts und der Stadt durch ein »Dienstrecht« geordnet. Der Widerwille
der
Städter wider ihren geistlichen
Herrn offenbarte sich vornehmlich in der Parteinahme für
Heinrich IV. 1073,
der dann Worms durch einen
Freibrief belohnte.
Heinrich V. kam jedoch erst durch das
WürzburgerAbkommen (1121) in den
Besitz der Stadt; er baute im N. davon bei
Kloster