lange, schmale
Streifen aus Flaggentuch, dienen auf
Handelsschiffen als Zierat der Mastspitzen, auf
Kriegsschiffen
als Kommandoabzeichen, außerdem zum
Signalisieren. Der Signalwimpel ist nicht rechteckig, sondern spitz
zulaufend, an
Größe die gewöhnlichen Signalflaggen nicht wesentlich übertreffend. Der eigentliche Wimpel führt an dem dem
Flaggenknopf zugekehrten Ende die
Nationalfarben. Auf der Heimreise pflegt der Wimpel im
Verhältnis zum zurückgelegten Weg verlängert
zu werden, so daß bei der Ankunft im
Heimatshafen von der
Länge desselben auf die
Länge der zurückgelegten
Reise geschlossen werden kann. - Wimpel heißt auch der aus dem
Skapulier
[* 3] entstandene Schulterkragen, der
Brust und
Hals der
Nonnen
bedeckt.
[* 5]
(Wimberge), diejenigenGiebel gotischer Bauwerke, welche über
Thür- oder Fensteröffnungen
angebracht, von zwei
Fialen
[* 6] (Spitztürmchen) flankiert, an den Giebelseiten mit
Krabben (Kriechblättern) besetzt, in den Giebelfeldern
glatt oder mit
Maßwerk
[* 7] versehen und an der
Spitze mit einer
Kreuzblume
[* 8] oder
Statue geschmückt sind (s. Abbildung).
(Wimpfen am
Berg), Stadt in der hess.
ProvinzStarkenburg,
Kreis
[* 11]
Heppenheim, liegt vom Hauptteil des
Landes getrennt
zwischen württembergischem und badischem Gebiet, auf einer Anhöhe am
Neckar, schräg der Einmündung
der
Jagst gegenüber, und an der
LinieNeckargemünd-Jagstfeld der Württembergischen Staatsbahn, hat eine evangelische und
eine kath.
Kirche, eine
Realschule, römische
Altertümer, ein
Amtsgericht, eine Oberförsterei, eine
Saline
(Ludwigshall) mit
Solbad (Mathildenbad) und Steinsalzlager,
Papier- und Zigarrenfabrikation,
Wein- und Tabaksbau,
Schiffahrt und (1885) 2373 Einw.
Östlich dabei der
Flecken Wimpfen im
Thal,
[* 12] mit schöner byzantinischer Stiftskirche aus dem 13. Jahrh., Tuchmarkt,
Weinbau und (1885) 517 Einw. -
Wimpfen, das an der
Stelle eines römischen
Ortes,
Cornelia, stehen soll, gehörte ursprünglich dem
Bischof von
Worms,
[* 13] erwarb im 13. Jahrh.
die
Vogtei als Reichslehen und wurde im 14. Jahrh. Reichsstadt. 1331 trat
es dem
Schwäbischen Städtebund bei.
Sein Gebiet beschränkte sich nur auf drei benachbarte
Orte; doch behielt es seine Reichsfreiheit
bis 1802, wo es an
Baden
[* 14] fiel, welches es 1803 an
Hessen
[* 15] vertauschte. Am wurde hier
MarkgrafGeorgFriedrich vonBaden-Durlach
von
Tilly besiegt; die
Erzählung von den 400 Pforzheimern, welche, um den
Markgrafen zu retten, den Heldentod
starben, ist sagenhaften Ursprungs.
Vgl.
Heid, Geschichte der Stadt Wimpfen (Heilbr. 1846);
Frohnhäuser, Geschichte der Reichsstadt
Wimpfen
(Darmstadt
[* 16] 1870);