s. Schwein, ^[= (Sus L., hierzu Tafel "Schweine"), Säugetiergattung aus der Ordnung der paarzehigen ...] [* 1] S. 740.
höchster Gipfel der Ötzthaler Alpen [* 2] in Tirol, [* 3] 3776 m hoch, wird von Vent über die Breslauer Hütte bestiegen und bietet eine prachtvolle Fernsicht.
eins der Berghäupter im westlichen Flügel der Berner Alpen (3266 m), durch Rawyl- und Gemmipaß abgesondert, erhebt sich als firnbelastete Masse im Hintergrund des obern Simmenthals, in dessen Tiefe der Badeort An der Lenk liegt. Nach diesem Thal [* 4] zu wendet sich der Räzligletscher, während der Lämmerengletscher zum Dubensee (s. d.) niedersteigt. Ein kräftiger Ausläufer endet am Thuner See mit dem Niesen (2366 m), der eine großartig-liebliche Aussicht bietet. Wie ein Seitenstück zum Wildstrubel, aber zwischen Rawyl- und Sanetschpaß aufgebaut, verhält sich das Wildhorn (3268 m). Westlicher folgen die Diablerets (s. d.) und als Schlußpfeiler, hoch über dem Rhône aufragend, die Dent de Morcles (2938 m).
Badeort, s. Niederwildungen. ^[= Stadt u. besuchter Badeort im Fürstentum Waldeck, Ederkreis, an der Linie Wabern-N. ...]
Ludwig Karl Eduard Heinrich Friedrich von, Forst- und Jagdschriftsteller, geb. zu Kassel, [* 5] studierte in Halle [* 6] und Marburg [* 7] Rechtswissenschaft, war 1778-80 Gesellschafter des Fürsten von Nassau-Usingen, dann Regierungsrat in Wiesbaden, [* 8] Rinteln und Marburg. Nachdem er durch mehrere Kommissorien mit dem Forstwesen in Berührung gekommen war, wurde er 1799 zum Oberforstmeister in Marburg ernannt. Er starb Sein Name ist durch seine Gelegenheitsgedichte, welche mit einer hohen Frische der Empfindung einen schlagenden Witz und große Formgewandtheit verbinden, auf uns gekommen.
Seine »Lieder für Forstmänner und Jäger« (Leipz. 1788; neue Sammlung, Altona [* 9] 1816),
sein »Neujahrsgeschenk für Forst- und Jagdliebhaber« (Marb. 1794-99) und sein »Taschenbuch für Forst- und Jagdfreunde« (das. 1800-1812) gehören zu den besten Blüten der schalkhaften deutschen Dichtung. 1815-19 und 1821 gab ein Taschenbuch: »Weidmanns Feierabend«, heraus (Marb.). »Gesammelte Schriften« Wildungens gab Sametzki (Kassel 1878-79, 3 Bde.) heraus.
Kreisstadt im russ. Gouvernement Wilna, [* 10] an der Wilija, Knotenpunkt der Eisenbahnen St. Petersburg-Warschau und Wileika-Romny, mit (1885) 4012 Einw.
(franz. Guillaume, engl. William), männl. Name, bedeutet: der mächtige Beschützer. Die hervorragendsten Träger [* 11] desselben sind:
Übersicht nach den Ländern: | |
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Deutsche Könige und Kaiser | 1-3 |
Baden | 4 u. 5 |
Bayern | 6 |
Braunschweig | 7 |
England | 8-11 |
Hessen | 12-15 |
Lippe | 16 |
Mecklenburg | 17 |
Meißen | 18-20 |
Niederland | 21-27 |
Österreich | 28 |
Poitiers | 29 |
Preußen | 30 |
Württemberg | 31-33. |
1) Wilhelm von Holland, deutscher König, geb. 1227, der Sohn des Grafen Florens IV. von Holland, folgte 1235 dem Vater in der Grafschaft und wurde nach dem Tode des Gegenkönigs Heinrich Raspe, als sich kein andrer deutscher Fürst bereit finden lassen wollte, den Kampf gegen das staufische Haus aufzunehmen, von der päpstlichen Partei zum König gewählt und in Aachen, [* 12] das er nach langwieriger Belagerung erst erobert hatte, von dem Erzbischof von Köln [* 13] gekrönt, mußte aber, da die meisten Fürsten teils für Friedrich II. sich erklärten, teils gar keinen König wollten, ohne etwas ausrichten zu können, nach Holland zurückkehren.
Erst nachdem Friedrich II. 1250 gestorben und sein Sohn Konrad genötigt war, nach Italien [* 14] zu eilen, um dieses für sich zu retten, gewann Wilhelm durch Gnadenbezeigungen und Belehnungen in Deutschland [* 15] einigen Anhang und nach Konrads IV. Tod (1254) allgemeinere Anerkennung. Er führte darauf gegen Margarete von Flandern einen glücklichen Krieg und zog 1256 aus, um die rebellischen Friesen zu züchtigen, versank aber 28. Jan. auf diesem Feldzug mit seinem Pferd [* 16] in einem Sumpf, und erst 1282 wurde sein Leichnam in demselben aufgefunden und nach Middelburg gebracht. Vermählt war er (seit 1252) mit Elisabeth von Braunschweig. [* 17]
Vgl. Meerman van Dalem, Geschichte des Grafen Wilhelm von Holland (a. d. Holländ., Leipz. 1787-88, 2 Bde.);
Ulrich, Geschichte des römischen Königs Wilhelm von Holland (Hannov. 1882);
Hintze, Das Königtum Wilhelms von Holland (Leipz. 1885);
Hasse, König Wilhelm von Holland (Straßb. 1885).
2) Wilhelm I. Friedrich Ludwig, deutscher Kaiser und König von Preußen, [* 18] der zweite Sohn Friedrich Wilhelms III. und der Königin Luise, Tochter des Herzogs Karl II. von Mecklenburg-Strelitz, ward zu Berlin [* 19] geboren. Am in der Unglückszeit nach der Katastrophe von Jena, [* 20] ward er zum Offizier ernannt. Seine Erziehung (durch Delbrück und den Hauptmann v. Reiche) war eine treffliche; der Prinz zeigte schon früh einen klaren, praktischen Verstand, große Ordnungsliebe und einen gesetzten, ernsten, zuverlässigen Charakter und glich darin sehr seinem Vater, während er an geistiger Begabung und Regsamkeit seinem ältern Bruder, Fritz (Friedrich Wilhelm IV.), nachstand. 1814 durfte er, zum Hauptmann ernannt, seinen Vater auf dem Feldzug in Frankreich begleiten, erwarb sich bei Bar sur Aube 26. Febr. das Eiserne Kreuz, zog 31. März mit in Paris [* 21] ein, folgte den Monarchen auch beim Besuch in England und führte, konfirmiert und zum Major befördert, ein Bataillon des 1. Garderegiments von neuem nach Frankreich, wo indes der Krieg schon zu Ende war. Am erhielt er das Kommando des Stettiner Gardelandwehrbataillons, 1818 als Generalmajor das Kommando einer Gardeinfanteriebrigade, den Oberbefehl über die 1. Gardedivision und 1825 als Generalleutnant die Führung des Gardekorps.
Mit treuer Sorgfalt widmete er sich den Pflichten seiner militärischen Stellung und war mit Erfolg bemüht, in der langen Friedenszeit den militärischen Geist in den Truppen zu erhalten. Auch in Staatsangelegenheiten ward er vom König zur Beratung herangezogen. Wiederholt wurde er in Staats- und Familienangelegenheiten an den Petersburger Hof [* 22] gesandt. Nachdem er 1826 auf die Heirat mit der Prinzessin Elise Radziwill, die er innig liebte, verzichtet hatte, weil sie Streit über die Erbfolge in der Dynastie hervorzurufen drohte, vermählte er sich mit der Prinzessin Auguste von Sachsen-Weimar, deren Schwester Maria die Gemahlin seines jüngern Bruders, Karl, war. Dieselbe gebar ihm den Prinzen Friedrich Wilhelm und die Prinzessin Luise (jetzige Großherzogin von Baden). [* 23] Nach dem Tod seines Vaters 1840 erhielt er als präsumtiver Thronfolger seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. den Titel »Prinz von Preußen« und wurde bald darauf zum General der Infanterie befördert. Bei dem Abbruch der Revolte war der Prinz zwar für Bewilligung einer ¶