Vgl. Pfannenschmidt, Das Weihwasser im heidnischen und christlichen
Kultus (Hannov. 1869). -
Weihwasserbecken
[* 1] oder Weihbecken werden seit den Anfängen der christlichen
Kirche entweder
vor der Kirchenthür oder hinter
derselben in der Vorhalle an der Wand angebracht oder auf niedrigen
Säulen
[* 2] aufgestellt. In ersterm
Fall haben
sie meist die Form eines Viertelkugelschnitts, in letzterm die einer halbkugelförmigen
Schale oder auch die des
Taufsteins.
Sie sind zumeist aus
Stein
(Granit,
Sandstein) oder aus
Stein mit metallener Einlage oder aus
Metall hergestellt und bisweilen
an der äußern Ausbuchtung oder Rundung mit
Reliefs verziert.
Die Weihwasserbecken für den Hausgebrauch wurden meist aus
Metall, bisweilen auch aus
Gold
[* 3] und
Silber verfertigt
und erfuhren demgemäß eine edle künstlerische Ausschmückung, welche sich auch auf die zur
Befestigung an der Wand dienende
Rückenplatte erstreckte (s. Abbildung, S. 487).
Weihkessel sind eimer- oder kesselförmige
Gefäße, früher aus
Elfenbein,
später aus
Metall
(Bronze,
[* 4]
Rot- oder
Gelbguß), mit halbkreisförmigen beweglichen Henkeln, aus denen das
Weihwasser mittels des Sprengwedels verteilt wurde. Der Sprengwedel war ursprünglich ein Baumzweig, dann der
Schwanz eines
Tiers oder
der
Flügel eines
Vogels, später ein
Stab
[* 5] aus
Holz
[* 6] oder
Metall, in dessen tannenzapfenförmigen, durchbrochenen
Kopf ein getränkter
Badeschwamm eingelassen war. Die
Weihkessel sind häufig mit biblischen
Reliefs geschmückt.
1) (Weil der Stadt) Stadt im württemberg.
Neckarkreis,
OberamtLeonberg, an der
Würm und der
LinieZuffenhausen-Kalw
der Württembergischen Staatsbahn, 406 m ü. M., ist noch mit
Mauern und
Türmen umgeben, hat eine schöne
Stadtkirche (von 1492) mit antiquarisch wertvollen
Schätzen, 2 ehemalige Klöster,
Teppich-,
Bijouterie-,
Zigarren- und Schuhfabrikation
und (1885) 1790 meist kath. Einwohner. Auf dem Marktplatz Denkmal
Keplers (von
Kreling), der hier geboren ist. Weil ist wahrscheinlich römischen Ursprungs und war von 1275 bis 1803 freie Reichsstadt.
1)
Gustav,
Orientalist
und Geschichtschreiber, geb. zu
Sulzburg, studierte erst
Theologie, dann in
Heidelberg
[* 12] Philologie, Geschichte und orientalische
Sprachen, in
Paris
[* 13] noch insbesondere das
Arabische und lebte hierauf fünf Jahre in
Kairo.
[* 14] Nach seiner Rückkehr ward erKollaborator an der Universitätsbibliothek zu
Heidelberg, 1838 Bibliothekar, 1848 zum
außerordentlichen, 1861 zum ordentlichen
Professor der orientalischen
Sprachen ernannt; starb zu Freiburg
[* 15] i. Br. Als Schriftsteller
trat er zuerst auf mit der Übersetzung von Samachscharis
»Goldenen Halsbändern« (Stuttg. 1836),
welcher zunächst »Die poetische
Litteratur der Araber« (das. 1837) sowie die Übersetzung von
»Tausendundeine Nacht« (das. 1837-41, 4 Bde.; 4. Aufl.
1871-72 u. öfter) und die »Historisch-kritische
Einleitung in den
Koran« (Bielef. 1844, 2. Aufl. 1878) folgten. Seine Hauptwerke
sind: »Mohammed, der
Prophet« (Stuttg. 1843);
die vorzügliche »Geschichte der
Kalifen« (Mannh. u. Stuttg.
1846-51, 3 Bde.),
der als Ergänzung (Bd. 4 u.
5) die »Geschichte des Abbassidenkalifats in
Ägypten«
[* 16] (das. 1860-62) folgte;
2)
Heinrich, Philolog, geb. zu
Frankfurt
[* 17] a. M., studierte in
Bonn,
[* 18]
Berlin
[* 19] und
Leipzig,
[* 20] erwarb sich 1845 in
Paris das
Diplom eines docteur ès lettres, wurde
Suppléant des
Professors der alten Litteratur an der Faculté des lettres
in
Straßburg,
[* 21] ließ sich 1848 naturalisieren, wurde 1849
Professor der alten Litteratur an der Faculté
des lettres in
Besançon,
[* 22] 1866 korrespondierendes Mitglied des
Instituts und 1876
Professor der griechischen Litteratur an der
École normale supérieure zu
Paris sowie an der
École des hautes études. Weil hat sich besonders um die griechischen Tragiker
und um
Demosthenes verdient gemacht. Von jenen edierte er die
Tragödien des
Äschylos
(Gieß. 1858-67; neue
Bearbeitung, Leipz. 1884), dazwischen »Morceaux choisis«
(Par. 1881) sowie kleine Schulausgaben des
Prometheus (das. 1884) und der
Perser (das. 1884),
»Un papyrus inédit, nouveaux fragments d'Euripide et d'autres poètes grecs«
(das. 1879),
von diesem: »Les harangues de Démosthène« (das.
1873, 2. Aufl. 1881),
»Les plaidoyers politiques de Démosthène« (das.
1877-86, 2
Tle.). Außerdem nennen wir:
»De l'ordre des mots dans les langues anciennes comparées aux langues modernes« (Par.
1845, 3. Aufl. 1879) und
»Théorie générale de l'accentuation latine« (mit
Benloew, das. 1855).