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Hinterpommern zum Abgeordneten wählen. Wie er sich als gewandter und schlagfertiger Redner auf der Tribüne des Abgeordnetenhauses große Verdienste um seine Partei erwarb, so nicht minder durch die wissenschaftliche Begründung, welche er den konservativen Anschauungen in dem seit 1859 von ihm herausgegebenen »Staats- und Gesellschaftslexikon« (Berl. 1859-67, 23 Bde.; Suppl. 1868) zu verleihen strebte. Seine Parteigenossen erwiesen sich dadurch erkenntlich, daß sie Wagener das Rittergut Dummerwitz zum Geschenk machten. Am wurde Wagener zum vortragenden Rat im Staatsministerium berufen, da Bismarck durch ihn wenigstens einen Teil der alten konservativen Partei an seine Politik zu ketten suchte.
Zugleich zog Bismarck Wagener in den sozialen Fragen zu Rate. Im ersten deutschen Reichstag unterstützte ihn Wagener auch erfolgreich durch seine Reden über die deutsche Reichsverfassung und das Jesuitengesetz. Am ward Wagener erster Rat im Staatsministerium, aber vom Kaiser nicht zum persönlichen Vortrag zugelassen, da sich inzwischen Gerüchte über seinen Anteil an unsoliden Gründungen (Pommersche Zentralbahn) verbreitet hatten, die Lasker im Abgeordnetenhaus öffentlich darlegte. Wagener mußte nicht bloß seinen Abschied einreichen, sondern wurde auch gerichtlich zum Ersatz von 40,000 Thlr. unrechtmäßigen Gewinns verurteilt, wodurch er sein ganzes Vermögen verlor. Er starb in Friedenau bei Berlin. [* 1] Wagener schrieb ferner: »Das Judentum und der Staat« (Berl. 1857);
»Denkschrift über die wirtschaftlichen Associationen und sozialen Koalitionen« (Neuschönefeld 1867) und seine Memoiren (»Erlebtes«, Berl. 1884, Nachtrag 1885).