Berge, die durch einen
Kanal
[* 15] mit dem Erdinnern in
Verbindung stehen
oder nachweisbar gestanden haben und durch diesen
Kanal Gesteinsmaterial oder
Gase
[* 16] von Zeit zu Zeit erumpieren
oder früher erumpiert haben. Sind solche
Eruptionen noch seit Menschengedenken erfolgt, so nennt man den betreffenden
Vulkan
einen thätigen im
Gegensatz zu den erloschenen (ausgebrannten), deren vulkanische
Natur nur durch ihre
Struktur und das sie
bildende
Material nachweisbar ist. Daß diese Unterscheidung eine unsichere ist, lehrt die Geschichte vieler
Vulkane, welche nach sehr langer Zeit der
Ruhe neue Thätigkeit entwickelten. So wurde der
Vesuv
[* 17] vor seiner
Eruption 79
n Chr. als
erloschen betrachtet, da ungeachtet der weit zurückreichenden Geschichte seiner Umgebung kein früherer
Ausbruch bekannt
war, und eine zweite große
Pause, welche als Ersterben der vulkanischen Thätigkeit hätte
gedeutet werden
können, trat später ein, beendet durch den furchtbaren
Ausbruch des
Jahrs 1631. Die Vulkane zeigen meist die Form eines abgestumpften
Kegels, auf dessen Gipfel die trichterförmige Mündung des
Kanals, der
Krater,
[* 18] eingesenkt ist.
Dieser
Krater ist meist der eigentliche Schauplatz der vulkanischen Thätigkeit, so zwar, daß sich bald an der
einen, bald an der andern
Stelle desselben Eruptionsspalten bilden, um die herum das erumpierende
Material kleinere
Kegel, oft
von nur kurzer Dauer der
Existenz, aufhäuft (s. Tafel,
[* 19]
Fig. 2 u.
4). Die
Dimensionen der
Berge selbst und der
Krater bewegen sich in den weitesten
Grenzen:
[* 20] man kennt Vulkane von
kaum 30 m
Höhe, andre (wie der
Cotopaxi) zählen zu den höchsten Gipfeln der
Erde, und die
Durchmesser der
Krater schwanken
von wenigen
Metern bis zu mehreren
Kilometern. Die Vulkane besitzen entweder nur einen
Krater, oder es sind neben dem zentralen an den
Abhängen noch eine
Reihe parasitischer Eruptionsstellen (s. Tafel,
[* 19]
Fig.
3) vorhanden (am
Ätna
[* 21] gegen 700, am
Vesuv etwa 30). Aufgebaut sind die Vulkankegel aus dem Eruptionsmaterial, das sich lagenweise
anordnet und zu immer höhern
Dimensionen anwächst, wenn nicht durch Explosionserscheinungen bei spätern
Ausbrüchen ein
Teil wiederum zerstäubt und fortgeführt wird.
Die
Konturen eines
Vulkans ändern sich deshalb durch jede
Eruption. Je nach dem vorherrschenden Gesteinsmaterial
unterscheidet man
Lava-,
Tuff-, Schutt- und gemischte
Kegel; die letztgenannten sind die häufigsten und aus wechselnden
Schichten
dieses verschiedenartigen
Materials aufgebaut. Aufgesetzt sind diese
Kegel bald auf sedimentäre, bald auf altvulkanische
Gesteine,
[* 22] so daß die vulkanische Thätigkeit von der
Beschaffenheit dieses tiefsten
Untergrundes unabhängig erscheint.
Abweichend von der einfachen Form eines
Kegels, zeigen viele Vulkane eine vollkommene oder doch teilweise hervortretende Umwallung,
so daß zwischen dieser und einem zentralen
Kegel ein tief eingeschnittenes kreisförmiges
Thal
[* 23] verläuft. Ein bekanntes
Beispiel
bietet der
Vesuv mit dem
MonteSomma (vgl.
Karte bei
ArtikelVesuv) als dem Rest einer Umwallung dar. Eine
ältere Geologenschule
(Elie de Beaumont,
Buch,
Humboldt,
Klöden) nannte diese
RingwälleErhebungskrater und nahm an, die vulkanische
Thätigkeit habe den
Untergrund, besonders das vulkanische
Material früherer
Ausbrüche, gehoben und blasenartig aufgetrieben.
welche nicht am untern, sondern am obern Ende am weitesten sein sollten. Diese
Theorie der
Erhebungskrater
ist besonders von
Lyell,
Scrope, Hartung und
Reiß erfolgreich bekämpft worden, namentlich durch die
Beobachtung,
daß die Lavenströme selbst auf sehr geneigter Unterlage erhärten können, so daß also die geneigte
Lage derselben auch
eine ursprüngliche, nicht durch spätere
Hebung
[* 24] veranlaßte sein kann; ferner durch den Nachweis, daß die sogen.
Barrancos
ganz nach Art der