Als
Komponist konnte Vogler, da es ihm an eigentlicher
Erfindung gebrach, nur vorübergehende Erfolge erringen,
obwohl er sich in allen Kompositionsgattungen versucht hat; dagegen hat er als
Lehrer sowie als
Virtuose auf
Klavier und
Orgel,
welch letztere ihm auch namhafte Verbesserungen ihres
Mechanismus verdankt, endlich
auch als Theoretiker durch seine in
Mannheim gehaltenen Vorlesungen über
Musik sowie durch seine daselbst 1776 veröffentlichten
Schriften: »Tonwissenschaft und
Tonsetzkunst« und »Stimmbildungskunst« vielfach anregend gewirkt.
Zu seinen
Schülern gehören unter andern
Peter v.
Winter,
K. M. v.
Weber und
Meyerbeer.
ein »Lehrbuch der
Geologie
[* 19] und Petrefaktenkunde« (Braunschw. 1846, 2 Bde.; 4. Aufl.
1879) und
»PhysiologischeBriefe« (Stuttg. 1845-1846; 4. Aufl.
Gieß. 1874), welche
Schriften sich sämtlich durch gediegene
wissenschaftliche Formung und elegante Form auszeichnen. Nachdem er 1844-46 in
Paris
[* 20] gelebt, ging er nach
Italien und 1847 als
Professor nach
Gießen. Nach der Märzbewegung von 1848 von
Gießen in das
Vorparlament und in die deutsche
Nationalversammlung gesendet, gehörte er hier zur äußersten
Linken und war einer der gewandtesten und schlagfertigsten Redner
der Versammlung. Er folgte dem
Parlament auch nach
Stuttgart,
[* 21] wo er in die Reichsregentschaft gewählt wurde.
Seines Lehramtes in
Gießen enthoben, lebte er bis 1850 in Bern,
war dann vom
Herbst 1851 bis Frühjahr 1852 zu
Nizza
[* 22] mit Untersuchungen über die Seetiere beschäftigt und ging 1852 als
Professor der
Geologie nach Genf.
[* 23]
Später erhielt er auch
die Professur der
Zoologie und wurde zum Mitglied des
GroßenRats sowie zum eidgenössischen Ständerat, 1878 zum schweizerischen
Nationalrat erwählt. Er trat als einer der eifrigsten Vorkämpfer des
Materialismus und später des
Darwinismus
auf und zog die letzten
Konsequenzen desselben mit großer
Klarheit. 1861 leitete er eine Expedition nach dem
Nordkap, über
die er in der »Nordfahrt« (Frankf. 1863) berichtete. Er schrieb noch populär
gehaltene
»ZoologischeBriefe« (Frankf. 1851, 2 Bde.);