mehr
versperrt. Macht man die
Klappen nur aus
Leder,
Gummi oder
Filz, so versieht man die Ventil
sitze zur Stützung der
Klappen mit
Gitterwerk. Doch sind derartige
Ventile
nur für geringen
Druck verwendbar. Überhaupt werden die
Klappen nur da angewendet,
wo die
Flüssigkeit selbst das Öffnen und Schließen zu besorgen
hat. - Die Hubventile
werden meist aus
Messing,
Rotguß oder
Eisen
[* 1] und ihre Sitze aus gleichem
Material oder aus
Weißguß hergestellt. Sie werden in der
Regel auf die
Sitze dicht aufgeschliffen, seltener mit einer elastischen Zwischenlage
(Leder,
Holz,
[* 2]
Gummi) versehen.
Ventil - Ventilation

* 3
Ventil.
Die gewöhnlichste Form der Hubventile
, das Tellerventil, zeigt
[* 3]
Fig. 2. Der eigentliche
Ventil
körper oder der
Teller k ist auf den im Ventil
gehäuse angebrachten Sitz s dicht aufgeschliffen und kann von untenher
angehoben werden, wobei er sich mit den
Lappen
f an der Innenfläche des Sitzes geradlinig führt. Ein mit dem Gehäuse irgendwie
verbundener
Anschlag a begrenzt den
Hub. Die Sitzfläche, d. h. die
Fläche, in welcher das Ventil
den Sitz
berührt, kann eben, kegel- oder kugelförmig sein, wonach man Kegelventile
etc. unterscheidet.
In der vorliegenden Form ist das als selbstthätiges Ventil
verwendbar.
[* 3]
Fig. 3 zeigt ein
einfaches Absperrventil.
a Ventilgehäuse, b Sitz, c Ventil mit Führungslappen d. Mit c drehbar, aber nicht
verschiebbar verbunden ist die Ventil
spindel e, welche man durch
Drehen am
Handrad f auf- oder niederschrauben kann, wodurch
c geöffnet oder geschlossen wird.
Bei g ist die
Spindel durch eine Stopfbuchse abgedichtet. Selbstthätig wirkende
Ventile
müssen der
Flüssigkeit einen möglichst großen Durchgangsquerschnitt bei möglichst geringem
Hub darbieten, damit bei dem
Wechsel der Bewegungsrichtung der
Flüssigkeit ein möglichst schneller Ventilschluß stattfindet.
Pumpen

* 4
Pumpen.Deshalb müssen entweder hinreichend große Ventile nach [* 3] Fig. 1 und 2 oder, wo diese als Einzelventile zu groß werden würden, deren mehrere oder besondere Konstruktionen mit vermehrtem Durchgangsquerschnitt angewendet werden (Ringventile, mehrsitzige Ventile), welche im wesentlichen darauf beruhen, daß ein ringförmiger Ventilkörper sowohl an der innern als an der äußern Peripherie eine Durchlaßfläche darbietet und deshalb für die gleiche Größe derselben eines geringern Hubes bedarf als ein Tellerventil von gleichem Durchmesser, welches ja nur am äußern Umfang Durchgang gewährt. Von derartigen Ventilen hat sich als besonders zweckmäßig für größere Pumpen [* 4] das Tometscheksche Ventil bewährt [* 3] (Fig. 4), bestehend aus einem im Ventilkasten a angebrachten mehretagigen Sitzgerüst b, welches mehrere ringförmige Öffnungen cc, dd, ee hat, die durch Ringventile ff, gg, hh geschlossen werden. - Steuerventile für Dampfmaschinen [* 5] etc. müssen möglichst leicht beweglich sein, was man durch Entlastung erreicht. Während es nämlich einer großen Kraft [* 6] bedarf, um ein gewöhnliches Tellerventil [* 3] (Fig. 2) dem Flüssigkeitsdruck entgegen anzuheben, da es dem Druck eine große Fläche darbietet, so wirkt der Druck bei dem in [* 3] Fig. 5 dargestellten entlasteten Ventil nur auf eine der Projektion [* 7] der beiden Sitzflächen o und c entsprechende Fläche.
Der Ventilkörper a ist hier rohrförmig gestaltet (Rohrventil) und wird an der Stange s bewegt. Die Flüssigkeit tritt beim Öffnen von a sowohl zwischen den Sitzflächen o und c als auch durch die Rohrhöhlung hindurch. Andre entlastete Ventile sind das Puppen- oder Dockenventil und das Glockenventil.
Vgl. Reuleaux, Der Konstrukteur (4. Aufl., Braunschw. 1882);
v. Reiche, Maschinenfabrikation (Leipz. 1876);
Pinzger, Maschinenelemente (2. Aufl., das. 1883).
Bei Blasinstrumenten heißen Ventile mechanische Vorrichtungen, welche dem Wind einen Weg verschließen oder öffnen. Über die Bedeutung der Ventile der Blechblasinstrumente vgl. Pistons. Die Ventile der Orgel sind zu unterscheiden in solche, welche durch den Orgelwind selbst geöffnet und geschlossen werden, und solche, die wie die Pistons durch Federdruck in einer Ruhelage gehalten und durch einen Hebelmechanismus bewegt werden. Ventile der ersten Art sind die Pumpenventile des Gebläses, nämlich die Saug- oder Schöpfventile der Bälge und die Kropfventile nach den Kanälen hin. Dagegen werden die Spielventile, die dem Winde [* 8] den Zugang zu den Pfeifen öffnen, durch eine Hebelvorrichtung bewegt, deren letztes Glied [* 9] eine Taste der Klaviatur [* 10] ist.
[* 3] ^[Abb.: Fig. 1. Klappenventil.]
[* 3] ^[Abb.: Fig. 2. Tellerventil.]
[* 3] ^[Abb.: Fig. 3. Absperrventil.]
[* 3] ^[Abb.: Fig. 4. Tometscheksches Ventil.]
^[Abb.: Fig. 5. Entlastetes Ventil.]