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Besitzer benannt, jetzt in München, [* 1] Fig. 2 der Tafel).
Vgl. Conze, Zur Geschichte der Anfänge griechischer Kunst (Wien [* 2] 1870-73).
Korinth
[* 3] wird nun für lange Zeit
Mittelpunkt der Vasen
fabrikation, daneben auch
Chalkis auf
Euböa (korinthische und chalkidische
Vasen
).
[* 4] Etwas später werden von der
Kyrenaika oder von
Kreta aus die sogen. kyrenäischen Vasen
exportiert.
Sie alle haben noch schwarze oder dunkelbraune
Zeichnung aus dem hellgelblichen Thongrund und sind unglasiert. Die jüngste
Technik dieser Art verdeutlicht der
Krater
[* 5] der
Pariser Sammlung
[* 6]
(Fig. 3 der Tafel). Die ganze folgende
Entwickelung scheidet
sich leicht in zwei
Epochen: die der schwarzfigurigen und die der rotfigurigen Vasen
bilder.
Die Darstellungen mit schwarzen Figuren auf rotem Grund [* 6] (Fig. 4 der Tafel) sind einfach auf den durch Rötelbeisatz gefärbten Thongrund des Gefäßes aufgemalt, die Innenkonturen mit einem spitzen Eisen [* 7] hineingraviert und Einzelheiten durch Violett oder Weiß (als Hautfarbe der weiblichen Figuren) verdeutlicht, der bildfreie Raum des Gefäßes wird schwarz angestrichen und durch Firnis metallisch glänzend gemacht. Das berühmteste Gefäß [* 8] dieser Epoche ist die figurenreiche Françoisvase (s. d.) aus Chiusi, jetzt in Florenz, [* 9] gleichsam ein Bilderbuch epischer Sagen.
Diese ältere Technik wird im Anfang des vierten vorchristlichen Jahrhunderts durch die der rotfigurigen Bilder verdrängt, eine wesentlich vervollkommte Malweise, bei welcher erst mit dem Pinsel auf dem roten Grunde die Silhouetten der Figuren vorgezeichnet, dann der Hintergrund schwarz ausgefüllt, also die Fläche der Figuren ausgespart wird. Auch hier sind andre Farbenzusätze selten, nur eine kleine Klasse besonders zierlicher Gefäße hat durch Vergoldung besondern Schmuck erhalten [* 6] (Fig. 8). Die Bemalung soll immer der Hauptfarbe (schwarz) sich unterordnen und nur ornamentale Geltung haben. Doch gab es eine Gattung polychromer Gefäße, welche nur in Athen [* 10] gefertigt wurden, und die durch weißen Pfeifenthon einen Untergrund für vielfarbige Bilder erhielten; hierher gehören die immer in gleicher Technik ausgeführten attischen Gräberlekythen [* 6] (Fig. 6), einzelne Tassen [* 6] (Fig. 5) und Schalen.
Aber da die meist sehr zarten Farbentöne nicht eingebrannt wurden, wie bei den einfarbigen Vasen
üblich, so haben
sie sich meist nur in Resten erhalten. In jener
Epoche des Überganges aus der schwarzfigurigen in die rotfigurige
Technik
(gegen 470
v. Chr.) und in den nächsten Dezennien feiert die Vasen
malerei namentlich in den Leistungen
der attischen Schalenmaler
Duris,
Hieron, Brygos und besonders Euphronios, deren Werke wir in geschlossenen
Reihen besitzen,
ihre höchsten
Triumphe.
Vgl. Klein, Euphronios (Denkschriften der Wiener Akademie der Wissenschaften, Bd. 29, 1879).
Nachher verfällt sie allmählich ins Weichliche, die
Auffassung, erst streng reliefartig, wird malerischer, Zusätze andrer
Farben häufiger, Reliefverzierungen und selbst
Verbindung figürlicher Teile mit Vasen
(Fig. 9) werden beliebt,
bis gegen 300 und später eine eigentümliche Nachblüte der Vasen
malerei in Unteritalien
(Maler Asteas,
Python etc.) den gänzlichen
Verfall vorbereitet, der im zweiten vorchristlichen
Jahrhundert zum Erlöschen der ganzen
Technik führt. Die römische
Kunst
kannte wohl polychrom behandelte Thonreliefs und einfarbige Reliefgefäße, nicht aber mehr Vasen
wie
die beschriebenen.
[Vasen
sammlungen
, Litteratur.]
Vasen
sammlungen
sind jetzt in allen größern
Museen vorhanden. Die bedeutendsten finden sich
in
Neapel
[* 11]
(Katalog von
Heydemann),
München
(Katalog von
Otto
Jahn, mit einer geschichtlichen Übersicht über die Vasenmalerei
und Zusammenstellung der Litteratur,
Münch. 1854),
London,
[* 12]
Berlin
[* 13] (beschrieben von Furtwängler, Berl.
1885),
Athen (hier und in
Berlin besonders in
Griechenland
[* 14] gefundene Vasen),
Petersburg
[* 15] (Vasen aus der
Krim,
[* 16] von
Stephani wissenschaftlich
beschrieben),
Florenz und
Rom.
[* 17]
Größere Bildersammlungen
haben
Ed.
Gerhard (»Auserlesene griechische Vasenbilder«, Berl.
1839-58, 4 Bde. mit 330 Tafeln) und
Lenormant und
de Witte
(»Élite des monuments céramographiques«, Par. 1844 ff., 4 Bde.),
vorzügliche Abbildungen neuerdings besonders Benndorf (»Griechische und sizilische Vasenbilder«, Berl. 1870-77, 4 Hefte) gegeben. Von ältern Werken sind Inghiramis »Vasi fittili« (Flor. 1837, 4 Bde. mit 400 Bildern) und Tischbeins Publikation der Vasensammlung S. W. Hamilton (1791 ff., 4 Bde.) die wichtigsten. Die attischen, in Gräbern der Krim gefundenen Vasen hat Stephani (»Antiquités du Bosphore cimmérien«, Petersb. 1854, 2 Bde.) herausgegeben.
Vgl. auch Semper, Der Stil, Bd. 2; de Witte, Études sur les Vases peints (Par. 1865);
Heydemann, Griechische Vasenbilder (Berl. 1870);
A. Dumont, Peintures céramiques de la Grèce propre (Par. 1874);
Derselbe, Les céramiques de la Grèce propre (mit Chaplain, das. 1882-89, 7 Hefte);
Furtwängler und Löschke, Mykenäische Vasen (Berl. 1886);
Birch, History of ancient pottery (2. Aufl., Lond. 1873);
Lau, Die griechischen in ihrem Formen und Dekorationssystem (Leipz. 1877, mit Einleitung von Brunn und Text von Krell);
Kachel, Kunstgewerbliche Vorbilder aus dem Altertum (Karlsr. 1879);
Genick, Griechische Keramik [* 18] (2. Aufl., Berl. 1883, 40 Tafeln, mit Beschreibung von Furtwängler);
Rayet und Collignon, Histoire de la céramique grecque (Par. 1888).
Vase ist auch die Bezeichnung der schlanken Gefäße, welche die ostasiatische und die orientalische Kunstindustrie aus Thon, Porzellan, Bronze [* 19] und andern Materialien anfertigt, und die seit der Erschließung Chinas und Japans durch die Europäer massenhaft
[* 6] ^[Abb.: Fig. 4. Japanische Gittervase mit Reliefs (indisches Porzellan).]
[* 6] ^[Abb.: Fig. 5. Chinesische Vase mit historischem Motiv.] ¶