berühmte ehemalige
Abtei, gegenwärtig Forstlehranstalt, in der ital.
ProvinzFlorenz,
[* 1] zur
Gemeinde Reggello
gehörig, auf dem Pratomagno, in waldreicher Gegend, ward von
Giovanni Gualberto,
Herrn zu
Pistoja, um 1038 nach der
Regel St.
Benedikts gestiftet. Die dortigen
Mönche nannten sich nach ihrer
Kleidung graue
Mönche. Das Ordenshaus, nach seiner
Lage im dichten Tannenwald Vallombrosa (»Schattenthal«) genannt,
wurde durch
Schenkungen sehr reich, daher die
Größe und Pracht der 1673 neu aufgeführten Gebäude. Das
Kloster ward 1869 aufgehoben.
Vallombrosa bildet gegenwärtig eine beliebte
Sommerfrische. Einen malerischen Anblick gewährt die 75 m höher gelegene
Eremitage (Paradisino).
Dorf im franz.
DepartementMarne, Arrondissement St.-Menehould, hat ein
Schloß und 500 Einw.,
bekannt durch die
»Kanonade von Valmy« Die
Franzosen unter
Kellermann, 50,000 Mann stark, welche bei in einer gefährlichen
Position standen, sollten eigentlich von der preußischen
Armee auf Befehl des
KönigsFriedrichWilhelm II. angegriffen werden
und wären wohl besiegt worden; doch setzte der
HerzogKarl von
Braunschweig
[* 2] durch, daß man sich mit einer
fruchtlosen Beschießung der französischen
Stellung begnügte, worauf das preußische
Hauptquartier Unterhandlungen mit dem
Feind begann und den
Rückzug antrat.
Kellermann wurde hierfür später von
Napoleon I. zum
Herzog von Valmy erhoben.
SeinHerz ward 1820 auf
dem dortigen Schlachtfeld unter einem Denkstein beigesetzt.
1)
Provinz der südamerikan.
RepublikChile,
[* 8] am
StillenOzean, 4297 qkm
(74 QM.) groß mit (1885) 203,320 Einw.
Der südliche Teil ist kahl, aber den
Norden
[* 9] durchschneidet das ungemein fruchtbare
Thal
[* 10] des untern
Aconcagua.
Kupfer,
[* 11]
Eisen
[* 12] und
auch
Gold
[* 13] kommen vor, doch ist der
Bergbau
[* 14] unbedeutend. Von industriellen Anstalten sind (abgesehen von der
Hauptstadt) nur eine Zuckerraffinerie in
Viña del
Mar und eine Seilerbahn in Limache der Erwähnung wert. Zur
Provinz gehören
die
JuanFernandez-Inseln (s. d.). - Die gleichnamige Hauptstadt, nächst
San Francisco die wichtigste Seestadt an der Westküste
Amerikas, liegt an einer gegen N. offenen und daher im
Winter nicht sichern
Bai, am
Fuß und auf den niedern
Abhängen eines kahlen Hügelzugs.
Die
Cueva del Chivato
(KapHorn), ein steiler Felsvorsprung, teilt sie in zwei Hälften. Westlich liegt die
Altstadt (El
Puerto)
mit dem großartigen Zollhaus, riesigen
Speichern, der
Börse, Schiffswerften, dem durch einen
Molo geschützten
Hafen und der
Hauptkirche an der
Plaza de la Municipalidad, auf dem ein Standbild
LordCochranes. Viele der ganz an
Nordamerika
[* 15] erinnernden Bauten stehen auf
Terrain, das dem
Meer durch Aufschüttungen abgewonnen wor-