(Päderastie), oder von
Menschen mit
Tieren
(Sodomie) begangen wird; die
Mädchenschändung, d. h. die Verführung eines unbescholtenen
Mädchens, welches das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, zum
Beischlaf (Antragsdelikt); die
Verletzung der Schamhaftigkeit
durch unzüchtige
Handlungen, durch welche ein öffentliches Ärgernis gegeben wird, oder durch unzüchtige
Schriften, Abbildungen
oder
Darstellungen, welche verkauft, verteilt oder sonst verbreitet
oder anOrten, welche dem
Publikum zugänglich
sind, ausgestellt oder angeschlagen werden. Auch die
Kuppelei (s. d.) wird von dem deutschen
Strafgesetzbuch unter den Unzuchtsverbrechen mit
aufgeführt, ebenso die
Doppelehe oder
Bigamie (s. d.) und der
Ehebruch (s. d.).
Burenrepublik unter deutschem
Schutz in Südwestafrika, begrenzt im W. vom 16.° östl. L. v. Gr.,
im S. vom 20.° südl.
Br.,
Nord- und Ostgrenze sind unbestimmt. Es ist ein an starken perennierenden
Quellen reiches Land,
das sich zu
Ackerbau und
Viehzucht
[* 1] eignet, von nomadisierenden Bergdamara undBuschmännern bewohnt, deren
einzige Beschäftigung im Honigsuchen und Wurzelgraben und
Diebstählen an den
Herden der
Buren besteht. Die 15
Familien starken
Buren wanderten infolge von
Differenzen mit der portugiesischen
Regierung aus
Mossamedes Anfang 1884 aus u. erwarben vom Häuptling
des Oddongastammes, Kambondo, ein Landstück südlich der Etosapfanne, nur reservierte Kambondo die Bergwerksrechte.
Die jetzt einzige Niederlassung der
Buren heißt Grootfontein.
die zweitgrößte, aber bei weitem die wichtigste der Samoainseln (s. d.),
durch eine schmale Meeresstraße von dem westlich gelegenen
Savaii, durch eine breitere von dem östlichern
Tutuila getrennt, 881 qkm
(16 QM.) groß mit 19,000 Einw., worunter 2500
Fremde (300
Europäer und Amerikaner, der Rest als
Arbeiter
eingeführte Melanesier und
Polynesier). Die außerordentlich schöne
Insel wird von einer vulkanischen, 900 m kaum übersteigenden
Bergkette mit vielen erloschenen
Kratern durchzogen, welche nach S. steiler, nach N. sanfter abfällt, die
Bewässerung ist
reichlich, der
Boden sehr fruchtbar, indes mit Lavablöcken übersäet, welche die Anwendung des
Pflugs
oft unmöglich machen.
Korallenriffe
[* 7] besäumen an mehreren
Stellen die
Küste, welche einige gute Häfen aufweist. Der besuchteste ist der von
Apia
an der
Nordküste. Die östlich davon gelegene
Bai von Saluafata mit einem Ankerplatz für kleinere
Schiffe,
[* 8] zu dem ein breiter
Kanal
[* 9] durch das Küstenriff führt, wurde 1879 an
Deutschland
[* 10] als Kohlenstation abgetreten. Die an der
Südküste gelegene flache
Bucht von Falealili ist
von geringer Bedeutung, dagegen liegt
Apia gerade gegenüber die gute
Bai von
Safata.
Von der Oberfläche gehören der
DeutschenHandels- und Plantagengesellschaft der
Südsee 28,800
Hektar, den Amerikanern 3600,
den Engländern 3200
Hektar. Unter
Kultur haben die
Deutschen 3200, die
Engländer 200
Hektar, die Amerikaner
gar nichts. Der volkreichste
Ort derInsel ist Falealili an der Südküste, der wichtigste aber
Apia (s. d.) an der
Nordküste,
wo ein deutsches, ein englisches und ein amerikanisches
Konsulat sich befinden und die europäischen Geschäftshäuser
ihren Sitz haben. Hierher kommen die Reichspostdampfer des Norddeutschen
Lloyd, auch eine englische Dampferlinie geht von
Sydney
[* 11] nach
Apia. S.
Karte »Samoainseln«.
[* 6] schwed.
Län, am Bottnischen
Meerbusen, von den
Läns Gefleborg,
Stockholm und
Westmanland begrenzt, umfaßt den
westlichen Teil von
Upland (s. d.) mit einem
Areal von 5313,8 qkm (96,5 QM.)
und ist im Innern eine weite und fruchtbare
Ebene, während die Uferlandschaften die felsige Schärennatur der schwedischen
Küste haben. An
Flüssen sind außer dem
Dalelf, welcher an der nördlichen
Grenze des
Läns den großen Elfkarlebyfall bildet,
nur kleinere vorhanden. Die
Bevölkerung
[* 12] zählte 1888: 120,084
Seelen. Haupterwerbszweige sind:
Ackerbau, Viehzucht und
Waldwirtschaft. Vom
Areal entfallen 27,5 Proz. auf Ackerland und
Gärten, 10,4 Proz. auf
Wiesen, 55,3 Proz. auf
Wald. 1884 zählte
man 20,325
Pferde,
[* 13] 87,182
StückRindvieh, 32,209
Schafe
[* 14] und 12,021
Schweine.
[* 15] Auch der
Bergbau
[* 16] (besonders auf
Eisen) und der Hüttenbetrieb
sind ansehnlich. - Die gleichnamige Hauptstadt, in einer fruchtbaren
Ebene an der Fyriså, die in den
Mälarsee mündet,
Knotenpunkt der
EisenbahnenStockholm-Sala,
Upsala-Gefle und Upsala-Lenna, hat ein
Schloß und 2
Kirchen (darunter die
1289-1435 erbaute
Domkirche mit den Grabmälern mehrerer
Könige,
Linnés u. a., die größte und schönste
KircheSchwedens,
leider aber nach dem
Brand 1702 nur unvollkommen hergestellt), eine 1477 gestiftete
Universität mit der
größten
BibliothekSchwedens (über 250,000
Bände und 7000
Manuskripte) und andern wissenschaftlichen Sammlungen, botanischem
Garten
[* 17] (berühmt durch
Linné),
Sternwarte
[* 18] etc. (1886 mit 1877 Studierenden); zwischen dem
Dom und dem neuen Universitätsgebäude
befindet sich ein schöner
Park, Odinslund.
Die Einwohnerzahl beträgt (1888) 21,249. Die
Industrie ist nicht unbedeutend; außer einigen chemischen
Fabriken gibt es mehrere
Mühlen,
[* 19]
Brauereien, Ziegeleien etc. ist Sitz eines
Erzbischofs, eines
Konsistoriums und des
Landeshauptmanns.
Die ziemlich einförmige Umgegend, Fyrisvall genannt, ist der klassische
Boden der ältesten Geschichte
Schwedens. Hier verlor 983 Styrbjörn
der
StarkeSchlacht und
Leben; hier liegt 4 km entfernt an der
BahnUpsala-Gefle das alte
(Gamla-) Upsala, jetzt ein
Bauerndorf, in dessen
Nähe die drei großen Königshügel und viele kleinere Grabhügel sich befinden; 7 km von Upsala entfernt
die
Morawiese (s. d.). Das
Gut Hammarby der ehemalige
WohnsitzLinnés.