Afrikas durch ein Mundtuch (Litham). Sie werden als treulos und unzuverlässig geschildert; Alexine Tinné, E. v. Bary u. a.
fielen ihrer Mordlust zum Opfer. Alle sind fanatische Mohammedaner. Ihre Zahl dürfte 300,000 nicht übersteigen. Ihre Sprache,
Ta-Maschek oder Ta-Maschirht, ist als Abkömmling der altlibyschen zu betrachten.
resagĭtur (paries cum proximus ardet, lat.), »es
handelt sich um deine Habe (wenn das Haus des Nachbars brennt)«, Citat aus Horaz (»Epist.«,
I, 18, 84).
Oasengruppe in der Sahara, bestehend aus den Oasen Tidikelt, Tuât, Gurara u. a., im SO. von Marokko gelegen und zu
diesem in einem losen politischen Verhältnis stehend. Es ist ein im allgemeinen flaches Land, bewässert vom Wadi Saura (Msand)
und einigen aus dem algerischen Tell kommenden Wadis, welche Tuât indessen nur unterirdisch erreichen. Unter
den Produkten stehen die Datteln obenan; von Getreide baut man Gerste, Weizen und Bischna, jedoch reicht das Korn zur Ernährung
der Bewohner nicht aus.
Schlecht gedeihen Wein und Granatäpfel, an Gemüse fehlt es nicht. Baumwolle wird kultiviert, Henna und Senna wachsen wild. Opium
wird in den nördlichen, Tabak in den südlichen Oasen gewonnen. Als Haustiere hält man Kamele, Esel, wenige Pferde, Schafe und
Ziegen. Die Hühner haben die Größe von Küchelchen. Die Bewohner, ca. 300,000 an der Zahl, sind teils Araber, teils Berber
(Schellah), beide stark mit Negern gemischt. Gastfreundschaft, Rechtlichkeit, Treue werden ihnen nachgerühmt;
als fanatische Mohammedaner verweigern sie Christen den Eintritt in ihr Land, das 1864 von Rohlfs unter der Maske eines Mohammedaners
erforscht und im J. 1874 von dem Franzosen Soleillet besucht wurde. Von Tafilet werden Thee und Kattun, aus dem Sudân Goldstaub,
Elfenbein und Sklaven eingeführt. Hauptort ist Inçalah oder Aïn Salah in der Oase Tidikelt.
Vgl. Rohlfs,
Reise durch Marokko (Bremen 1869);
Derselbe, Mein erster Aufenthalt in Marokko (das. 1873);
die Kriegstrompete der Römer, ward zum Signalgeben, beim Zusammenrufen von Versammlungen, dann
bei Opfern, Spielen und selbst bei Leichenbegängnissen gebraucht. Die Tuba unsrer Orchester (Baßtuba in
F) ist ein 1835 von Moritz und Wieprecht konstruiertes Blechblasinstrument von weiter Mensur und das tiefste Kontrabaßinstrument,
das bis zum Doppelkontra-A und chromatisch hinauf bis zum eingestrichenen as reicht. Sie hat fünf Ventile; ihr Klang ist voller,
edler als der des Bombardons, doch ist sie nur zu brauchen, wenn andre (höhere) Blechinstrumente mitwirken,
weil sie sonst mit ihrem dicken Ton unangenehm auffällt. In Frankreich behandelt man die Baßtuba als transponierendes Instrument
und baut sie auch in Es und D. Die eine Oktave höher stehende Tenortuba ist nach denselben Prinzipien konstruiert. - Tuba stentorea,
das Sprachrohr, auch: erhabener Stil.
(Motu-iti), die nördlichste Laguneninsel der Gesellschaftsinseln im
südöstlichen Polynesien, 12 qkm groß mit 200 Einw.
Die Insel wird wegen des Schildkrötenfanges und der roten Federn des Tropikvogels besucht.
(lat.), ursprünglich kleiner Höcker oder kleines Knötchen, gegenwärtig Name für eine ganz bestimmte Gewebsneubildung,
welche in der Form von hirsekorngroßen (miliaren), selten größern Knoten in den verschiedensten Organen
und Geweben auftritt und aus einer Anhäufung kleiner Rundzellen ohne Gefäße besteht;
(Tuberkulosis), eine Krankheit, bei welcher in den Organen des Körpers kleine, von der Größe des eben
Sichtbaren zu Hirsekorngröße wechselnde, graue Knötchen entstehen, welche in ihrer Mitte käsig zerfallen
und erweichen. Wenn diese Knötchen in der Haut oder in der Oberfläche von Schleimhäuten liegen, so entstehen durch ihren
Zerfall anfangs kleine, linsenförmige (lentikuläre), später durch Hinzukommen immer neuer Knötchen in der Nachbarschaft
große, tuberkulöse Geschwüre, durch welche schließlich ein Schwund der Schleimhäute, z. B. des Kehlkopfes, der Luftröhre,
des Darms, der Gebärmutter, der Harnblase, des Nierenbeckens, bedingt werden kann, welcher insgemein als
tuberkulöse Entzündung dieser Organe oder als Schwindsucht derselben bezeichnet wird.
Auch in den Gehirnhäuten kommen solche Knötchen vor, doch führen sie hier wie in dem Gehirn selbst nicht zur Geschwürsbildung,
es kommt dagegen oft zu einer eiterigen Gehirnhautentzündung oder zur Bildung größerer Geschwulstknoten.
In der Leber kommen entweder sehr kleine, kaum ohne Mikroskop wahrnehmbare, oder größere Knoten vor, welche nicht zerfallen.
Ein sehr mannigfaltiges Bild bieten die Lungenschwindsucht (s. d.) sowie die Tuberkulose der Lymphdrüsen, welche durch käsigen Zerfall
des Drüsengewebes ausgezeichnet sind, und die durch Tuberkulose bedingten Gelenkentzündungen (Tumor albus, s.
Gelenkentzündung, S. 58). Die Tuberkulose wurde zwar schon lange für eine übertragbare Krankheit gehalten, doch ist es erst Koch 1882 gelungen,
die eigentliche Ursache in einem Bacillus von außerordentlicher Kleinheit zu entdecken. Dieser Tuberkelbacillus (s. Tafel
»Bakterien«,
[* ] Fig. 4) siedelt sich in den Geweben an, ruft durch seine Wucherung jene knotenförmigen und
flächenhaft ausgebreiteten Entzündungen hervor, welche unter Einwirkung eigenartiger chemischer Spaltungsprodukte der Bacillen
verkäsen, und bringt durch ihren Verfall allmählich ganze Organe zum Schwund. Am Krankenbett stellen sich die Erscheinungen
der Tuberkulose natürlich in höchst mannigfacher Form dar, je nach dem Organ, welches Sitz der Tuberkulose geworden ist.
Am häufigsten ist Hauptsitz der Tuberkulose der Atmungsapparat, besonders die