das um zwei Einsatzfelder vermehrte
Rouge et noir (s. d.), welches seiner Zeit neben dem
Roulette
das Hauptlockmittel in den deutschen Spielbädern bildete. Zu den
Feldern für
Rot undSchwarz (R und S bezeichnet) kommen hinzu
diejenigen für
Couleur und Inverse (C und I markiert).
Bei demselben zählt jedes
Bild zehn, das
As nach Belieben des
Spielers elf oder eins, die übrigen
Karten nach
Augen.
As und zwei
Bilder sind also »gebornes« Trente-un. Jeder erhält anfangs
drei
Blätter und kann nun hinzukaufen;
bekommt er aber dabei über 31
Augen, so
ist er tot und verliert
unbedingt seinen
Satz.
(ungar. Trencsén), ungar.
Komitat am linken Donauufer, 4620 qkm (83,9 QM.) groß, grenzt
westlich an
Mähren,
[* 10] nördlich an
Schlesien
[* 11] und
Galizien, östlich und südlich an die
KomitateÁrva,
Turócz und
Neutra und wird von unzähligen Bergketten der
Bieskiden und der
KleinenTátra durchzogen.
Ebenes Gebiet findet sich lediglich
im prachtvollen Waagthal, dessen
Romantik durch zahlreiche
Burgen
[* 12] erhöht wird, und im SO. bei Baán. Hauptfluß ist die von
O. gegen S. fließende
Waag mit der Kisucza.
Der nicht sehr fruchtbareBoden erzeugt
Kartoffeln,
Hafer,
[* 13]
Obst (besonders Zwetschen), Gartenfrüchte,
Flachs,
Hanf, viel
Holz
[* 14] und in der
Ebene auch
Getreide.
[* 15] Die Einwohner (1881: 244,919), meist
Slowaken, beschäftigen sich neben der
Landwirtschaft
mit
Viehzucht
[* 16]
(Schafe)
[* 17] und mit
Branntwein-,
Käse- und Honigproduktion. Der
Handel mit
Holz, das auf der
Waag auf
Flößen befördert
wird, ist sehr lebhaft. Die königliche
Freistadt an der
Waag,
Station der Waagthalbahn und Sitz des
Komitats
und eines
Gerichtshofs mit (1881) 4402 slowakischen, deutschen und ungar.
Einwohnern, hat mehrere
Kirchen, ein Piaristenkloster mit Obergymnasium, eine neue große
Kaserne, einen
Park und
Ruinen der
uralten imposanten Bergfeste Trentschin. In einem romantischen Seitenthal (8 km nordöstlich) liegt
der seit dem 14. Jahrh. bekannte Badeort Trentschin-Teplitz, Bahnstation, mit sehr heilsamen
Schwefelquellen (36-40° C.), die gegen
Rheumatismus,
Gicht,
Lähmungen etc. benutzt werden (jährlich über 3000 Kurgäste).
(franz.), chirurg.
Operation am
Knochen,
[* 19] wobei ein
Stück aus demselben ausgebohrt oder ausgesägt wird.
Die Trepanation wird am häufigsten am
Schädel vorgenommen, und zwar 1) wo die Schädelknochen durch äußere
Gewalt tiefer als etwa 6
mm
eingedrückt oder die innere
Lamelle des Schädelknochens abgesprengt ist und das
Gehirn
[* 20] beeinträchtigt;
3) wo zwischen den Schädelknochen und dem
Gehirn oder in den obern
Schichten des letztern größere
Eiter- und Blutmassen liegen,
vorausgesetzt natürlich, daß man dieDiagnose in allen diesen
Fällen überhaupt mit Sicherheit stellen
kann. Das
Instrument, mit dem man ein rundes
Stück aus dem
Knochen ausbohrt, nennt man Trepan (Trephine); sein gezahntes, einer
Kreissäge von etwa 1½
cmDurchmesser entsprechendes Ende heißt die Trepankrone. Das ausgesägte Knochenstück wird mit einem
hebelartigen
Instrument (Tirefond) herausgehoben und sodann der
Fall je nach seiner individuellen
Beschaffenheit
weiter behandelt.
Schon im
Altertum, namentlich in der
Kriegschirurgie, sehr häufig vorgenommen, gehört die Trepanation jetzt zu den selten zur Ausführung
kommenden
Operationen, da sie früher außer bei
Verletzungen auch bei Geisteskranken ausgeführt wurde
(Wilhelm v. Saliceto).
Auch das
Brustbein hat man trepaniert, namentlich um Eitermassen, welche sich hinter demselben entwickelt
hatten, zu entfernen. Unter allen Umständen ist die Trepanation eine lebensgefährliche
Operation, weil sie zu einer schweren ältern
Verletzung eine nicht minder schwere neue hinzufügt.
(auch
Tripang,
Bèchede mer), die als Handelsartikel zubereiteten
Seegurken (s.
Holothurioideen) aus derGattung
Holothuria. In
Japan
[* 21] und
China werden diese teils als
Gewürz für
Speisen, teils als Aphrodisiakum sowohl von den Eingebornen
als auch von den Europäern genossen. Sie kommen meist von den Inselgruppen des
MalaiischenMeers, von der nordaustralischen
Küste etc. Sofort nach dem
Fang werden sie abgekocht und entweder an derSonne
[* 22] oder am
Feuer getrocknet,
auch wohl leicht geräuchert; frisch erreichen sie eine
Länge von 25
cm und einen
Durchmesser von 5
cm, büßen aber durch jene
Prozesse viel von ihrer
Größe ein. Die
Chinesen unterscheiden über 30
Sorten, deren
Preis von 0,70-2
Frank das
Kilogramm schwankt.
Die Einfuhr nach
China betrug 1872 nicht weniger als 18,000
Pikuls.
Vgl. Simmonds, The commercial products
of the sea (Lond. 1879).