aromatisch, wenig kratzend, löst sich in Alkohol und Äther und besteht aus einem Kohlenwasserstoff, Tolen, Harzen, Benzoesäure
und Zimtsäure. Man benutzt den Tolubalsam als Räuchermittel und zur Bereitung eines aromatischen Sirups. Der Tolubalsam wurde zuerst durch
Monardes bekannt, scheint aber noch lange eine Seltenheit geblieben zu sein und findet sich erst im 17. Jahrh.
in deutschen Apothekertaxen.
(Toloccan), Hauptstadt des mexikan. Staats Mexiko, 2680 m ü. M. gelegen, hat eine schöne Kathedrale, Theater,
höhere Schule, Seifen-, Schminke- und Kerzenfabrikation, bedeutende Schweinezucht, Handel mit Würsten und Schinken und (1880)
11,376 Einw. Südwestlich davon liegt der 4570 m hohe Nevado de Tolúca (Xinantecatl),
ein ausgebrannter Vulkan mit einem Kratersee in der Höhe von 4090 m.
(Methylbenzol, Benzylwasserstoff) C7H8 findet sich im leichten Steinkohlenteeröl und wird
daraus durch fraktionierte Destillation gewonnen, entsteht auch bei trockner Destillation des Kampfers, Tolubalsams, Drachenbluts
etc., bei Behandlung eines Gemisches von Monobrombenzol und Methylbromür
mit Natrium etc. Das aus Steinkohlenteer gewonnene Toluol des Handels ist ein Gemisch von Benzol und Toluol in Verhältnissen, wie sie den
Zwecken der Industrie entsprechen.
Reines Toluol bildet eine farblose, dem Benzol sehr ähnliche Flüssigkeit vom spez. Gew. 0,882, riecht angenehm
aromatisch, löst sich nicht in Wasser, wenig in Alkohol, leicht in Äther, erstarrt noch nicht bei -20°,
siedet bei 111° und brennt mit leuchtender Flamme; mit Chromsäure liefert es Benzoesäure, mit konzentrierter Salpetersäure
zwei isomere Nitrotoluole C7H7NO2 , ein kristallisierbares (Paranitrotoluol), welches bei 54°
schmilzt und bei 237° siedet, und ein flüssiges (Orthonitrotoluol) vom spez. Gew.
1,163, welches bei 227° siedet und nach Bittermandelöl riecht.
Bei Behandlung mit reduzierenden Substanzen liefert das Gemisch der Nitrotoluole zwei Toluidine C7H7.NH2 ^[C7H7.NH2],
von welchen das Paratoluidin farblose Kristalle bildet, bei 45° schmilzt und bei 198° siedet, während das flüssige Orthotoluidin
(Pseudotoluidin) vom spez. Gew. 1,0 nicht bei -20°
erstarrt und bei 199° siedet. Dies Toluidin wird durch Chlorkalklösung violett gefärbt, ersteres nicht. Die Toluidine entsprechen
dem Anilin und verhalten sich demselben sehr ähnlich, bilden namentlich auch mit Säuren Salze. Aus salzsaurem Orthotoluidin
scheidet Eisenchlorid einen blauen Körper (Toluidinblau) ab. Die Toluidine spielen eine wichtige Rolle bei der Darstellung der
Anilinfarben (vgl. Anilin), das Toluol ist der Ausgangspunkt für die Darstellung vieler Verbindungen, z. B. der Benzoesäure, des
künstlichen Indigos etc.
Flecken und Bezirksamtshauptort im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, am Austritt der Isar aus den Alpen und an der
Linie Holzkirchen-Tölz der Bayrischen Staatsbahn, 671 m ü. M., hat eine evangelische und 4 kath.
Kirchen, ein Franziskanerkloster, ein Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Sieg der deutschen Landsknechte bei Pavia (1525), deren
Führer Georg Frundsberg und Kaspar Winzerer in Tölz geboren waren, elektrische Beleuchtung, ein Amtsgericht, Holzhandel, Flößerei,
Kreidebrüche, Zementfabrikation, Ziegelbrennerei und (1885) 3796 Einw.
Dabei das Bad Krankenheil mit mehreren jod- und schwefelhaltigen, doppeltkohlensauren Natronquellen von
7,5-9° C., welche besonders
gegen skrofulöse Leiden, Anschwellungen der Leber und Milz, chronische Gebärmutterentzündung,
chronische Katarrhe der Nase, des Rachens und des Kehlkopfes, Leiden der Harnwerkzeuge und chronische Hautkrankheiten empfohlen
werden.
Vgl. Höfler, Bad Krankenheil zu Tölz (2. Aufl., Freiburg
1889);
Derselbe, Führer von Tölz und Umgebung (5. Aufl.,
Münch. 1886);
(Tomaund, Tomond), pers. Goldmünze, ursprünglich dem Dukaten gleich, wird in 10 Kran à 2 Panabat
à 10 Schahi (4 Schahi = 1 Abassi) eingeteilt und enthält gesetzmäßig 3,376 g fein Gold im Wert von 9,419 Mk.
Johann Wenzel, Musiklehrer und Komponist, geb. zu Skutsch in Böhmen, erhielt den ersten Violin- und
Gesangunterricht in Chrudim, besuchte dann die Schule des Klosters Iglau und bezog die Universität Prag, um
die Rechte zu studieren, wandte sich aber bald ganz der Musik zu und wurde, nachdem er sich durch eingehende theoretische Studien
weitergebildet, der angesehenste Musiklehrer Prags. Schüler von ihm sind: Dreyschock, Kittel, Schulhoff u. a. Tomaschek war auch ein
fleißiger und gediegener Komponist; im Druck erschienen von ihm eine Orchestermesse, Kantaten, Lieder, eine
Symphonie, ein Klavierkonzert, ein Streichquartett, ein Trio, fünf Klaviersonaten und andre Klavierstücke. Er starb in
Prag.
1) Stadt im russisch-poln. Gouvernement Petrokow, an der Pilitza und der Bahnlinie Koluszki-Ostrowez, hat
eine protestantische und eine kath. Kirche, viele Tuchfabriken und (1885) 16,349 Einw. -
2) Kreisstadt im russisch-poln. Gouvernement Lublin, mit Porzellanfabrik, regem Grenzverkehr mit Österreich und (1885) 5784 Einw.
River (spr. tombiggbi riwwer), Fluß im nordamerikan. Staat Alabama, vereinigt sich nach
einem Laufe von 730 km mit dem Alabama zum Mobile River (s. d.) und ist bis Columbus (Mississippi) 670 km oberhalb Mobile schiffbar.
Sein Hauptzufluß ist der Black Warrior River, der bis Tuscaloosa fahrbar ist.
(El Tomé), Hafenstadt im südamerikan. Staat Chile, Provinz Concepcion, an der Nordseite der Talcahuanabai, hat eine
Wolltuchfabrik, Schiffswerfte und (1875) 3529 Einw.
Wáclaw Wladiwoj, böhm. Historiker, geb. zu Königgrätz, seit 1850 Professor
an der Universität in Prag, ging 1882 an die neue tschechische Universität daselbst über, war 1861-66 Mitglied des böhmischen
Landtags und des österreichischen Reichsrats und ist seit 1885 Mitglied des Herrenhauses. Er schrieb auf Palackys Betrieb eine
vortreffliche Geschichte Prags (1855 ff., Bd.
1-7). Von seinen übrigen Büchern sind noch zu nennen: Děje zemř české" (1843);