Stadt in der ital. Provinz Perugia (Umbrien), an der Mündung der Naja in den Tiber, mit (teilweise noch etruskischen)
Mauern umgeben, Bischofsitz, hat eine gotische Kathedrale, eine nach Bramantes Entwurf erbaute Renaissancekirche, ein schönes
Stadthaus und ein altes Regierungsgebäude, Gymnasium, technische Schule, Seminar, reiche Wohlthätigkeitsanstalten
und (1881) 3306 Einw. Todi ist das alte umbrische Tuder, später
römische Kolonie.
das Haupt der Glarner Alpen (3623 m), auf der Grenzscheide der Kantone Glarus,
Uri
und Graubünden,
hat eine nach O. flach abfallende Firndecke
und zwei Spitzen, den vordern, rundlichen Glarner Tödi und den südlichen, auf Graubündner Gebiet liegenden
Piz Rusein. Ihn umstehen in zwei Parallelzügen, die durch ein Firnmeer verbunden sind, der Bifertenstock (3426 m), der Düssistock
(3262 m) und der Piz Tgietschen (Oberalpstock, 3330 m), der Claridenstock (3264 m), das Scheerhorn (3296 m), die Große Windgelle
(3189 m) etc. Zwischen Düssistock und Scheerhorn zieht sich der Hüfigletscher, aus dem der Kärstelenbach
entspringt, ins Maderanerthal hinab.
Einer kleinern Schneemulde, die zusammen mit dem Abfluß des am Piz Tgietschen lagernden Brunifirns, zwischen Tödi und Bifertenstock
lagert, entspringt der Bifertenfirn, der wie der Claridenfirn in den Hintergrund des Linththals sich hinabsenkt. Die natürliche
Abgrenzung dieser ganzen Bergwelt bilden Klausen-, Kreuzli- und Kistenpaß. Den Reigen der schwierigen
Aszensionen im Tödigebiet eröffnete Pater à Spescha, der 1788 den Stockgron, 1799 den Piz Tgietschen erstieg. Auch die übrigen
Gipfel wurden seitdem erobert; den höchsten (Piz Rusein) bestieg als erster Reisender Dürler (August 1837). Die Besteigung
des Tödi erfolgt gewöhnlich von der Klubhütte am Grünhorn (2451 m).
Stadt in Yorkshire (England), an der Grenze von Lancashire, am Calder, hat Baumwollwarenfabriken, Maschinenbauwerkstätten,
Kohlengruben und (1881) 23,862 Einw.
nach
1. Joh. 5, 16. und 17 solche Sünden, welche den geistigen Tod, d. h. den Verlust
des Gnadenstandes, zur Folge haben, nach Petrus Lombardus: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit des Herzens;
einen anerkannten Katalog derselben gibt es nicht. S. Sünde.
Stadt
im bad. Kreis Lörrach, an der Wiese und am Fuß des Feldbergs, seit dem Brand von 1876 größtenteils
neuerbaut, 650 m ü. M., hat eine kath. Kirche, eine Bezirksforstei, Baumwollspinnerei und -Weberei, Bürsten-, Holzstoff-, Zunder-
und Papierfabrikation und (1885) 1756 Einw.
[* ] (lat.), das Nationalkleid der freien Römer im Frieden, wodurch sie als Togati sich von allen
Nichtrömern unterschieden, bestand aus einem einzigen, 4 m langen und 2½ m breiten Stück Zeug, das so getragen ward, daß
man den einen Zipfel über die linke Schulter nach vorn warf, den obern Rand über den Rücken zog, den andern Zipfel aber
unter dem rechten Arm durchzog (so daß derselbe frei blieb) und dann über die linke Schulter warf (vgl. Abbildung). Unter
dem rechten Arm bis zur linken Schulter entstand dabei ein Bausch, den man als Tasche (sinus) gebrauchte. Im Krieg knüpfte man,
bevor das Sagum (s. d.) die allgemeine militärische Kleidung wurde, die Toga unter der Brust gürtelähnlich
fest (Cinctus Gabinus).
In der spätern Zeit trug man unter der Toga die Tunika (s. d.) unmittelbar auf dem Körper. Die Toga war von Wolle und weißer
Farbe (toga alba), bei gemeinen Leuten und bei der Trauer dunkel (pulla). Die höhern Magistratspersonen bis zu den
kurulischen Ädilen trugen eine mit einem Purpurstreifen eingefaßte (toga praetexta, s. Tafel »Kostüme I«,
[* ] Fig. 6), ebenso
die Knaben bis zum 17. Jahr, die Mädchen bis zu ihrer Verheiratung. Vom vollendeten 17. Jahr an trugen die Jünglinge die
einfache, unverbrämte Toga, die Toga virilis oder Toga pura.
Besondere Staatskleider waren die Toga picta, eine Toga von Purpur, mit goldenen Sternen verziert, die der
Triumphator anlegte, sowie die mit eingestickten Palmzweigen geschmückte Toga palmata (trabea). Die Toga candida
wurde von den Bewerbern um Staatsämter getragen und war glänzend weiß (s. Candidatus); die Angeklagten trugen eine dunkle
(toga squalida). Im Sommer trug man die Toga rasa, eine abgeschorne Toga von dünnem Zeug; im Winter eine wollene
(toga pinguis). Auch Fremden konnte das Recht, die Toga zu tragen, durch Senatsbeschluß als Auszeichnung erteilt werden, wie es
z. B. das gesamte römische Gallien erhielt, das daher Gallia togata hieß. Unter den Kaisern begann die
Toga die Tracht der geringern Leute und Sklaven zu werden. Die Frauen nahmen die Palla (s. d.) an, und die Toga wurde das Kleid der
wegen Ehebruchs geschiedenen Frauen und Buhldirnen.
ehemals eine Grafschaft der Schweiz, die voralpine Thalstufe der Thur umfassend, deren Besitzer
(Grafen von Toggenburg) zu den reichsten und angesehensten Dynasten des Landes gehörten. Nach dem Erlöschen des Geschlechts (1436)
fiel die Grafschaft an die Freiherren von Raron, die sie 1469 an den Abt von St. Gallen verkauften. Infolge der Religionsspaltung
entstand eine Menge von Zerwürfnissen zwischen Stift und Landschaft, so daß die Züricher und Berner, von
den Toggenburgern angerufen, mit den katholischen Orten handgemein wurden