Nadir wieder vertrieben, der den georgischen König Theimuras wiederum einsetzte. Dessen Sohn
Irakli (Heraklius) hob die Stadt
zu hoher
Blüte;
[* 1] aber 1795 vertrieb der
PerserAgaMohammedChanIrakli, legte die Stadt abermals in
Asche und schleppte 30,000
Menschen in die
Sklaverei. Im
November 1799 nahm der russische
Generalmajor Lasarus von der Stadt
Besitz. 1801 wurde
Grusien zu einem russischen
Gouvernement und Tiflis zur Gouvernementsstadt erhoben.
Sophonius, aus Agrigent gebürtig, niedern
Standes, ward 39
n. Chr. von
Caligula wegen unerlaubten
Umgangs
mit
Agrippina und
Julia verbannt, von
Claudius zurückgerufen, erwarb sich durch die
Zucht von
Pferden für Wettkämpfe das Wohlwollen
Neros, an dessen
Lastern und
Ausschweifungen er teilnahm, und den er zu den größten Grausamkeiten antrieb, wurde nach Burrus'
Tod 62
Praefectus praetorio, diente
Nero namentlich bei seiner grausamen Verfolgung der Teilnehmer an der Pisonischen
Verschwörung,
verriet
Nero, als
Galba sich gegen denselben erhob, rettete unter
Galba sein
Leben durch die
Gunst des Vinius,
ward aber von
Otho zum
Tod verurteilt und tötete sich in Sinuessa.
Raubtier
[* 4] aus der
Gattung und der
Familie der
Katzen,
[* 5] gewöhnlich
1,6 m lang mit 80
cm langem, quastenlosem
Schwanz und am
Widerrist etwa ebenso hoch.
Alte Männchen erreichen
eine Gesamtlänge von 2,9 m. Das Weibchen ist kleiner. Der Tiger ist
gestreckter, leichter und höher gebaut als der
Löwe, der
Kopf ist runder. Die
Behaarung ist kurz und glatt und nur an den
Wangen bartartig verlängert. Auf dem
Rücken ist die rostgelbe Grundfarbe dunkler, an den Seiten lichter,
auf der Unterseite, den Innenseiten der
Gliedmaßen, dem
Hinterleib, den
Lippen und dem untern Teil der
Wangen weiß.
Ebenso scheint er auch auf den
Inseln des
Indischen Archipels, mit Ausnahme
Javas und
Sumatras, zu fehlen.
Sein Aufenthalt sind
ebensowohl
Dschangeln oder Rohrdickichte mit Gesträuch wie hochstämmige
Wälder, aber immer nur bis zu einer gewissen
Höhe über dem
Meer. Auch kommt er dicht an
Dörfer und
Städte heran. Er zeigt die
Gewohnheiten der
Katzen. Seine
Bewegungen sind ungemein rasch und ausdauernd; er schleicht unhörbar dahin, macht gewaltige
Sätze, klettert gewandt an
Bäumen
empor und schwimmt über breite
Ströme. Er streift zu jeder Tageszeit umher, am liebsten in den
Stunden
vor und nach Sonnenuntergang.
Der Tiger ist ein weit gefährlicheres
Raubtier als der
Löwe. Seine
Beute schlangenartig beschleichend, stürzt er sich pfeilschnell
mit einigen
Sätzen auf dieselbe und schlägt mit seinen
Krallen furchtbare, fast immer tödliche
Wunden. Eine verfehlte
Beute
verfolgt er als echte
Katze
[* 12] nicht weiter.Wild und verwegen, zeigt er doch in der
Gefahr wenig
Mut, und wenn
er sich verfolgt sieht, ergreift er fast feig die
Flucht.
Beim Fortschaffen der
Beute bekundet er sehr viel
KlugheitundList.
Er besitzt außerordentliche
Kraft,
[* 13] trägt einen
Menschen und selbst ein
Pferd
[* 14] oder einen
Büffel im
Rachen fort,
und nur die stärksten
Säugetiere, wie
Elefant,
[* 15]
Nashorn, Wildbüffel, sind vor ihm sicher. In
Ostindien
[* 16] sind einzelne Engpässe
und Schluchten durch seine Räubereien berüchtigt, und aus manchen Ortschaften hat er die Bewohner völlig vertrieben.
Durch große
Treibjagdenist er in einzelnen Gegenden, z. B. auf
Ceylon,
[* 17] fast ganz ausgerottet worden; in
andern findet er sich aber noch sehr zahlreich vor, namentlich würde in
Gudscharat, wo man nur des
Nachts reisen kann, ohne
Aufbieten von Lanzenträgern, Trommlern und Fackelträgern kaum ein
Verkehr möglich sein, und manche Lokalitäten sind durch
den Tiger völlig ungangbar geworden.
Hat ein Tiger einmal Menschenfleisch gekostet, so zieht er dasselbe jedem
andern vor. Er schwimmt dreist auf
Kähne zu und dringt in Ortschaften und von Wachtfeuern umgebene
Lager
[* 18] ein, um
Menschen zu
rauben.
Auf
Singapur,
[* 19] wohin der Tiger nur durch die
Meerenge schwimmend gelangen kann, werden jährlich an 400
Chinesen von Tigern zerrissen,
und auf
Java beträgt die Zahl der
Opfer etwa 300. Die Tigerin trägt 105
Tage und wirft 2-3
Junge. In
Indien
betrachtet man den Tiger mit abergläubischer
Furcht und sieht in ihm eine Art von strafendem Gott. Auch in
Ostsibirien herrschen
ähnliche
Vorstellungen, und auf
Sumatra erblickt man im T. nur die
Hülle eines verstorbenen
Menschen und
wagt nicht, ihn zu töten. In
Indien verbieten einige
Fürsten die Tigerjagd, welche sie für sich selbst reservieren.
Dagegen thut die englische
Regierung sehr viel, um den Tiger auszurotten. Den alten Griechen war der Tiger wenig bekannt, selbst
Aristoteles wußte von ihm soviel wie nichts. Auch dieRömer
[* 20] wurden erst seit
Varros Zeit mit dem Tiger bekannt,
und
Scaurus zeigte zuerst im J. 743 der Stadt einen gezähmten im Käfig; später kamen Tiger häufig nach
Rom.
[* 21] Der
KaiserHeliogabalus
soll sogar gezähmte Tiger vor seinen
Wagen gespannt haben. Nach dem
Bericht von
Marco Polo benutzte derChan
der
Tatarei gezähmte Tiger zur
Jagd.
Noch heute lassen indische
Fürsten gefangene Tiger mit andern starken
Tieren kämpfen, auf
Java auch mit Lanzenträgern. Der Tiger ist
zähmbar, bleibt aber stets gefährlich. Er hält sich gut in der Gefangenschaft und pflanzt sich auch fort. Man hat auch
Bastarde von
Löwen
[* 22] und Tigern erhalten. Die Tigerfelle, welche über
England und Rußland häufig in den
Handel kommen, werden hauptsächlich zu
Pferde- und Schlittendecken benutzt. Die
Kirgisen benutzen sie zur
Verzierung der
Köcher
und schätzen sie sehr hoch. Das
Fleisch soll wohlschmeckend sein, und die
Tungusen glauben, daß es
Mut und
Kraft verleihe;
in
China dient es als
Arzneimittel. In andern
Ländern schätzt man mehr
Zähne,
[* 23]
Klauen,
Fett und
Leber.
Vgl.
Brandt, Untersuchungen über die Verbreitung des Tigers (Petersb. 1856);
gelbbraunes, faseriges
Mineral, ein Umwandlungsprodukt des
Krokydoliths, zwischen dessen
FasernQuarz
eingedrungen ist, während das
Eisen
[* 24] des ursprünglichen
Minerals in
Eisenhydroxyd verhandelt wurde. Tigeraugenstein findet
sich in den
Doorn- und Griquastadbergen in Südafrika
[* 25] und wird wegen seiner
Härte und seines schönen wogenden Lichtscheins
zu Schmucksachen
[* 26] mit ebenen
Flächen verarbeitet.
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