(Hirschhornöl,Knochenöl,
Franzosenöl) entsteht bei trockner
Destillation
[* 14] stickstoffhaltiger
tierischer
Substanzen, besonders der
Knochen,
[* 15] ist dunkelbraun bis schwarz, dicklich, riecht durchdringend widerwärtig, empyreumatisch,
ist leichter als
Wasser, löslich in
Alkohol, reagiert alkalisch, gibt an
AlkalienBlausäure und
Phenol, an
Säuren organische
Basen (die
Pyridinbasen, auch Äthylamin etc.) ab und liefert bei wiederholter
Rektifikation ein farblosesÖl
(DippelsÖl), welches bald wieder gelblich oder braun wird. Dies war als
Oleum animale aethereum offizinell; man benutzte es
früher gegen
Typhus, als Wurmmittel und zu
Einreibungen. Mit 3 Teilen
Terpentinöl bildet es das
Oleum contra Taeniam Chaberti,
ein altes Bandwurmmittel.
die Gesamtheit der
Tiere. Es läßt sich, weil eine scharfe
Grenze zwischen diesen und den
Pflanzen nicht
vorhanden ist, in seinen niedersten
Formen von denen des
Pflanzenreichs nicht trennen, falls man nicht, wie es seitens einiger
Forscher geschieht, die zweifelhaften
Wesen zu einem besondern
Reich, demjenigen der
Protisten, vereinigt
und so für
Tier- und
Pflanzenreich eine bessere, allerdings rein künstliche Abgrenzung ermöglicht (vgl.
Protozoen und
Tier).
Das Tierreich selbst zerfällt in eine Anzahl großer Abteilungen
(Typen,
Klassen,
Stämme),
über deren Anzahl und
Umfang man jedoch
in Fachkreisen von jeher der verschiedensten
Ansicht gewesen ist. Die erste derartige
Einteilung rührt
von
Aristoteles her, welcher blutführende und blutlose
Tiere unterschied; diese beiden
Gruppen entsprechen den heutigen
Wirbeltieren
und Wirbellosen
(Vertebraten und Evertebraten) und zerfielen jede wieder in vier
Klassen, die zum Teil auch jetzt noch als
gut begrenzt angesehen werden, nämlich: lebendig gebärende Vierfüßer (mit Einschluß der
Wale),
[* 16]
Vögel,
Eier
[* 17] legende
Vierfüßer,
Fische;
[* 18]
Erst gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts wurde nach 2000jährigem Bestehen diese
Klassifikation durch
Linné beseitigt
und durch sein
System von sechs
Klassen:
Säugetiere,
Vögel,
Amphibien,
Fische,
Insekten,
[* 22]
Würmer,
[* 23] ersetzt. Natürlich erfuhren
hierbei die kleinern
Formen der niedern
Tiere,
da man sie nicht oder nicht genügend kannte, keine Berücksichtigung,
und so bildete namentlich die Wurmgruppe ein buntes Allerlei, eine »Rumpelkammer«
für alle
Tiere, welche sonst nicht unterzubringen waren.
die zum großen Teil sogar nichts weniger denn strahlig gebaut waren. Es wurde daher nach u.
nach die Anzahl der
»Kreise« von vier auf sieben erhöht, indem man die
Glieder- und
Strahltiere besser sonderte. Nachdem sodann
in den 60er
Jahren die darwinistischen Prinzipien allgemeinen Eingang zu finden begonnen hatten, verließ man den
Begriff,
welcher dem
Typus zu
Grunde liegt, und spricht in der modernen
Zoologie nur noch von »Tierstämmen«, welche,
aus gemeinsamer
Wurzel
[* 26] hervorgegangen, in ihrer Gesamtheit den
Baum des Tierreichs darstellen.
Dieser Auffassung zufolge lassen sich also die
Tiere in ihrer natürlichen (d. h. auf
Blutsverwandtschaft oder auf Abstammung
voneinander beruhenden)
Anordnung nicht in eine einfache
Reihe, die vom niedersten zum höchsten
Tiere reichen
würde, bringen, sondern bilden die
Äste,
Zweige und Zweiglein eines mächtigen
Baums, dessen
Krone die noch lebenden
Tiere ausmachen,
während die näher der
Wurzel befindlichen
Zweige von der
Ausdehnung
[* 30] des
Baums in frühern Zeiträumen berichten. Wie sich die
genannten
Stämme im einzelnen verhalten, ist in den betreffenden
Artikeln nachzulesen.
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