derseits eine solche aus 12 Teilen Antimon, 5 Teilen Zinn und 1 Teil Wismut angewandt wird. Die eine Reihe der Lötstellen wird
durch Flammen erwärmt, die andre durch Wasser oder Eis gekühlt. 30 Elemente dieser Art erzeugen einen Elektromagnet von 75 kg
Tragkraft. Weit günstigere Resultate gibt die Thermosäule von Noë, deren 20 Elemente sternförmig angeordnet
sind, von der Mitte aus durch einen Bunsenschen Brenner erwärmt werden und durch Vermittelung kupferner Blechspiralen die
Wärme an die Luft abgeben.
Ebenfalls auf Luftkühlung eingerichtet ist die Clamondsche Thermosäule; auch sie wird von einem cylindrischen Hohlraum aus
geheizt, um welchen die Elemente in übereinander geschichteten Kränzen aufgebaut sind. Vier solche Säulen
zu je 400 Elementen, welche zusammen pro Stunde 3,2 cbm Gas verzehren, ersetzen 50 Bunsenelemente und können demnach elektrisches
Kohlenlicht erzeugen. Leitet man durch ein Thermoelement einen galvanischen Strom, so bringt derselbe an der Lötstelle eine
Temperaturveränderung hervor, welche derjenigen entgegengesetzt ist, die einen Thermostrom von gleicher
Richtung erzeugen würde. Geht z. B. der galvanische Strom vom Antimon zum Wismut, so erwärmt sich die Lötstelle; sie kühlt
sich dagegen ab, wenn der Strom vom Wismut zum Antimon übergeht (Peltiers Phänomen).
(griech.), graphische Darstellung der Schwankungen der Körpertemperatur bei fieberhaften
Krankheiten;
auch ein dem Naturselbstdruck (s. d.) ähnliches Verfahren mechanischer Vervielfältigung, von Abate in Neapel erfunden,
das aber nur geringe Verbreitung gefunden hat.
[* ] (griech., Wärmemesser), Instrument zur Bestimmung der Temperatur. Bei den gewöhnlichen Thermometern mißt
man die durch das Fallen und Steigen der Temperatur veranlaßten Volumveränderungen einer in einem Gefäß
mit Kapillarrohr eingeschlossenen Flüssigkeit, besonders des Quecksilbers. Das Gefäß ist am besten cylindrisch, weil es bei
dieser Form im Verhältnis zu der von ihm aufgenommenen Quecksilbermenge der Umgebung eine größere Oberfläche darbietet.
Je größer die Kapazität des Gefäßes im Verhältnis zum Querschnitt des Kapillarrohrs ist, desto merklicher
wird das Steigen oder Sinken des Quecksilbers bei gleicher Änderung der Temperatur sein.
Das Rohr des Thermometers muß überall gleiche innere Weite haben, so daß ein Quecksilberfaden an allen Stellen desselben
gleiche Länge behält. Bei der Anfertigung des Thermometers wird die Luft vollständig aus dem Instrument
entfernt. Der Raum über dem Quecksilber muß absolut luftleer sein, so daß letzteres das Rohr beim Umkehren des Instruments
bis in die äußerste Kuppe füllt. Das fertige Thermometer wird in schmelzendes Eis getaucht und der Stand des Quecksilbers bestimmt.
So erhält man den Gefrierpunkt.
Zur Bestimmung des Siedepunktes hängt man das Thermometer in einer Röhre auf, durch welche der Dampf von kochendem
destillierten Wasser strömt, und markiert den Stand des Quecksilbers. Durch den Druck
der äußern Luft auf das luftleere Instrument
wird das Gefäß des letztern etwas zusammengepreßt und dadurch die Skala etwas verrückt. Es ist deshalb der
Gefrierpunkt nach längerer Zeit wiederholt zu bestimmen. Den Raum zwischen Gefrier- und Siedepunkt teilt Reaumur in 80, Celsius
in 100 Teile oder Grade. Auf den Fahrenheitschen Thermometern ist der Eispunkt mit 32, der Siedepunkt mit 212 bezeichnet, der
0-Punkt liegt also 32° F. unter dem Eispunkt. Die Grade über dem Gefrierpunkt werden durch das Zeichen
+, die unter dem Gefrierpunkt durch - bezeichnet. Um die Angaben einer der verschiedenen Skalen in eine andre zu übertragen,
dienen folgende Formeln:
t° C. = 8/10 t° R. oder 9/5 t + 32° F.,
t° R. = 10/8 t° C. oder 9/4 t + 32° F.,
t° F. = 5/9 (t -32)° C. oder 4/9 (t - 32)° R.
Vergleichung der Thermometerskalen.
C.
R.
F.
-40
-32
-40
-35
-28
-31
-30
-24
-22
-25
-20
-13
-20
-16
- 4
-15
-12
5
-10
- 8
14
- 5
- 4
23
0
0
32
5
4
41
10
8
50
15
12
59
20
16
68
25
20
77
30
24
86
35
28
95
40
32
104
45
36
113
50
40
122
55
44
131
60
48
140
65
52
149
70
56
158
75
60
167
80
64
176
85
68
185
90
72
194
95
76
203
100
80
212
Bei Siedepunktbestimmungen ist immer der Barometerstand zu berücksichtigen, weil das Sieden einer Flüssigkeit von dem auf
ihr lastenden Druck abhängig ist. Die Thermometerskalen beziehen sich stets auf normalen Barometerstand von 760 mm. Über
den Siedepunkt des Wassers hinaus trägt man die Skala empirisch auf und kann sie bis fast zum Siedepunkt
des Quecksilbers ausdehnen. Bei -40° gefriert das Quecksilber, und man bedient sich daher zur Messung niedriger Temperaturen
des Alkoholthermometers, welches ebenso wie das Quecksilberthermometer angefertigt und nach einem solchen graduiert wird.
Rutherfords Maximum- und Minimumthermometer (Thermometrograph, Fig. 1) gibt die höchste
und die niedrigste Temperatur an, welche in einer gewissen Zeit geherrscht hat. Es besteht aus einem Weingeist- und einem Quecksilberthermometer,
deren Röhren horizontal liegen. In der Röhre des Quecksilberthermometers schiebt das Quecksilber einen feinen Stahlcylinder
vor sich her, läßt ihn aber liegen, wenn es sich bei fallender Temperatur zusammenzieht. Im Weingeistthermometer
befindet sich ein feines Glasstäbchen, welches aus
[* ]
^[Abb.: Fig. 1. Rutherfords Maximum- und Minimumthermometer.]