Halley versah 1716 die
Taucherglocke mit einer Vorrichtung, um dem
TaucherLuft zuzuführen. Seine 1721 konstruierte Taucherkappe
ist im
Prinzip noch heute bei den
Arbeiten auf dem Meeresgrund im
Gebrauch. Die Taucherapparate
[* 1] haben große Bedeutung
gewonnen bei der
Korallen-,
Bernstein- und Perlenfischerei, bei Wasserbauten, bei Reparaturen an
Schiffen und namentlich auch
zum Torpedolegen. Für größere Tiefen als 45 m können Taucherapparate, welche den Aufenthalt in komprimierter
Luft bedingen, nicht mehr
verwendet werden. Den Taucherapparaten verwandt sind die
Rettungsapparate für Feuersbrünste (Östbergs
Patent), welche aus doppelwandigen Gummianzügen bestehen, aus denen nach allen Seiten
Wasser ausspritzt, welches, wie auch
Luft zum Atmen, durch
Röhren
[* 2] zugeführt wird. Vgl.
Respirationsapparat.
[* 3]
1)
KarlChristoph Traugott, namhafter
Buchdrucker und Buchhändler, geb. zu
Großbardau bei
Grimma,
[* 5] gründete 1796 zu
Leipzig
[* 6] eine Druckerei, mit der er 1798 eine Verlagsbuchhandlung verband, und die
er allmählich zu einer der größten
OffizinenDeutschlands
[* 7] erweiterte. Seine Thätigkeit richtete er namentlich auf die Herstellung
von Stereotypausgaben der griechischen und römischen
Klassiker, von Wörterbüchern und
Bibeln. Berühmt
ist auch der von ihm in der Ursprache gedruckte
Koran (1834). Tauchnitz starb in
Leipzig. -
Sein Sohn
KarlChristianPhilipp
Tauchnitz, geb. zu
Leipzig, führte das
Geschäft in der vom
Vater angebahnten
Weise bis 1865
fort, in
welchem Jahr dasselbe durch
Kauf in den
Besitz von O. Holtze überging. Tauchnitz starb in
Leipzig, sein bedeutendes
Vermögen
der Stadt
Leipzig zur Errichtung einer wohlthätigen
Stiftung hinterlassend.
2)
ChristianBernhard,
Freiherr von,
Neffe von Tauchnitz 1), Buchhändler, geb. zu
Schleinitz bei
Naumburg,
[* 8] gründete 1837 unter
der
FirmaBernhard Tauchnitz in
Leipzig eine Verlagshandlung nebst Druckerei, besonders bekannt durch die 1841 begonnene »Collection
of British authors«, von welcher bis 1889 über 2550
Bände erschienen sind. Daneben pflegte Tauchnitz besonders den
Verlag von größern
juristischen Werken und Wörterbüchern sowie von kritischen griechischen und römischen Klassikerausgaben.
Seit 1866 läßt er auch eine »Collection of
German authors«, welche die vorzüglichsten Werke der deutschen Litteratur in
englischer Übersetzung enthält, und seit 1886 die
»Student's Tauchnitz editions«,
Ausgaben englischer und amerikanischer
Werke mit deutschen
Einleitungen und Anmerkungen, erscheinen. Im J. 1860 wurde Tauchnitz vom
Herzog von
Koburg
[* 9] in den
erblichen Freiherrenstand erhoben und 1877 zum Mitglied der sächsischen Ersten
Kammer ernannt; auch
ist er großbritannischer
Generalkonsul für das
KönigreichSachsen.
[* 10]
(Kettenschiffahrt,Seilschiffahrt,
Touage), ein
System der
Schleppschiffahrt, bei welchem die auf dem
Schiff
[* 23] stehende
Maschine
[* 24]
Trommeln in
Umdrehung versetzt, um welche man eine endlose
Kette oder ein endloses
Seil mehreremal schlingt, während
Kette oder
Seil längs des ganzen vomSchiff zu durchlaufenden Wegs über den
Boden hin ausgespannt und an
beiden
Enden an letzterm entsprechend befestigt sind. Der auf diese
Weise bewegte
Ketten- oder Seildampfer dient in gewöhnlicher
Weise als Schleppschiff (Toueur), welchem die Lastschiffe angehängt werden.
Die ersten
Versuche mit der Tauerei wurden 1732 auf Veranlassung des
MarschallsMoritz von
Sachsen angestellt;
zur Ausführung im großen kam die Tauerei aber erst 1820 in
Lyon
[* 25] auf der
Saône durch Tourasse und Courteaut. Die hierbei verwendeten
Schiffe
[* 26] trugen einen sechsspännigen Pferdegöpel, durch welchen ein Hanfseil auf eine
Trommel aufgewunden wurde. Das andre
Ende des Seils
war in einer
Entfernung von etwa 1 km am
Ufer befestigt, und sobald das
Seil vollständig
aufgewunden war, mußte es wieder abgewickelt werden, während man ein zweites, in gleicher
Entfernung am
Ufer befestigtes
Seil aufwand. Seit diesen
Versuchen wurde das
Prinzip beständig ausgebildet, und 1853 kam die Tauerei in ihrer heutigen Vollkommenheit
auf der Seine in Anwendung. Auch andre französische
Flüsse
[* 27] und
Kanäle wurden mit der
Kette versehen,
und bald folgten
Belgien
[* 28] und
Holland dem gegebenen
Beispiel. In
Deutschland
[* 29] wurde die erste Tauerei 1866 durch die
Hamburg-
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