fand, mit schwerer Gefängnishaft bestraft, die seine
Gesundheit zerrüttete und ihm den Weg zu höherer
Bildung verschloß,
und schlug nun die schriftstellerische Laufbahn ein, indem er Gedichte,
Erzählungen und
Dramen aus der Vorzeit
Polens in
LembergerZeitungen veröffentlichte.
Bald wandte er sich jedoch von diesen poetischen
Versuchen ab, einem ernsten
und vertieften
Studium der polnischen Geschichte zu und ließ als nächste
Frucht desselben zwei mit verdientem Beifall aufgenommene
Schriften erscheinen: »Boleslaw Chrobry« (Lemb. 1848) und »Pierwsze
odrodzenie Polski« (»Die
WiedergeburtPolens«, das. 1849),
worin die
ZeitenWladislaw Lokieteks und
Kasimirs d. Gr. treu und anschaulich
geschildert werden. Bedeutenderes noch leistete er in »Jadwiga
i Jagiello« (Lemb. 1855, 3 Bde.; 2. Aufl.
1861, 4 Bde.), seinem Hauptwerk, das sein
Talent für historische
Malerei im vollsten
Glanz erscheinen läßt. S. war inzwischen
(1853)
Kustos der Ossolinskischen
Bibliothek in
Lemberg
[* 1] geworden, doch mußte er die
Stelle schon nach wenigen
Jahren wegen Erblindung
wieder aufgeben. Er starb, bis zuletzt litterarisch thätig, in
Lemberg.
Von seinen
Schriften sind noch hervorzuheben: »Lechicki początek Polski« (»Der
lechische Ursprung
Polens«, Lemb. 1858);
die vortrefflichen »Szkice historyczne« (das.
1854-69, 4 Bde.) und »Dwa
lata dziejów naszych« (»Zwei Jahre polnischer Geschichte«),
(spr. ssállai),Ladislaus von, ungar.
Historiker und Staatsmann, geb. zu
Ofen, widmete sich von 1824 bis 1826 in
Stuhlweißenburg
[* 2] undPest philosophischen und juridischen
Studien, begann 1833 die Advokatenpraxis und ward
infolge seiner
Schrift »Das
Strafverfahren mit besonderer Rücksicht auf die Strafgerichte«
(Pest 1840) zum
Schriftführer der
vom
Reichstag zur Ausarbeitung eines Strafkodex niedergesetzten
Kommission gewählt. 1843 wurde er von der Stadt
Karpfen als
Deputierter zum
Reichstag entsendet, wo er sich der liberalen
Opposition anschloß. Er beteiligte sich
seit 1844 teils als
Redakteur, teils als Mitarbeiter am »Pesti Hirlap«.
Seine Abhandlungen, worin er namentlich für administrative
Zentralisation und
Reform des Komitatswesens seine
Stimme erhob,
erschienen gesammelt als »Publicistai dolgozatok«
(Pest 1847, 2 Bde.).
Sein »Státusférfiak könyve«
(Pest 1847-52) enthält
Lebens- und Charakterschilderungen bedeutender reformatorischer Staatsmänner. Von der ungarischen
Regierung 1848 zu ihrem
Gesandten bei der deutschen
Zentralgewalt in
Frankfurt
[* 3] ernannt, ging er dann in derselben
Eigenschaft
nach
London,
[* 4] ward aber hier nicht anerkannt, begab sich darauf in die
Schweiz
[* 5] und kehrte später nach
Pest zurück, wo er 1861 zum
Reichstagsabgeordneten gewählt wurde. Er starb in
Salzburg.
[* 6] Seine Hauptwerke (in ungarischer
Sprache)
[* 7] sind: »Geschichte
Ungarns« (Leipz. 1850-60, 6 Bde.;
deutsch von Wögerer,
Pest 1866 bis 1875, 3 Bde.);
(spr. ssámosch),Nebenfluß der
Theiß in
Ungarn, entspringt im
Biharer und
AranyoserGebirge in zwei Quellflüssen,
die sich bei
Deés vereinigen, fließt dann nordwestlich, nimmt die
Kraszna auf und mündet in der Nordwestecke
des
SzatmárerKomitats bei Ocsva-Apathi.