die vierte und unterste
Klasse in der altindischen Kastenordnung, welche die verschiedenen
Handwerker, Pachtbauern,
Tagelöhner,
Diener etc. umfaßte.
In der Gegenwart gehen die
S. in den Mischkasten auf, stehen jedoch noch innerhalb der Kastenordnung.
Sie bilden die große
Mehrzahl des indischen
Volkes, gelten auch den orthodoxen
Hindu als rein, wohnen deswegen
innerhalb der Ortschaften, gehen aber nicht unter dem
Namen S., sondern unter den besondern Kastenbezeichnungen, die sich
jede der vielen
Gruppen der S. beilegte.
die Bewohner der
Inseln derSüdsee, die
Polynesier, Mikronesier, Melanesier (s.
Ozeanien,
[* 8] S. 584 ff.),
welche eine Abteilung der großen malaiischen
Rasse bilden und (wahrscheinlich im 1. Jahrh. unsrer
Zeitrechnung) von W. nach
O. sich über alle Inselgruppen verbreiteten. Nach allem, was vorliegt, dürfen wir annehmen, daß in
den
Samoa- und Tongainseln der Ursitz dieser östlichen Abteilung der malaiischen
Rasse nach ihrer
Absonderung von der westlichen
zu suchen ist. Von diesem
Zentrum aus scheinen sie dann sämtliche polynesische
Inseln derSüdsee bevölkert zu haben.
(spr. ssüh),JosephMarie, genannt
Eugène, franz. Romandichter, geb. zu
Paris,
[* 15] machte als Militärarzt 1823 den
Feldzug nach
Spanien,
[* 16] dann mehrere
Fahrten nachAmerika
[* 17] und
Westindien
[* 18] mit, besuchte 1827
Griechenland
[* 19] und
nahm an der
Schlacht bei
Navarino teil. Hierauf trat er aus dem Militärdienst, um zur
Malerei überzugehen, veröffentlichte
aber auf Zureden von
Freunden eine Romandichtung: »Kernock le pirate« (1830), ward durch
den günstigen Erfolg des
Buches veranlaßt, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und wurde der Begründer
des Seeromans in
Frankreich.
Nachdem er noch eine
Reihe Werke in diesem
Genre, besonders die unhistorischen
»Histoire de la marine française« (1835-37, 5 Bde.)
und
»Histoire de la marine militaire chez tous les peuples« (1841),
veröffentlicht, wandte er sich dem Sittenroman zu, wobei
er sich besonders in greller Ausmalung sittlichen Verderbnisses gefiel; so in den durch zahllose Übersetzungen
verbreiteten »Mystères de
Paris« (1842, 10 Bde.). Der beispiellose Erfolg dieses
Produkts führte den Verfasser dem sozialen
Roman zu. Hierher gehören: »Le
[* 20] Juif errant« (1845, 10 Bde.;
von gleichem Erfolg wie die »Mystères«);
»Les secrets de
l'oreiller« (1858, 7 Bde.) u. a. 1850 zum
Deputierten erwählt, hielt er sich zur äußersten
Linken, wurde nach dem
Staatsstreich 1851 aus
Frankreich
verbannt und lebte seitdem zu
Annecy in
Savoyen, wo er starb.
Auch als dramatischer Dichter für die Boulevardstheater
hatte er sich versucht, doch ohne besonderes
Glück. Auf dem Gebiet des
Romans hat
S. in Bezug auf
Phantasie, sprudelnde Erfindungskraft
und Erzählertalent wenige
Rivalen unter seinen Landsleuten. Seine
Mittel sind zwar teilweise zu tadeln und sein
Realismus oft
mehr als derb; aber seiner unwiderstehlichen Macht, den
Leser gefangen zu halten, kann man die Bewunderung doch nicht versagen.
(Suessones), tapferes und mächtiges
Volk in Gallia belgica, das über 50,000 Bewaffnete stellte, und dessen
König Divitiacus vor
CäsarsZeiten der mächtigste unter den
FürstenGalliens war, bewohnte einen ausgedehnten und fruchtbaren
Landstrich zwischen Seine und
Aisne und besaß zwölf
Städte, unter welchen
Noviodunum, später
AugustaSuessonum
(Soissons), die Hauptstadt war.
Gajus S. Tranquillus, röm. Geschichtschreiber, lebte um 70-140
n. Chr., widmete sich zu
Rom
[* 22] rhetorischen
und grammatischen
Studien, trat dann daselbst als gerichtlicher Redner auf, ward unter
Hadrian zum
Magister epistolarum ernannt,
verlor aber diese
Stelle wieder und scheint sich von nun an ausschließlich der schriftstellerischen Thätigkeit
gewidmet zu haben. Er verfaßte 120 die fast vollständig erhaltenen
Biographien der zwölf
Kaiser von
Julius Cäsar bis Domitian
(»De vita Caesarum«),
welche in einfacher und klarer
Sprache
[* 23] eine
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