Main
klein.
mehr
erbetene Entlassung. Das
Storthing bewies ihm aber seine Feindseligkeit dadurch, daß es 1881 die für ihn beantragte
Pension
von 12,000
Kronen
[* 1 ] auf die Hälfte herabsetzte, obwohl S. 1856-60 eine höhere (10,000
Kronen ) bezogen hatte. Eine bedeutende
Geldsumme, welche die
konservative Partei zur
Entschädigung aufbrachte, verwandte S. zu wohlthätigen
Zwecken . Er
starb 8. Juni 1884.
2)
Rudolf , Kupferstecher, geb. 26. Nov. 1831 zu
Düsseldorf ,
[* 2 ] bildete sich unter J.
Keller auf der dortigen
Akademie von 1845 bis 1856.
Sein
erstes größeres Werk war eine
Madonna mit dem
Kind nach
Deger in ausgeführter
Linienmanier . Die
Verkündigung Mariä, nach
Degers Freskobild auf
Stolzenfels , trug ihm 1861 in
Metz
[* 3 ] eine
Medaille ein. Zu
Goethes Frauengestalten, nach
Kaulbach , stach er drei
Blätter : die
Muse ,
Mignon und
Eugenie . 1865 ging er nach
Italien ,
[* 4 ] wo er eine
Zeichnung nach
Raffaels
Sposalizio
fertigte.
Berlin
* 5
Berlin .
Nach
Düsseldorf zurückgekehrt, vollendete er deren
Stich 1873 und wurde in
Anerkennung dieses vortrefflichen
Blattes von
den
Akademien zu
Berlin ,
[* 5 ]
München
[* 6 ] und
Brüssel
[* 7 ] zum Mitglied ernannt; auch erhielt er vom König von
Preußen
[* 8 ] den Professortitel.
Von 1874 bis 1875 war er wieder in
Italien , wo er
Zeichnungen zu einem großen
Stich des
Abendmahls nach
Leonardo da
Vinci und
einem kleinern
Blatt ,
[* 9 ]
Fornarina , nach
Raffael ausführte. 1876 fertigte er einen
Stich nach
Landelles Fellahmädchen,
und 1881 wurde er als
Professor der
Kupferstecherkunst an die
Akademie zu
Amsterdam
[* 10 ] berufen, wo
er den
Stich nach
Leonardos
Abendmahl ,
sein Hauptwerk, 1888 vollendete.
schwed. Längenmaß, = 2,969 m;
10 Stangen = 1
Schnur .
s.
Geweih , ^[= (Gehörn), die knochenartigen Hörner, welche den Kopfschmuck der männlichen Hirsche bilden; ...] S. 285.
s.
Braunkohle ^[= die fossile Kohle der jüngern, sogen. tertiären Formationen. Hervorgegangen durch Vermoderung ...] und
Steinkohle .
zwei durch eine eiserne
Stange mit
Gelenk verbundene Voll- oder
Halbkugeln , die aus einem
Geschütz großen
Kalibers gegen breite
Ziele , namentlich gegen die Takelage von
Schiffen , ähnlich den
Kettenkugeln , früher gebraucht wurden.
s. v. w.
Kunstgestänge , ^[= s. Kunst, S. 305.] s.
Bergbau ,
[* 11 ] S. 729.
die an der Deichsel gehenden
Pferde
[* 12 ] eines
Wagens ;
der auf dem Stangensattelpferd
reitende Fahrer bei der
Artillerie heißt Stangenreiter.
s.
Turmalin . ^[= (Schörl), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Turmalingruppe), kristallisiert rhomboedrisch, ...]
s.
Schwerspat . ^[= (Baryt), Mineral aus der Ordnung der Sulfate, kristallisiert in rhombischen, meist säulenartigen ...]
Geschichtskarten von D
* 13
Deutschland .
(Stabspringen ), das
Springen mit Unterstützung durch eine 2½-4 m lange, bis 4
cm starke
Stange . Während
seine
Pflege in der hellenischen
Gymnastik zweifelhaft ist, ist es in manchen Gegenden volkstümlich im
Gebrauch , in
Deutschland
[* 13 ] z. B. in Marschgegenden an der
Nordsee zum Überspringen der das Land durchziehenden
Gräben mit den
sogen. Klot- od. Pad- (Pfad- )
Stöcken , die meist am untern Ende mit einer Vorrichtung gegen zu tiefes Einsinken in weichen
Boden versehen sind. Die
Turnkunst hat das S. seit
Guts Muths und
Jahn in den Bereich ihrer Übungen genommen
und macht es neuerdings oft zum Gegenstand von
Wettturnen .
Vgl. J. K.
Lion , Die Turnübungen des gemischten
Sprunges (2. Aufl.,
Leipz. 1876);
Kluge , Anleitung zum
S ., in den »Zeitfragen aus dem Gebiete der
Turnkunst « (Berl. 1881).
s.
Topas . ^[= Mineral aus der Ordnung der Silikate (Andalusitgruppe), kristallisiert in säulenförmigen, ...]
[* 14 ]
Titel
Elemente zu
Stanhope:
1) James, erster Graf von, engl. Staatsmann
2) Charles, dritter Graf von, Enkel des vorigen
3) Lady Esther, durch ihre Sonderbarkeiten bekannt gewordene Tochter des vorigen
4) Philip Henry, Viscount Mahon, fünfter Graf von
5) Edward, zweiter Sohn des vorigen
Spanien und Portugal
* 15
Spanien .
(spr. stannop), 1)
James , erster
Graf von, engl. Staatsmann, aus der
Familie der
Grafen von
Chesterfield stammend, geb. 1673, diente unter
Wilhelm III. in
Flandern mit Auszeichnung und
erwarb sich den
Rang eines Obersten.
Unter der
Königin
Anna ward er Mitglied des
Parlaments und später Gesandter bei den
Generalstaaten . Im spanischen
Erbfolgekrieg
diente er unter
General
Peterborough in
Spanien ,
[* 15 ] eroberte 1708 als
Generalmajor
Port Mahon und die
Insel
Menorca , siegte, zum Oberbefehlshaber
der englischen
Truppen in
Spanien befördert, im
Sommer 1710 bei Almenara und
Saragossa
[* 16 ] und führte den
Erzherzog
Karl nach
Madrid ,
[* 17 ] verzögerte dann aber durch seinen
Eigensinn den notwendigen
Rückzug und wurde mit 6000 Mann bei
Brihuega
im
Dezember d. J. gefangen und erst 1712 ausgewechselt.
König
Georg I. ernannte S. 1714 zum
Staatssekretär und Mitglied des
Geheimen
Rats . 1716 begleitete S. den König von
Hannover
[* 18 ] und entwarf mit dem
Abbé
Dubois , Abgesandten
Frankreichs , die Präliminarien zu der
Tripelallianz , welche 4. Jan. 1717 im
Haag
[* 19 ] zwischen
England ,
Frankreich und den
Generalstaaten abgeschlossen wurde; er wurde dafür 1717 zum ersten
Lord des
Schatzes ,
Kanzler der Schatzkammer und
Peer von
Großbritannien
[* 20 ] unter dem
Titel
Baron S. von Elvaston und
Viscount S. von
Mahon ernannt. 1718 vermittelte
er als erster
Staatssekretär mit
Dubois die berühmte
Quadrupelallianz und wurde hierauf zum
Grafen von
S. erhoben. Er starb 4. Febr. 1721 in
London .
[* 21 ]
Genf (Stadt; Geschicht
* 22
Genf .
2)
Charles , dritter
Graf von, Enkel des vorigen, geb. 3. Aug. 1753 zu Genf ,
[* 22 ] löste im
Alter von 18
Jahren eine Preisaufgabe der
Akademie
zu
Stockholm
[* 23 ] über die Pendelschwingungen, trat 1780 ins
Parlament , wo er der
Opposition angehörte, und
nach seines
Vaters
Tod 1786 ins
Oberhaus . Die
Ideen der französischen
Revolution hatten in ihm einen begeisterten Vertreter.
Als die
Habeaskorpusakte suspendiert ward, blieb er aus dem
Parlament weg und erschien erst 1800 wieder. Er starb 15. Dez. 1816. S.
erfand eine seinen
Namen tragende eiserne Druckerpresse (s.
Presse ,
[* 24 ] S. 332), verbesserte die
Stereotypie
und schrieb mehrere Abhandlungen über
Mathematik und
Mechanik , die sich in den »Philosophical
Transactions « finden.
3)
Lady
Esther , durch ihre Sonderbarkeiten bekannt gewordene Tochter des vorigen, geb. 12. März 1776 zu
London . Von der
Natur mit imposantem Äußern, scharfem
Verstand und geistiger
Energie ausgerüstet, erhielt
sie keine geregelte
Erziehung .
Später leitete sie das Hauswesen ihres unverheirateten Oheims
Pitt und führte dessen Briefwechsel.
Nach
Pitts
Tod (1806) zog sie sich mit einem geringen mütterlichen Erbteil und einer Staatspension von 1200 Pfd. Sterl.
nach
Wales zurück.
Nach mehrjährigen
Reisen durch
Griechenland
[* 25 ] und die Türkei
[* 26 ] beschloß sie, sich in
Syrien eine neue
Heimat
zu gründen, litt aber bei der Überfahrt
Schiffbruch , kehrte nach
England zurück, verkaufte den Rest ihrer
Güter und ging
dann wirklich nach
Syrien . Der
Glanz , den sie um sich verbreitete, und ihr mysteriöses
Wesen machten dort großen
Eindruck .
Anfangs wohnte sie in einem griechischen
Kloster , später errichtete sie sich zu Dschihun unweit
Sidon ,
mitten im
Libanon , eine
Wohnung . Die Syrer pflegten sie
Königin von
Tadmor , Zauberin von Dschihun und
Sibylle des
Libanon zu nennen
und glaubten sie durch
Verbindung mit der Geisterwelt im
Besitz großer
Schätze . Bei
Ibrahim
Paschas
Einfall in
Syrien
spornte sie die
Drusen
[* 27 ] zum
Widerstand an und wußte jenem solchen
Respekt einzuflößen, daß derselbe sie um
Neutralität bat.
Ein Haupthebel ihres Einflusses war ihre großartige
¶
Fortsetzung Stanhope:
→ Seite 15.227 || Wohlthätigkeit, bis sie später völlig verarmte, namentlich seit ihre Staatspension, um ihre