letztern
Fall, die
Streben sehr lang werden und eine geringe
Neigung erhalten müssen, werden sie an einem oder mehreren
Punkten
durch
Zangen, welche mit den Hauptbalken verbunden sind, versteift
[* 1]
(Fig. 4) oder die
Streben aus mehreren, meist verdübelten
Balken zusammengesetzt. Bogensprengwerke sind aus gebogenen
Balken oder aus teils wagerecht
(System Emy),
teils lotrecht
(SystemDelorme) untereinander verbundenen
Bohlen bestehende Sprengwerke, die früher teils im
Hoch-, teils im
Brückenbau Anwendung fanden. Unter die bedeutendsten hölzernen Bogensprengwerke im
Hochbau gehören das nach dem Delormeschen
System gebaute Kuppeldach der Kornhalle in
Paris
[* 2] und der katholischen
Kirche in
Darmstadt
[* 3] sowie der nach dem Emyschen
System erbaute
Dachstuhl
[* 4] einer
Reitbahn zu
Libourne bei
Bordeaux.
[* 5] Die bedeutendsten hölzernen Sprengwerkbrücken sind die nach
dem Emyschen
System konstruierten
Viadukte von Willington und
St.-Germain
[* 1]
(Fig. 5) sowie die 1848 und 1849 von
Brown in der Eriebahn
erbaute Kaskadebrücke, welch letztere eine Schlucht von 53,34 m Weite überspannt, und deren
vier Tragrippen aus je zwei gekrümmten, durch
Fachwerk
[* 6] verbundenen Balkenlagen
[* 1]
(Fig. 6) bestehen.
(lat. Proverbia), kurze und bündige, leichtfaßliche
Sätze, welche eine
Regel der
Klugheit oder des sittlichen
Verhaltens oder eine
Erfahrung des praktischen
Lebens ausdrücken und, dem Volksmund entstammend, in die volkstümliche
Redeweise übergegangen sind. Sie bilden ein nicht unwichtiges
Mittel zur
Erkenntnis und Beurteilung des
Charakters eines
Volkes,
insofern sie dessen
Anschauung und Denkweise,
Sitten und
Gebräuche treu abspiegeln. S. sind bei allen Völkern im
Gebrauch,
und zwar hat jedes
Volk seine eigentümlichen, obwohl manche räumlich und zeitlich weit verbreitet sind.
Auch haben fast alle zivilisierten
Nationen die Bedeutung der S. zu würdigen gewußt und Sammlungen derselben angelegt.
Schon
bei den Griechen fand dies statt (s.
Parömiographen). Eine große, aber ungeordnete
Menge griechischer und
lateinischer
S.
und ähnlicher
Ausdrücke gab
Erasmus in seinem »Adagia« betitelten
Buch. Sammlungen lateinischer S. veröffentlichtenGoßmann
(Landau
[* 9] 1844), Wiegand (Leipz. 1861), Wüstemann (2. Aufl.,
Nordhaus. 1864),
Georges (Leipz. 1863) u. a. Auch Sammlungen deutscher
S. erschienen seit dem 16. Jahrh. zahlreich; hervorzuheben sind die von
Agricola (zuerst 1529),
Seb.
Franck (1541), Eyering
(1601),
Zinkgref (zuerst 1626),
Lehmann (1630); aus neuerer Zeit die von
Körte (2. Aufl., Leipz. 1861),
Simrock (4. Aufl., Frankf. 1881), Binder (Stuttg. 1874),
Wächter
(Gütersloh 1888), ferner Sutermeister (»Schweizerische S.«,
Aar. 1869),
das bei Sprietsegeln von
Booten und andern Fahrzeugen benutzte
Rundholz zur Ausbringung der obern, äußern
Ecke des länglich vierkantigenSegels, wobei das untere Ende des Spriets am untern Teil des
Mastes fährt.
(Fontäne), Vorrichtung zum Emportreiben eines oder mehrerer freier Wasserstrahlen. Leitet man aus einem
hoch gelegenen
Reservoir das
Wasser in einer
Röhre nach einem tiefer liegenden
Ort und läßt es hier aus
einer passend angebrachten Öffnung ausströmen, so springt ein
Strahl empor, welcher nach dem
Gesetz der kommunizierenden
Röhren
[* 12] die
Höhe des Wasserspiegels im
Reservoir erreichen würde, wenn nicht durch
Reibung
[* 13] ein
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