reicher erfochten. Die
Österreicher hatten ihren
Rückzug hinter den
Mincio beendigt, am 23. aber, nachdem der
Kaiser,
dem
Heß zur Seite trat, den Oberbefehl übernommen, mit 170,000 Mann wieder den Vormarsch in die
Lombardei begonnen. Auf diesem
trafen sie 24. Juni früh auf die gleichfalls vormarschierenden Alliierten (150,000 Mann). Es entspann sich
nun auf der ganzen
Linie eine
Reihe von Einzelgefechten ohne
Entscheidung, bis
Napoleon gegen
Mittag einen energischen
Angriff
auf S., den
Mittelpunkt und
Schlüssel der österreichischen
Aufstellung, befahl.
Verteidigung u.
Angriff leisteten das Äußerste. Um 3
Uhr
[* 1] erstürmten die
Franzosen endlich die österreichischen
Stellungen von
S. und
San Cassiano. Da ein
AngriffWimpffens auf den französischen rechten
Flügel von
Niel zurückgewiesen
wurde, traten die
Österreicher 4
Uhr den
Rückzug an. Ein starkes
Gewitter mit
Wolkenbruch verhüllte von 5
Uhr an diesen. Die
Piemontesen hatten mittlerweile die gefährlichste Aufgabe zu lösen: sie sollten in der schmalen
Ebene
zwischen dem Nordabfall des Hügellandes und dem Südufer des
Gardasees östlich gegen
Peschiera vorgehen.
GeneralBenedek drängte sie bis Rivoltella zwischen
Desenzano und
Sermione zurück und stellte sich auf dem
Plateau von
San Martino
auf, das gegen N. und W. steil abfällt. Fünfmal stürmten die piemontesischen
Bataillone; aber so oft
sie bis an den obern
Rand gelangten, wurden sie unter großen Verlusten zurückgeworfen. Erst am
Abend trat auch
Benedek zögernd
den
Rückzug an. Die
Schlacht von S. war eine sehr blutige. Der Gesamtverlust der
Österreicher belief sich auf 22,350 Mann;
die
Franzosen verloren 11,670, die Piemontesen 5521 Mann. Den
Gefallenen ward hier 1870 ein Denkmal errichtet.
in welchem er die ästhetischen Prinzipien der romantischen
Schule vertrat, der aber auch eindringlich
auf
HegelsÄsthetik gewirkt hat, verfaßte er noch: »Philosophische Gespräche« (das. 1817) und
eine geschätzte Übersetzung des
Sophokles (das. 1808, 2 Bde.; 3. Aufl.
1837). Seine »Nachgelassenen
Schriften und Briefwechsel« wurden von
Tieck und
Fr. v.
Raumer (Leipz. 1826, 2 Bde.),
seine »Vorlesungen über
Ästhetik« von
Heyse (Berl. 1829) herausgegeben. Vgl. Reinh.Schmidt, Solgers
Philosophie
(Berl. 1841).
Von S.VirgaaureaL.
(heidnisches Wundkraut), in
Europa,
[* 12] in Wäldern und
Hainen,
besonders an trocknen
Stellen, mit bis 1 m hohem
Stengel, untern elliptischen, gesägten, obern lanzettlichen, fast ganzrandigen
Blättern und gelben, traubigen oder rispig traubigen Blütenständen, war das adstringierend aromatische
Kraut früher offizinell.
(lat.
in solidum), Bezeichnung für diejenige Gemeinschaftlichkeit von Verbindlichkeiten und
Rechten (Solidarobligation),
vermöge deren, wenn mehrere etwas zu fordern haben, jeder das Ganze fordern kann und, wenn mehrere verpflichtet
sind, jeder das Ganze zu leisten schuldig ist (alle für einen und
einer für alle, samt und sonders, korreal).
(lat.), völlige Übereinstimmung,
Einheit, z. B. der
Interessen. ^[= im gewöhnlichen Leben Bezeichnung für die Zinsen eines Kapitals; daher Interessenrechnung, ...]
röm. Goldmünze, welche
KaiserKonstantin d. Gr. um 312 an
Stelle des bis dahin üblichen
Aureus (s. d.) einführte,
und die seitdem nicht bloß die allgemeine Reichsmünze war, sondern bald auch Geltung über die ganze
damals bekannte
Welt erlangte. Der Wert betrug 1/72Pfd. = 4,55 g und war bisweilen durch die Zahl LXXII oder durch die griechischen
Zahlzeichen O B (d. h. 72) auf der
Münze ausgedrückt. Das gewöhnlichste Teilstück ist das Drittel, der Tremissis oder Triens;
selten sind
Stücke von 1½, 2 und mehr Solidi (sogen.
Medaillons). Der
Name S. (»Ganzstück«) erhielt sich
noch lange für verschiedene Geldwerte; schließlich ging er, da Feinheit und Kurswert der
Münzen
[* 13] immer mehr herabsanken,
auf Kupfermünzen, wie den italienischen
Soldo und den französischen
Sou, über.
1) S.I., Sohn
Bajesids I., ließ sich nach der Gefangennehmung seinesVaters bei
Angora 1402 in
Adrianopel
zum
Sultan ausrufen, mußte aber mit seinem
BruderMusa um den
Thron
[* 17] kämpfen, wurde in
Adrianopel eingeschlossen, auf der
Flucht
gefangen genommen und seinem
Bruder ausgeliefert, welcher ihn 1410 erdrosseln ließ.
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