Der
Islam ist am meisten in den Bergländern am obern
Senegal undGambia herrschend geworden, von wo er
längs des
Senegal,
Gambia und
Nuñez allmählich bis zum
Ozean vorgedrungen ist. Seit der
Entdeckung des
Senegal durch die Portugiesen 1447 haben
diese wie
Franzosen und
Engländer um den
Besitz der Uferlandschaften dieses
Stroms sowie der südlich davon gelegenen Küstenstriche
gekämpft. Gegenwärtig zerfällt S. politisch in die französische
KolonieSenegal (s. d., S. 862), welche
den bei weitem größten Teil der
Küste und das ganze
Innere umfaßt, die englische
KolonieGambia (s. d.) und die portugiesische
KolonieGuinea (s. d., S. 916).
Offiziell werden
Areal und
Bevölkerung
[* 1] desselben wie folgt angegeben:
Hierbei sind aber nur die wirklich besetzten Gebiete in Betracht gezogen, während das beanspruchte und durch gegenseitige
Vereinbarungen zugestandene
Areal außerordentlich viel größer ist.
Vgl.
Raffenel,
Voyage dans l'Afrique occidentale (Par.
1846);
Bérenger-Féraud, Les peuplades de la Sénégambie, histoire, ethnographie etc.
(das. 1879);
(Seneschalk, mittellat. senescalcus, zusammengesetzt aus dem lat.
senes und dem althochd. scalc,
Diener), wörtlich ältester
Diener,
Haushofmeister, ursprünglich der
Diener,
welchem die Aufwartung an der Tafel des
Königs oblag, in der
Folge der höchste Würdenträger von
Frankreich, welcher zugleich
die Oberaufsicht über das
Haus des
Königs und die
Finanzen, die
Führung des
Heers und die Macht hatte, im
Namen des
KönigsRecht
zu sprechen. Der
Titel S. scheint den des
Maire du palais (Majordomus) ersetzt zu haben, und die
Würde
selbst war seit
Lothar im
Haus derGrafen von
Anjou erblich, wurde aber 1191 von
PhilippAugust aufgehoben. Seitdem
gab es nur noch
in den
ProvinzenSeneschalle, d. h. oberste Gerichtsbeamte, deren
Gerichtsbezirk Sénéchaussée genannt wurde.
Endlich kommt
die Bezeichnung S. auch in der Bedeutung als
Führer der
Ritterschaft vor.
(SinapisL.),
Gattung aus derFamilie der
Kruciferen,
[* 5] der
GattungBrassica sehr nahe stehend, meist
einjährige
Kräuter der
Alten Welt, mit gelben
Blüten und linealischen oder länglichen
Schoten mit schwertförmigem oder zusammengedrückt
viereckigem
Schnabel und kugeligen
Samen.
[* 6] S. albaL. (weißer S.), einjährig, 30-60
cm hoch, ästig, nebst den Blättern kurzborstig,
mit gefiederten oder tief fiederspaltigen Blättern, grob und ungleichbuchtig gezahnten, in langen
Trauben
stehenden
Blüten, kurzen, steifhaarigen
Schoten mit ebenso langem, schwertförmigem, vielnervigem
Schnabel und 1-5 kugeligen,
gelben, grubig punktierten
Samen, wächst in Südeuropa und
England, findet sich in Mitteleuropa verwildert häufig unter dem
Getreide.
[* 7]
Der
Same ist geruchlos und gibt beim Zerreiben mitWasser eine schwach gelbe, geruchlose
Emulsion, welche
sehr scharf schmeckt. Der scharf schmeckende
Stoff entsteht durch Einwirkung eines fermentartig wirkenden
Proteinkörpers (Myrosin)
auf das im
Samen enthaltene Sinalbin, welches durch siedenden
Alkohol aus dem
Samen ausgezogen werden kann, kristallisiert,
indifferent ist und durch Myrosin in scharfes Schwefelcyanacrinyl, schwefelsaures Sinapin undZucker
[* 8] gespalten
wird.
Senföl liefert weißer S. nie. Der
Same enthält auch 30-36 Proz. mildes fettes
Öl, welches dem besten Speiseöl gleichkommt.
Man kultiviert weißen
S. in
Deutschland,
[* 9]
England,
Holland und benutzt den
Samen zur Gewinnung von fettem
Öl und nach dem
Pressen
fein gepulvert als Speisesenf
(Mostrich), indem man ihn mit
Essig oder eingedampftem
Most (daher der
Name)
anrührt. Dabei werden
Mehl,
[* 10] Kurkuma und allerlei
Gewürze, auch
Zwiebeln,
Knoblauch,
Salz,
[* 11] je nach dem Lokalgeschmack, beigemischt.
Besonders beliebt ist in
Deutschland der als
Düsseldorfer bezeichnete
Mostrich, welcher indes in allen größern
Städten dargestellt
wird.
Landwirtschaftlich hat S. alba eine hervorragende Bedeutung erlangt durch seine Verwendung als Grünfutter.
S. arvensisL. (Ackersenf), häufig als Unkraut auf Getreidefeldern, gehört chemisch zum weißen
S. S. nigraL.
(BrassicanigraKoch, schwarzer S.), einjährig, 0,5-1,5 m hoch, sparrig ästig,
an den untern Teilen zerstreut behaart, hat gestielte
Blätter, von denen die untern leierförmig, gezahnt, mit
großem, gelapptem Endlappen, die obern länglich bis lanzettlich, grob gesägt, die obersten ganzrandig sind.
Die end- und achselständigen Blütentrauben sind an der
Spitze des
Stengels doldentraubig vereinigt; die Fruchtstiele und
Schoten stehen aufrecht, der Traubenachse angedrückt, die
Schoten sind fast vierkantig, etwas holperig und enthalten in jedem
Fach 4-6 kugelige, fein netzig grubige, schwärzliche oder braunrote
Samen. Der schwarze S. wächst an
Flußufern durch fast ganz
Europa,
[* 12] in Nordafrika, im
Orient, in Südsibirien und
China
[* 13] und ist durch die
Kultur weit verbreitet
worden, auch vielfach verwildert. Der
Same ist geruchlos, gibt
¶