aber auch Offiziere und Kaiser zum Zeichen ihrer Gewalt über Leben und Tod. Im 9. Jahrh. erhielt das S. eine kurze Parierstange,
die im 13. Jahrh. bereits 25 cm lang
[* ]
(Fig. 5) war und bei den Zweihändern
[* ]
(Fig. 6) noch länger wurde. Im 16. Jahrh. entsteht
unter ihrer Verkürzung oder schleifenförmigen Biegung (Eselshuf,
[* ]
Fig. 7) das Stichblatt; an dasselbe
werden dann Bügel gesetzt, woraus im 17. Jahrh. der Korb entstand
[* ]
(Fig. 8 u. 9). Die Klinge nahm an Länge zu bis 1,20 m, bei
den Zweihändern noch mehr, so daß diese mit Griff 1,70 m Länge erreichten (s. Espada, Flamberg). Kürzere
Schwerter führten die zu Pferd fechtenden Ritter. Nach Erfindung des Schießpulvers verwandelten sich die Schwerter in Pallasche
und Säbel, eigentliche Schwerter wurden nur noch hier und da von den Scharfrichtern gebraucht. - In der Nautik heißen Schwerter
von den Seiten des Schiffs in das Wasser hinabreichende, vertikal gestellte Holzwände, welche das Nach-Lee-Treiben
flachbodiger Fahrzeuge verhindern sollen.
geistlicher Ritterorden, 1202 vom Bischof Albert in Riga zum Kampf gegen die livländischen Heiden gestiftet
und vom Papst Innocenz III. bestätigt. Die Ritter, welche sich »Brüder der christlichen Ritterschaft« nannten, folgten der Cistercienserregel
und -Kleidung, trugen einen weißen Rock und Mantel, auf der Brust aber zwei rote, kreuzweise übereinander
gelegte Schwerter (daher der Name S. oder Schwertträger, gladiferi, ensiferi). Der erste Heermeister der S. war Vinno (Weinhold)
von Rohrbach, unter welchem sie 1207 vom Bischof den dritten Teil von Livland und von den noch zu erobernden Ländern als freies
Eigentum abgetreten erhielten.
Hauptsitz des Ordens ward die Ordensburg zu Wenden, wo auch die Ordensmeister beigesetzt sind. Obwohl die S. im Verein mit dem
Bischof 1224 fast ganz Esthland mit Reval eroberten, so schien ihnen doch der Anschluß an den Deutschen Orden rätlich. 1237 wurde
die Vereinigung beider Orden vollzogen. Von nun an wurden die S. bloß durch einen Land- oder Heermeister
(magister provincialis) regiert, der vom Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen ernannt wurde. Hauptstadt der S. ward Riga.
Als 1513 der Landmeister Walther von Plettenberg (1494-1535) den Deutschen Orden für den Krieg in Polen mit Geld unterstützte,
gestand der damalige Hochmeister, Markgraf Albrecht von Brandenburg, 1521 den Schwertbrüdern eine gewisse
Unabhängigkeit von dem Deutschen Orden und das Recht zu, sich ihren Heermeister selbst zu wählen. Walther begünstigte die Reformation
und trat 1531 dem Schmalkaldischen Bund bei. Als der Heermeister Gotthard Ketteler (seit 1559) bei Kaiser und Reich keine Hilfe fand,
während die Russen seit 1558 erbarmungslos sein Land verwüsteten, begab er sich 1560 in den Schutz Polens,
legte 1561 seine Würde nieder, trat Livland an Polen ab und wurde von demselben als Herzog mit Kurland und Semgallen belehnt (vgl.
Livland, S. 851).
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Arnsberg, Landkreis Dortmund, an der Ruhr, Knotenpunkt der Linien Schwelm-Soest
und S.-Kassel der Preußischen Staatsbahn, hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, ein Amtsgericht ein Eisenpuddlings- und
Walzwerk, Eisengießerei nebst Maschinenfabrik, Nickelhütte, Nietenfabrik und (1885) 6496 meist evang.
Einwohner.
(Xiphias Art.), Gattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Schwertfische (Xiphioidei),
Fische mit gestrecktem, seitlich zusammengedrücktem, schuppenlosem Körper, in einen schwertförmigen Fortsatz verlängerter
Oberkinnlade ohne Zähne, vorn hoher, sichelförmiger Rückenflosse, sichelförmiger Brustflosse und großer, halbmondförmiger
Afterflosse. Der gemeine S. (Xiphias GladiusL.), 3-5 m lang, bis 400 kg schwer, bläulich, unterseits
heller, findet sich im Mittelmeer und weitverbreitet im Atlantischen Ozean, erscheint auch in der Ostsee und im Indischen Meer,
schwimmt sehr gewandt dicht unter dem Wasserspiegel, lebt paarweise, nährt sich von kleinern Fischen und Kopffüßern, greift
aber in Anfällen von Wut auch den Thunfisch, schwimmende Menschen und den Walfisch an, welchen er sein
Schwert in den Leib stößt, mit dem er sogar Schiffsplanken durchbohrt. Das Fleisch der Jungen ist sehr geschätzt.
gestiftet von König Friedrich I. 1748 zur Belohnung
von militärischem Verdienst des In- und Auslandes. Der Orden hat sieben Grade: Kommandeure mit dem Großkreuz, Kommandeure erster
und zweiter Klasse, Ritter des Großkreuzes erster und zweiter Klasse, Ritter, Schwertmänner (Unteroffiziere). Das Großkreuz kann
nur unter fliegender Fahne ausgeteilt werden. Das Ordenszeichen besteht aus einem weißen, achteckigen Kreuz mit
goldenen Kronen in den Winkeln, über welchen kreuzweise zwei Schwerter durch ein Degengehänge festgehalten werden.
Auf dem azurblauen Avers des Mittelschilds befindet sich ein entblößtes, aufrecht stehendes Schwert, umgeben von drei Kronen,
auf dem Revers ein Schwert mit Lorbeerkreuz und den Worten: »Pro patria«. Die Kommandeure mit dem Großkreuz tragen
bei Festen eine Kette aus elf mit dem Degengehänge umwundenen Schwertern und elf blauen, auf Schilden liegenden Helmen und dazu
auf der Brust einen Stern und ein aufrecht stehendes Schwert; gewöhnlich wird das Kreuz am gelben, blau gerandeten Band über
die Schulter getragen. Die Kommandeure tragen das Ordenszeichen um den Hals und zwei gekreuzte Schwerter
auf der Brust nebst einem kleinern Silberstern auf der Brust, die Ritter ein Kreuz ohne die umgebenden Schwerter. Der Orden hat
eine besondere Festtracht. - 2) Geistlicher Ritterorden, s. Schwertbrüder.