säulenartigen oder tafelförmigen Kristallen, die einzeln aufgewachsen oder zu Drusen und zu baumförmigen oder hahnenkammartigen
Aggregaten vereint vorkommen. Daneben sind schalige (Bologneser Spat), stängelige (Stangenspat, Faserbaryt), körnige, dichte
und erdige (Schwererde) Aggregate häufig. S. ist farblos, meist rötlich, gelblich, grau, grünlich und bräunlich. Einige
Abarten, so namentlich der Bologneser Spat, phosphoreszieren nach dem Glühen, ja selbst nach längerer
Bestrahlung durch die Sonne. S. ist in dünnen Lamellen durchsichtig oder durchscheinend, glas- bis fettglänzend, Härte 3-3,5,
spez. Gew. 4,3-4,7; er besteht
aus Baryumsulfat (BaSO4) ^[(BaSO4)], in welches mitunter für Baryum etwas Strontium oder Calcium (Kalkbaryt) eintritt.
Während einzelne Kristalle des Schwerspats in Hohlräumen sehr verschiedener Gesteine auftreten, bilden
größere Massen des Minerals meist Gänge im Granit, Porphyr, in Gesteinen der Dyasformation, im Buntsandstein etc. Schöne Schwerspatkristalle
finden sich bei Freiberg, Marienberg, Klausthal, Přibram, Dufton in England, größere bauwürdige Massen an vielen Punkten in
Sachsen, Thüringen, Hessen-Nassau, am Harz, bei Aschaffenburg, an der Bergstraße, im Schwarzwald etc. S. dient
zur Darstellung von Barytpräparaten, zur Nüancierung und Verfälschung des Bleiweißes und als Beschwerungsmaterial zur Verfälschung
von Zucker, Mehl etc.
zum Hieb und Stoß bestimmte Waffe mit gerader, breiter Klinge. Schwerter
finden sich schon bei den ältesten
Völkern, wie die assyrischen und ägyptischen Denkmäler beweisen. Bei Homer begegnen wir lediglich bronzenen
Schwertern mit zweischneidiger, langer Klinge. Die von Schliemann ausgegrabenen Mykenäschwerter sind mindestens 80 cm lang,
ausschließlich auf den Stich berechnet und reich ornamentiert. Auch die Schwerter des nordeuropäischen Bronzezeitalters
sind mehr zum Stich als zum Hieb geeignet, mit kleinem Griff und bisweilen mit Querstange am obern Ende
des Griffs.
In der Hallstattperiode treten eiserne Schwerter auf, oft mit bronzenem Griff und wie die Bronzeschwerter ornamentiert (s.
Metallzeit, S. 528; vgl. Naue, Die prähistorischen Schwerter, Münch. 1885). Das S. der Griechen (xiphos,
[* ]
Fig. 1-3) hatte eine
gerade, zweischneidige, 40-45 cm lange, 5-6 cm breite Klinge mit 10-12 cm langem Griff in einer Scheide aus
Metall oder Leder, letztere häufig mit reichverzierten Beschlägen; es hing an einem Trageband über die rechte Schulter an der
linken Seite.
Die Spartaner pflegten die machaira
[* ]
(Fig. 4), ein dem griechischen Fleisch- und Fischmesser ähnliches S. mit
einschneidiger Klinge, zu führen. Die Römer hatten ein langes, einschneidiges S. ohne Spitze (ensis), das sie nach der Schlacht
bei Cannä mit dem spanischen S. (gladius) zum Hieb und Stich vertauschten. Von den Germanen entlehnten sie die zum Hieb dienende
zweischneidige Spatha. Ein kürzeres, dolchartiges S. (pugio) zum Stoß führten nur die Faustkämpfer,