man gab der
Sunna und der
Tradition verschiedene
Auslegungen, ja selbst einzelne
Stellen des
Korans wurden strittig, und so geschah
es, daß die S. selbst in der Auffassung mancher Grundideen des
Islam von den
Sunniten abweichen. Im allgemeinen läßt sich
sagen, daß der Schiite sich strenger an das
Wort hält als der
Sunnite und, im
Gegensatz zu der landläufigen
Meinung in
Europa,
[* 1] der orthodoxere von beiden ist. Von
Persien
[* 2] aus hat der Schiitismus gegen W. so gut wie keine und nach SO.
nur geringe Verbreitung gefunden, nämlich in
Indien und in der Gegend zwischen
Herat und
Kabul auf derHochebene
von
Pamir.
[* 3]
Der
Nationalität nach sind die S. größtenteils
Arier, d. h.
Perser und
Inder; zu den
Türken können nur die von
Aserbeidschân
und
Transkaukasien gerechnet werden, und arabische S. gibt es nur in
Bagdad und seiner Umgebung. Da die S. das Kalifat nicht
anerkennen, so hat auch die geistige Oberherrschaft des
Sultans von
Konstantinopel
[* 4] für sie keine Geltung,
und der
Schah von
Persien wird nur als Beschützer des
Glaubens, nicht aber als Stellvertreter des
Propheten angesehen.
(franz. chicane), eine in böser Absicht veranlaßte Schwierigkeit, durch
welche namentlich die von einem andern bezweckte Ausführung einer
Sache verzögert oder verhindert werden
soll (calumnia).
Emanuel,
Opern- und Lustspieldichter, geb. 1751 zu
Regensburg,
[* 5] gewann in mehreren österreichischen
Städten als
Komiker den Beifall der
Menge, lebte sodann eine Zeitlang als Theaterdirektor zu
Prag
[* 6] und später zu
Wien,
[* 7] wo er
das sogen.
Theater
[* 8] an der
Wien gründete und starb.
[* 11]
Schutzwaffe gegen Hieb,
[* 12]
Stich,
Pfeil- und Spießwurf, kommt bereits in prähistorischer Zeit vor (s.
Metallzeit).
[* 13] Die älteste Schildform der Griechen war die des
Kreises, später, der bessern
Deckung wegen, oval, etwa
1,5 m lang mit seitlichen
Ausschnitten, böotischer S. genannt
[* 11]
(Fig. 1), von den
Hopliten geführt, während die leichten
Truppen
später den
Rundschild
[* 11]
(Fig.
2) oder die halbmondförmige
Pelte (Amazonenschild), die
Schutzwaffe der leichtbewaffneten
Peltasten
(s. d., mit Abbildung), trugen.
Der S. (Sakos,
Aspis) bestand aus mehreren
Lagen Rindsleder mit Metallbelag oder mit Randschienen beschlagen,
auf denen die
Nagelköpfe buckelartig hervortraten. Der S. der
Römer
[* 14] war ursprünglich rechteckig, an seine
Stelle trat später
der tuskische
Rundschild (clupeus, aspis), seit den Gallierkriegen das etwa 1,25 m hohe, 80
cm breite
Scutum
[* 11]
(Fig. 3).
Der von
den
Principes geführte eherne Clupeus wurde durch die kreisrunde
Parma
[* 15] von 1 m
Durchmesser aus
Leder ersetzt,
die später die
Veliten erhielten. In späterer Zeit waren ovale, rechteckige und sechseckige Schilde im
Gebrauch, deren Form
u. Bemalung (Blitzstrahlen,
Adler,
[* 16]
Halbmonde, Lorbeerzweige etc. kommen als Schildzeichen vor) wahrscheinlich zur Unterscheidung
der Truppenteile dienten.
An der in der Mitte hervortretenden
Erhöhung
(Omphalos) war oft eine eiserne
Spitze angebracht, die nicht
allein die
Kraft
[* 17] der
Wurfspieße,
Pfeile,
Steine etc. schwächen, sondern im
Handgemenge auch als Angriffswaffe dienen sollte;
zum Halten des Schildes diente ein lederner
Riemen oder eine eherne Handhabe oder wohl auch inwendig angebrachte Querhölzer
oder metallene
Ringe, durch welche der linke
Arm gesteckt ward. Die
Perser führten große Schilde aus
Flechtwerk, häufig mittels
Metallspitze in die
Erde zu stecken, um hinter ihnen vorzuschießen.
Der Verlust des Schildes in der
Schlacht galt als die größte
Schande, daher die auf dem Schlachtfeld getöteten oder verwundeten
Krieger auf demselben weggetragen wurden.
Römer und Griechen machten nicht allein im Einzelgefecht von
den Schilden
Gebrauch, sondern ganze Abteilungen wußten diese
Schutzwaffen so zu verschränken, daß dadurch zum
Angriff und
vorzüglich zur
Verteidigung gegen
Reiterei sowie bei Rückzügen, wo die Schwerbewaffneten die leichten
Truppen und den
Troß in
die Mitte nahmen, ein undurchdringliches Schutzdach gebildet wurde, auf welchem die
Soldaten beim
Stürmen,
zur Ersteigung niedriger
Mauern selbst mehrfach übereinander stehen konnten.
Auf dem S. emporgehoben zu werden, galt lange bei vielen Völkern für die höchste
Ehrenbezeigung; bei den Burgundern diente
es als Zeichen der Königswahl. Das
Mittelalter kannte zwei Hauptformen der Schilde, den
Buckeler und den
S. im engern
Sinn. Der
Buckeler war rund, gewölbt mit großem, rübenförmigem
Buckel oder
Nabel
[* 11]
(Fig. 4); er wurde vom 11. Jahrh.
an durch den dreieckigen Ritterschild mehr und mehr verdrängt. Die runden Schilde, die vorzugsweise geringerm Kriegsvolk
und
Söldnern im Ernstkampf dienten, erhielten sich bei den
Franzosen, Spaniern, Niederländern und der
italienischen
Reiterei unter dem besondern
NamenRondellen
(Rundtartschen,
Rondaches) am längsten (s. Tafel
»Rüstungen«,
[* 18] Fig. 6 u.
15) und wurden auch von den orientalischen und asiatischen