»Studien zur neuern Infanterietaktik« (das. 1873-74, 4 Hefte);
»Zwei-
oder dreigliederig?« (das. 1874);
»Die
Infanterie auf dem Exerzierplatz« (das. 1875);
»Die
Lehre
[* 1] von der Truppenverwendung
als Vorschule für die
Kunst der Truppenführung« (das. 1876-79, 2 Bde.; 2. Aufl.
u. d. T.: »Von der Kriegsführung«,
1883);
(Scheri, arab.), Gesamtbenennung der bürgerlichen und kirchlichen
Gesetze der Mohammedaner, welche teils
auf dem
Koran, teils auf den
Traditionen beruhen.
Neben dem S. gilt noch der
Kanun, eine Sammlung von
SultanSuleiman d. Gr. festgesetzter
und zuerst in Anwendung gebrachter bürgerlicher
Gesetze, ferner Adet, das
Gewohnheitsrecht, und
Urf, die
willkürliche
Gewalt des Oberherrn.
Seit Einführung des
Tanzimats (s. d.) besteht ein beständiger
Kampf zwischen dem
S. und
dem neuen, dem
Code Napoléon nachgebildeten osmanischen
Gesetzbuch.
Vorrichtung zum gleichmäßigen Abschneiden
(Scheren)
[* 4] der Fäserchen an der Oberfläche von
Geweben und
zur Erzeugung einer gleichmäßigen Haardecke aus den durch
Rauhen aufgerichteten Härchen.
Das
Werkzeug der S. ist der Schercylinder
[* 5] (s.Figur), der aus einer
Walze mit mehreren (6) schraubenförmig aufgezogenen
Messern
(Schienen) besteht
und durch
Umdrehung gegen festliegende
Messer
[* 6] (Lieger) zur
Wirkung kommt.
Man unterscheidet
Längs- und Querschermaschinen, je
nachdem das
Gewebe
[* 7] den Schercylinder in der
Längen- oder Querrichtung passiert.
Durch den sogen. Septemberputsch (1839) verlor auch S. seine amtliche
Stellung und zog sich nach Emmishofen bei
Konstanz
[* 11] zurück.
1852-55 war er
Präsident des Erziehungsrats im Thurgau.
Inzwischen war
1846 inZürich
die freisinnige
Partei wieder ans
Ruder gekommen und führte Scherrs
Pläne im
Schulwesen durch, während dieser selbst, schwerhörig geworden, sich mehr und
mehr auf die Schriftstellerei beschränkte. Er starb Seine Hauptwerke sind: »Handbuch der
Pädagogik« (Zürich
1839-46, 3 Bde.);
2)
Johannes, Schriftsteller,
Bruder des vorigen, geb. zu Hohenrechberg, besuchte das
Gymnasium in
Gmünd
[* 12] und die
Universitäten
zu Zürich
und
Tübingen,
[* 13] wirkte dann eine Zeitlang als
Lehrer und ließ sich 1843 in
Stuttgart
[* 14] nieder, wo er 1844 mit
der großes Aufsehen erregenden
Schrift
»Württemberg im Jahr 1844« den politischen Kampfplatz betrat, auf
dem er sich in den
nächsten
Jahren als Vorkämpfer aller freiheitlichen Bestrebungen wacker hervorthat. 1848 wurde er in die württembergische
Abgeordnetenkammer und in den
Landesausschuß gewählt und stand während der Revolutionszeit an derSpitze der
demokratischen
Partei, weshalb er nach
Auflösung der
Kammer 1849 nach der
Schweiz
[* 15] flüchtete. Er ließ sich zunächst in
Winterthur
nieder, wo er längere Zeit schriftstellerisch thätig lebte, bis er 1860 als
Professor der Geschichte und Litteratur an das
eidgenössische
Polytechnikum in Zürich
berufen wurde. Hier starb er Außer einer
Reihe von
Romanen
und
Erzählungen (darunter:
»Schiller«, Leipz. 1856; 2. Aufl. 1868, 4 Bde.;
»Michel. Geschichte eines
Deutschen unserer Zeit«,
Prag
[* 16] 1858, 4 Bde.; 5. Aufl., Leipz.
1878; »Rosi Zurflüh«,
Prag 1860; »Die Gekreuzigte«, St.
Gallen 1860; 2. Aufl., Leipz. 1874) sowie einigen humoristischen
Schriften veröffentlichte er: »Bildersaal der
Weltlitteratur« (Stuttg. 1848; 3. Aufl. 1884, 3 Bde.);