weniger hypogyne Staubblätter, deren typische Anzahl 10 durch Verkümmerung vermindert ist, und ein meist dreigliederiges
Ovar mit einem oder zwei
Samenknospen im
Innenwinkel der
Fächer
[* 1] besitzen. Die
Frucht ist entweder eine holzige, leder- oder hautartige,
fach- oder scheidewandspaltig aufspringende
Kapsel oder
Beere, oder sie zerfällt in zwei geschlossen bleibende Flügelfrüchte.
Vgl. Radlkofer, Serjania Sapindacearum genus monographice descriptum
(Münch. 1875). -
Eine größere Anzahl von
Arten dieser schönblütigen und durch ihren anomalen Stammbau merkwürdigen Pflanzenfamilie findet
sich fossil in Tertiärschichten, besonders die
GattungenSapindusL.,CupanitesSchimp., DodonaeaL. u. a.
Man kennt etwa 40
Arten, die fast sämtlich den
Tropen angehören, und von denen S. saponariaL.
(gemeiner
Seifenbaum) im tropischen
Amerika
[* 2] fast 10 m hoch wird, eine weit gespreizte
Krone mit weißrindigen
Ästen trägt,
breit geflügelte Blattstiele und stachelbeergroße, glänzende
Früchte besitzt, deren mit
Wasser schäumendes
Fruchtfleisch wie
Seife zum Reinigen der Wäsche benutzt wird.
L.
(Seifenkraut),
Gattung aus der
Familie der Karyophyllaceen, einjährige oder ausdauernde
Kräuter mit gegenständigen,
ganzrandigen Blättern, ansehnlichen
Blüten und einfächerigen, vielsamigen
Kapseln.
[* 4] Etwa 30
Arten, meist im Mittelmeergebiet.
S. officinalisL. (Seifenwurz,
Hundsnelke), ein perennierendes
Kraut mit kriechendem, verzweigtem
Wurzelstock,
30-50
cm hoch, mit lanzettlichen Blättern und büschelig gehäuften, großen, rötlichen
Blüten, wächst in fast ganz
Europa
[* 5] und
Kleinasien auf sandigem, feuchtem
Boden, wird häufig in
Gärten kultiviert und ist auch in
Nordamerika
[* 6] eingebürgert. Die
früher offizinelle
Wurzel
[* 7] schmeckt erst süßlich, dann unangenehm kratzend, enthält
Saponin, liefert
daher eine stark schäumende Abkochung und dient zum
Waschen feiner Wäsche und zum Reinigen von
Silber und
Gold.
[* 8]
Die wässerige
Lösung mit nur 0,001 S. schäumt wie Seifenwasser. Es reagiert neutral, zersetzt sich beim
Erhitzen und wird beim Behandeln mit verdünnten
Säuren in
Sapogenin C14H22O4 und
Zucker
[* 9] gespalten. S. wirkt örtlich
scharf und besonders auf die quergestreiften
Muskeln;
[* 10] dabei ist die
Wirkung quantitativ
verschieden je nach der
Pflanze, von welcher das S. stammt. Am stärksten wirkt
Githagin, schwächer
Quillajin und
Senegin.
Vgl.
Köhler, Die lokale Anästhesierung durch S.
(Halle
[* 11] 1873).
Gaston,
Marquis de, Paläontolog, geb. im Juli 1823 zu St.-Zacharin
(Var), widmete sich als
SchülerBrongniarts
der
Phytopaläontologie und lieferte eine
Reihe von Untersuchungen, welche, im
SinnDarwins ausgeführt, für die Geschichte
der Pflanzenwelt von Bedeutung geworden sind. Er begann mit einer
Arbeit über die Tertiärflora des südöstlichen
Frankreich und schrieb außer mehreren Spezialarbeiten: »Plantes jurassiques: Algues, Équisétacées, Characées,
Fougères,
Cycadées, Conifères, etc.« (in der »Paléontologie
française«, 2.
Serie, Par. 1883-85, 4 Bde.);
»Le
[* 15] monde des plantes avant l'apparition de l'homme« (1878; deutsch
von K.
Vogt, Braunschw. 1881);
»L'évolution du règne végétal« (Bd.
1: »Les Cryptogames«, 1881; deutsch, Leipz.
1883; Bd. 2 u. 3: »Les
Phanérogames«, mit
Marion, 1885);
dikotyle, etwa 300
Arten umfassende, der Tropenzone eigentümliche Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der
Diospyrinen,
[* 16] Milchsaft führende Holzpflanzen mit lederartigen, oberseits glänzenden, unterseits meist seidenhaarigen Blättern und
mit regelmäßigen, typisch vier- oder fünfzähligen, selten mehrzähligen
Blüten. Die verwachsenen
Blumenblätter besitzen einen einfachen oder doppelten Staubblattkreis, bisweilen außer- und innerhalb desselben
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