Beim Erhitzen schmelzen viele S., andre sind unschmelzbar, manche sind flüchtig, andre feuerbeständig, und viele werden
durch Hitze zersetzt. Manche S. sind hygroskopisch und zerfließen an der Luft; viele kristallisieren wasserhaltig und verwittern
dann bisweilen an der Luft, indem sie Wasser verlieren. Im allgemeinen werden die S. durch eine Säure zersetzt,
wenn diese stärker ist, mit der Basis des löslichen Salzes ein unlösliches Salz bildet oder weniger flüchtig als die Säure
des Salzes ist. In ähnlicher Weise werden die S. durch Basen zersetzt.
Essigsaures Natron, mit Schwefelsäure erwärmt, gibt schwefelsaures Natron, während Essigsäure verdampft. Essigsaures Ammoniak,
mit Kaliumhydroxyd erwärmt, gibt essigsaures Kali, während Ammoniak sich verflüchtigt. Essigsaures Bleioxyd
wird durch Schwefelsäure zersetzt, indem sich unlösliches schwefelsaures Bleioxyd abscheidet, und durch Kaliumhydroxyd, in
dem essigsaures Kali entsteht und unlösliches Bleihydroxyd abgeschieden wird. Bei Einwirkung zweier S. aufeinander entstehen,
wenn die S. verschiedene Säuren und verschiedene Basen enthalten, in der Regel vier S. Mischt man z. B.
salpetersaures Natron mit kohlensaurem Kali, so muß man annehmen, daß die gemeinsame Lösung salpetersaures Natron und salpetersaures
Kali, kohlensaures Natron und Kali enthält.
Verdampft man eine solche Lösung, so hängt es von der Löslichkeit der S. ab, welches von beiden sich zuerst ausscheidet,
und sehr oft verbindet sich die eine Säure vollständig mit der einen Base, und dies eine Salz kristallisiert,
während nur ein geringer Teil desselben mit der ganzen Quantität des zweiten Salzes in Lösung bleibt. Ist aber von den vier
Salzen eins sehr schwer oder ganz unlöslich, so scheidet sich die eine Säure in Verbindung mit der einen
Base in Form dieses Salzes sofort vollständig ab. Aus salpetersaurem Baryt und schwefelsaurem Natron entstehen in dieser Weise
sogleich schwefelsaurer Baryt und salpetersaures Natron. Auch durch Massenwirkung werden Zersetzungen herbeigeführt.
[* ] Tafelgerät, welches schon im Mittelalter und besonders in der Renaissancezeit eine reiche künstlerische
Ausbildung erhielt und mit Vorliebe aus Edelmetall hergestellt wurde (s. Abbildung). Berühmt ist das S.
von Benvenuto Cellini in Wien (s. Tafel »Goldschmiedekunst«, Fig. 8). Um das Salz auf den Teller zu schütten, bediente man sich
der Salzlöffel, die früher ebenfalls aus Edelmetall hergestellt wurden. Gegenwärtig gibt es Salzfässer aus Silber und
Gold und ihren Surrogaten (Alfenid, Neusilber, Nickel), aus Porzellan, Glas, Kristall, Holz etc. Die Salzlöffel werden entweder aus
dem entsprechenden Metall oder aus Elfenbein und Horn gefertigt. Salzfässer aus kupferhaltigen Legierungen sind nicht empfehlenswert,
weil das stets feuchte Salz die Bildung von grünem basischen Kupferchlorid veranlaßt, welches die Geräte verunziert
und schädlich
ist.
[* ]
^[Abb.: Salzfaß aus vergoldetem Silber (16. Jahrhundert). (Die Muschel und die Schale des Löffels sind getrieben.)]
s. v. w. Triasformation (s. d.) oder Muschelkalk oder die Anhydritgruppe des letztern.
Der Gebrauch dieses
Namens ist nicht zu empfehlen, da einerseits Steinsalz in fast allen Formationen nachgewiesen ist, anderseits
die Triasformation und speziell der Muschelkalk an vielen Orten ihres Vorkommens keine Steinsalzlager enthält.
Flecken im preuß. Regierungsbezirk Hildesheim, Kreis Goslar, an der Linie Holzminden-Jerxheim der Braunschweigischen
Staatsbahn, hat eine evang. Kirche, Flachsspinnerei, Weberei, Bierbrauerei, 2 Ziegeleien und (1885) 1778 meist
evang. Einwohner.
Dabei die Saline Liebenhalle mit Solbad, deren Steinsalzlager 1850 in der Tiefe von 229 m erbohrt wurde.
Badeort in der hess. Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen, an der Linie Gießen-Gelnhausen der Oberhessischen
Eisenbahn, hat mit der Gemeinde Kohden, zu welcher es gehört, 445 Einw. Die acht Solquellen von S. (10-15°
C.) werden innerlich und äußerlich angewandt und besonders bei Skrofulose, alten Exsudaten und Krankheiten der weiblichen
Genitalien empfohlen.
Flecken im preuß. Regierungsbezirk Hannover, Kreis Hameln, an der Saale, hat 2 Solquellen, ein
Sol- und ein Fichtennadelbad, Kalkbrennerei, Fabrikation von Gartenstühlen, Orgelbau und (1885) 1150 meist
evang. Einwohner.
See, salziger Landsee im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Mansfelder Seekreis, fließt durch die Salza in
die Saale ab.
Sein Gehalt an reinem Kochsalz, wahrscheinlich Folge der in ihm befindlichen Salzquellen sowie von Zugängen aus
der salzhaltigen Umgebung, ist sehr gering (1/156).
Er wird nur durch einen schmalen Landstrich von dem
Süßen See getrennt.
Beide Seen zusammen haben eine Größe von 27 qkm (½ QM.).
[* ] (hierzu die Karte), Alpenlandschaft, welche im weitern Sinn das Gebiet des Oberlaufs der Traun, im engern
Sinn bloß den zu Oberösterreich gehörigen Anteil mit Ausschluß des steirischen Teils (Aussee), ein Staatsgut
mit 600 qkm und 17,500 Einw., umfaßt. Es ist landschaftlich einer der schönsten Teile der
Deutschen Alpen, mit lieblichen, lachenden Gegenden, freundlichen Städtchen und Schlössern, großartigen Gebirgskesseln mit
dunkelgrünen Seen, tosenden Bächen, hochragenden Bergriesen, von denen sich Gletscher herabziehen. Nachdem
S. sind die von der Salzach östlich laufenden, südlich vom Ennsthal begrenzten Salzkammergutalpen (s. Alpen, S. 399) benannt,
die sich aus dem Tännengebirge im W., der Gruppe des Dachsteins (2996 m) als Zentralpunkt, dem Kammergebirge, dem Toten