trugen eine gestickte
Tunika und eine eherne Brustdecke darüber, die
Toga
[* 1] praetexta mittels
Spangen aufgeschürzt, den
Helm
mit
Spitze (apex), ein
Schwert an der Seite, einen
Spieß oder einen ehernen
Stab
[* 2] in der
Rechten und einen
Schild
[* 3] in der
Linken
oder auf dem
Rücken. Ihr Kult galt vorzugsweise demMars
[* 4]
Gradivus, einem Frühlingsgott.
IhreGesänge, von
denen geringe Reste erhalten sind, hießen, wenn sie an alle
Götter insgesamt gerichtet waren, Axamenta, in Beziehung auf
einzelne
Versus Junonii, Minervii etc.; die
Ehre, in diesen Liedern neben den
Göttern genannt zu werden, ward auch später
ausgezeichneten Männern zuerkannt. Das Salierfest bestand in einem feierlichen Umzug durch die Stadt,
mit
Gesang und
Tanz und einem prächtigen
Mahl und fiel auf den Anfang des März. Das Priestertum der S. erhielt sich weit in
die Kaiserzeit hinein.
Der Erfolg war ein so günstiger, daß S. schon 1770 die
Komposition der
Oper »Le
[* 8] donne letterate«
übertragen wurde, die mit
allgemeinem Beifall zur Aufführung kam. S. wurde nach
GaßmannsTod (1774) an dessen
Stelle zum kaiserlichen
Kapellmeister ernannt und ließ seinem Erstlingswerk im
Lauf der Zeit mehr als 40
Opern nachfolgen, von denen
»Armida«,
»Don Chisciotto«,
»La fiera di Venezia«, »La locandiera«,
»Il talismano«, »La Semiramide«,
»La grotta di Trofonio«, namentlich aber
»Tarare« allgemeine
Anerkennung fanden; auch für die inzwischen gegründete Deutsche
[* 9]Oper in
Wien schrieb er eine
Oper: »Der Rauchfangkehrer«, die Erfolg hatte. Um 1783 komponierte
er im Auftrag
Glucks die
Oper »Les Danaides«, die jener für
Paris
[* 10] übernommen hatte, wegen Kränklichkeit jedoch nicht selbst
zu schreiben geneigt war.
Dieselbe kam 1784 unter
GlucksNamen, aber unter Salieris Leitung am
Hof
[* 11] zu
Versailles
[* 12] zur Aufführung und
wurde allgemein für ein Werk
Glucks gehalten, bis dieser nach der 13. Aufführung den wahren Sachverhalt in
Pariser Blättern
bekannt machte und S. als den alleinigen Verfasser des Werkes bezeichnete. Mit Auszeichnungen überhäuft, kehrte dieser
nach
Wien zurück, wo er bald darauf vom
Kaiser zum Hofkapellmeister ernannt wurde und hochbetagt starb.
Außer seinen
Opern hat S. auch
Kammer- u. Kirchenkompositionen der verschiedensten Art geschrieben.
Seine Werke zeichnen sich durch melodischen
Fluß, formales
Geschick und Korrektheit des Tonsatzes aus, stehen jedoch hinsichts
der Tiefe der
Empfindung und
Schärfe der
Charakteristik hinter denen seiner deutschen
KollegenGluck und
Mozart zurück. Mit großem Erfolg wirkte S. während seines langjährigen Aufenthalts in
Wien auch als Kompositionslehrer;
zu seinen
Schülern gehören unter andern
Beethoven und
FranzLiszt.
»Ricordi storici delle rivoluzioni siciliane
del secolo XIX« (das. 1886) und gibt seit 1870 ein Werk über die
Münzen
[* 18]
Siziliens (»Le monete delle antiche
città di Sicilia«) heraus.