vonEms,
[* 3] deutscher
Epiker des
Mittelalters, ein
Schweizer von
Geburt, stand in
Diensten des
Grafen von
Montfort und
dichtete zwischen 1220 und 1254, in welchem Jahr er vermutlich als Begleiter
KaiserKonrads IV. »in welschen
Landen« starb.
Er war einer der gelehrtesten und zugleich fruchtbarsten Dichter seiner Zeit, dessen Werke jedoch nicht
alle erhalten sind. Seine
Dichtungen zeichnen sich durch
Anmut und Innigkeit der
Erzählung, sittliche Reinheit und formelle
Meisterschaft aus.
Als sein Vorbild bezeichnet er selbst
Gottfried von Straßburg. Von den uns überlieferten Werken ist die
Erzählung »Der gute
Gerhard« das älteste und zugleich beste, eine schöne Verherrlichung der
Demut christlichen
Sinnes, wahrscheinlich
nach lateinischer
Quelle
[* 4] bearbeitet (hrsg. von M.
Haupt, Leipz. 1840; übersetzt von Lersch,
Bonn
[* 5] 1847; von
Simrock, 2. Aufl.,
Stuttg. 1864). Ihr folgten: »Barlaam und
Josaphat«, etwa zwischen 1225 und 1230 nach einer aus dem
Griechischen ins
Lateinische übertragenen Bearbeitung der
Sage von der
Bekehrung eines indischen Königssohns zum
Christentum verfaßt (hrsg.
von
Köpke, Berl. 1818; besser von
Pfeiffer, Leipz. 1843);
»Wilhelm von Orlens«, ein schwächeres Werk
Rudolfs, welches die willkürlich
ausgeschmückte Geschichte
Wilhelms des Eroberers zum Gegenstand hat;
Christoph, aus
Jauer
[* 7] in
Schlesien,
[* 8]
Schüler von Henricus Grammateus (Schreyber aus
Erfurt)
[* 9] an der
UniversitätWien, ist der Verfasser des ersten deutschen Lehrbuchs der
Algebra, welches unter dem
Titel: »Behend und
hübsch Rechnung durch die kunstreichen regeln Algebre, so gemeinicklich die
Coß genennt werden« (Straßb. 1525) erschien.
(früher
Neustadtl, slowen. Novomesto), Stadt im österreich. Herzogtum
Krain,
[* 14] an der
Gurk, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Kreisgerichts, hat eine alte Kapitelkirche, ein Obergymnasium,
Kunstmühle,
Gerberei und (1880) 2066 Einw. In der
Nähe der Badeort Töplitz (s. d.).