men. Die
Handelsflotte von Rotterdam zählte Ende 1887: 94
Schiffe
[* 1] von 234,745
Ton. Der Raumgehalt der eingelaufenen
Schiffe betrug
1887: 6,755,000
cbm, der ausgelaufen: 3,999,000
cbm. Der zum
Meer führende Rotterdamsche Waterweg wurde 1884 von 12,459 Fahrzeugen
von 14,146,000
cbm, der
Kanal
[* 2] nach
Amsterdam
[* 3] von 28,219 Fahrzeugen von 2,268,000cbm benutzt. Rotterdam
[* 4] steht mit
den Rheinhäfen bis
Mannheim,
[* 5] auf der
Maas mit Venloo, zur
See mit
Bremen,
[* 6]
Hamburg,
[* 7]
Stettin
[* 8] und den wichtigern Handelsplätzen
inner- und außerhalb
Europas in regelmäßiger Dampferverbindung. Es ist Sitz eines deutschen
Berufskonsuls.
Unter den öffentlichen Anstalten sind besonders zu nennen: eine
Akademie für
bildende Künste und technische
Wissenschaften (1066
Schüler), eine Musikschule, ein
Gymnasium, 3 höhere
Bürgerschulen, eine
Seemannsschule,
Gewerbeschule,
gymnastische
Schulen, ein Taubstummeninstitut, viele Wohlthätigkeitsanstalten, industrielle und gelehrte
Vereine. Unter den
letztern sind hervorzuheben die
Gesellschaft für experimentale Naturkunde (Bataafsch genootschap) und der Leseverein (Leeskabinet)
mit einer reichhaltigen
Bibliothek. Der
Tiergarten ist einer der schönsten und größten
Europas. - Rotterdam wird
erst seit dem 11. und 12. Jahrh. genannt. 1272 erhielt es
Mauern und
Stadtrechte und gelangte bald zu Ansehen und Macht. 1480 nahm
Franz vonBrederode die Stadt ein und verteidigte dieselbe gegen den
ErzherzogMaximilian. 1572 wurde sie von den Spaniern eingenommen,
doch bald darauf wieder verlassen, und 1580 erhielt sie Sitz und
Stimme bei den
Staaten von
Holland. Seitdem
hat sich Rotterdam allmählich über die andern
StädteHollands erhoben.
Insel, zu den
KleinenSundainseln (Residentschaft
Timor) gehörig, an der Südwestspitze
von
Timor, zum Teil bebaut und reich an Tropenfrüchten, umfaßt 1650 qkm (30 QM.) mit ungefähr
80,000 Einw.
(Malaien), welche größtenteils
Heiden sind und unter eingebornen
Radschas stehen, die vom niederländischen
Residenten ihre
Anstellung empfangen.
Karl,
Maler, geb. zu
Handschuchsheim bei
Heidelberg,
[* 9] siedelte 1822 nach
München
[* 10] über, fand aber an dem
Unterricht der
Akademie wenig Befriedigung. Desto lebhafter regte ihn die nahe Gebirgsnatur an, und
bald stellte
er den nüchternen Erzeugnissen der ältern
Schule Werke gegenüber, in denen er vor allem die Hauptformen der
Landschaft zu charakterisieren und mit
Linien und
Farbe eine durchaus ideale
Wirkung zu erzielen wußte.
So ward Rottmann der
Gründer einer neuen stilisierenden
Schule.
Die Ausführung erfolgte mittels der von Fernbach erfundenen
Enkaustik auf Zementplatten. Der
Schwerpunkt
[* 14] dieses
Cyklus von 23 Bildern liegt noch mehr als im
Adel der
Linien in der zauberhaften Lichtwirkung. Rottmann war wie die übrigen
Vertreter der historischen
Landschaft von der plastischen
SchönheitItaliens
[* 15] begeistert; aber darüber vernachlässigte er
die
Farbe nicht. Man kann drei
Perioden seines künstlerischen
Schaffens unterscheiden: die
erste, in welcher
er sich ausschließlich als Stilist erwies;
die zweite, bis zur Vollendung der italienischen
Landschaften herabreichende,
in welcher er das von der
Natur gebotene
Material mit poetischer
Freiheit modifizierend gestaltete und der
Farbe bereits mehr
Recht einräumte, und die dritte, in welcher er vollständig als Stimmungslandschafter erscheint
und das lyrische
Element betont.